Episode VIII, Teil 2 der dritten Trilogie und der erste Sternenkrieg von einem Regisseur, der angeblich die komplette vierte Trilogie übernehmen wird. Über den Inhalt ist schon viel geschrieben, geredet und diskutiert worden – auch bei uns – und ab sofort dürfen auch Heimkinofans Ihren Senf dazugeben.
INHALT & KRITIK
Es macht daher wenig Sinn, die Story hier noch einmal auszurollen. Wer sich nur im Geringsten für den Film interessiert, hat ihn längst im Kino gesehen, andere Artikel gelesen oder will sich ganz bewusst noch überraschen lassen. Daher vielleicht nur so viel: Was den Inhalt betrifft, gehen die Meinungen teils gehörig auseinander. Was nicht wirklich überraschen sollte, umfasst die Fangemeinde doch inzwischen Menschen aus mindestens vier Jahrzehnten. Diese sind mit den unterschiedlichsten Ablegern des Star Wars-Universums – Filme, Serien, Bücher, Spiele usw. – auf- oder mitgewachsen und entsprechend sind die Erwartungen, ja selbst die Definition, was ein „guter“ Star Wars-Film überhaupt ist bzw. sein sollte, mehr als unterschiedlich.
So kann man auch den neusten Teil aus vielerlei Perspektiven sehen: Den einen ist es zuviel neues, den anderen zuviel altes; der eine freut sich über Selbstreferenzen, die andere schreit gleich „Kopie“; zu düster / zu viel Komik; unerwartete / ungewollte Charakterentwicklungen, etc. Wer ein so breites und vor allem über Jahrzehnte gewachsenes Fan-Publikum bedienen muss, hat es auch nicht wirklich leicht.
Ich finde der Spagat ist aber durchaus gelungen. Man bricht nicht mit, aber löst sich doch langsam von der Vergangenheit. Fragen werden – für manche vielleicht nicht zufriedenstellend – beantwortet. Geschichten werden zu Ende erzählt, auch wenn die damit verbundenen Abschiede vielleicht wehtun. Und man zeigt Mut und Entschlossenheit zu Neuem, auch wenn einem der Groll mancher Fans gewiss sein mag.
TECHNISCHE INFOS & EXTRAS
Was darf sich der Heimkino-Fan sonst noch erwarten? Eine DVD-Version (ohne jegliches Bonus-Material) gibt es natürlich, die meisten Heimcineasten werden sich aber zwischen einer von drei Blu-ray-Varianten entscheiden müssen. Die „normale“ Fassung enthält hierbei Film und Bonus-Material auf zwei separaten Discs im klassischen Blu-ray-Case. Die limitierte Steelbook Edition bringt neben der schickeren Verpackung auch eine 3D-Version des Films auf einer dritten Disc mit. Wie inzwischen fast üblich ist der 3D-Effekt allerdings erst nachträglich am PC hinzugefügt worden. Die dritte, letzte und aktuell teuerste Version ist schlussendlich die hochhochauflösende 4K Ultra HD-Version, auch diese mit drei Discs (4K Blu-ray, Blu-ray, Bonus-Disc). Das richtige Equipment vorausgesetzt natürlich das Nonplusultra, etwas enttäuschend daher, dass man bei dieser Version auf das schicke Steelbook verzichten muss. Stattdessen gibt es eine schwarze Plastikhülle. Auch auf ein Wendecover wurde disneytypisch verzichtet, so dürfen wir uns unfreiwillig an den Jugendschutz-Piktogrammen unserer deutschen Nachbarn erfreuen.
Es gibt also leider keine Version, die wirklich alles beinhaltet. Für Unmut bei Audiophilen mag zudem Disneys Tonspur-Politik sorgen. Nur die 4K Blu-ray bietet Dolby Atmos 7.1.4 codierten O-Ton, auf der normalen Blu-ray gibt es immerhin noch DTS-HD HR 7.1 für die Ohren – aber auch nur in der englischen Variante. Synchronhörer werden bei allen Varianten – etwas unverständlich – „nur“ mit Dolby Digital Plus 7.1 abgespeist.
Das auf einer eigenen Disc gelieferte Bonus-Material bietet größtenteils die übliche Standardkost: Die Deleted Scenes sind sehenswert, trotz einer Laufzeit von über zweienhalb Stunden ist nämlich noch einiges an Material übrig geblieben. Zum Thema der „Balance der Macht“ sowie zu den Story-Boards von drei Schlüsselszenen gibt es zudem kleine Mini-Featuretten. Die Hauptrolle spielt allerdings ein über 90 Minuten langes Special, das unter dem Titel „The Director and the Jedi“ Regisseur Rian Johnson vom Anfang der Pre-Production bis zum letzten Drehtag begleitet.
Natürlich wird auch in solch – nur scheinbar – nebenbei gefilmten Specials nichts gezeigt, was nicht vorher von einer Herrschar von Produzenten, PR-Verantwortlichen und Juristen gegengecheckt wurde. Um so mehr überrascht es (angenehm), dass der Blick hinter die Kulissen teilweise sehr authentisch, fast schon intim wirkt und auch Selbstkritik seinen Platz hat. So war es schon rund um den Kinostart kein Geheimnis mehr, dass ausgerechnet Luke Skywalker-Darsteller Mark Hamill teilweise nicht ganz glücklich mit der Entwicklung seines Charakters war. Dies wird genauso thematisiert, wie der überraschende Tod von „Prinzessin Leia“ Carrie Fisher. Auf jeden Fall interessant, nicht nur für Fans.
FAZIT
Ob Generationenwechsel, Charakterentwicklung oder Story-Twists: Gerade für Fans sind schon ein paar schwer verdaubare Brocken dabei. Alles in allem weiß der Film aber zu gefallen. Gewisse Kritikpunkte kann man aber durchaus verstehen und andere Meinungen sind mehr als willkommen. Rein technisch erlaubt sich die die Heimkino-Veröffentlichung – bis vielleicht auf die etwas magere deutsche Tonspur – auf jeden Fall keine Blöße und auch der achte „Krieg der Sterne“ wird wohl noch unzählige Male über heimatliche Bildschirme und Leinwände flimmern.
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Titel: Star Wars – Die letzten Jedi
Studio/Vertrieb: Walt Disney
Verkaufsstart: 26. April 2018
Link: Offizielle Webseite