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Hogwarts Legacy im Test

Harry Potter Spieleumsetzungen gab es ja schon einige. Doch jetzt wollen uns Warner Bros. Games mit ihren Entwickler:innen von Avalanche Software und Portkey Games, bekannt für ihre Harry Potter Smartphone Games, ein Open World Abenteuer in und um Hogwarts ermöglichen. Ob Hogwarts Legacy den großen Erwartungen gerecht wird, wollen wir euch in unserem Test verraten.

Mehr als 25 Jahre ist es her, dass der erste Band von Harry Potter in den Buchläden aufgetaucht ist. Der Hype um das Franchise ist nie abgerissen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Gamer:innen vor Freude an die Decke gesprungen sind, als die ersten Bilder von Hogwarts Legacy aufgetaucht sind. Trotz der vielen negativen Schlagzeilen um Harry Potter Autorin J. K. Rowling, war Hogwarts Legacy einige Zeit lang ganz oben auf vieler Wunschlisten zu finden. Ob sich das Warten aber schlussendlich auch gelohnt hat klären wir hier einfach mal in den nächsten Absätzen.

Hogwarts so ganz ohne Harry?

Zu Beginn sei gleich mal gesagt, Harry Potter und seine Freunde werdet ihr in diesem Spiel vergeblich suchen. Hogwarts Legacy spielt nämlich gute 100 Jahre vor den Ereignissen die wir aus Buch und Film kennen. Genau das finden wir auch gut so, denn so stehen wir und unser Spielecharakter nicht im Schatten des großen Harry Potter und seinen Freunden.

Apropos Charakter, starten wir doch gleich mal mit dem Charakter-Editor. Wir wählen zwischen zufallsgenerierten Gesichtern aus und verändern dieses dann bis es unseren Wünschen entspricht. Ganz klassisch wählen wir hier Frisuren, Haarfarbe, Augen usw. aus. Außerdem wählen wir noch zwischen unterschiedlichen Stimmen aus und stellen anschließend ein wie hoch oder tief diese klingen soll. Abschließend legen wir noch fest, ob wir als Hexe oder Zauberer angesprochen werden wollen. Eine Auswahl zwischen männlich und weiblich gibt es nicht. Somit können alle Spieler:innen ihre Figur nach ihren Wünschen kreieren.

Hüte, Häuser & Hogsmeade

Zwar bekommen wir auch wie üblich einen Brief aus Hogwarts der unsere Aufnahme an der Schule für Hexerei und Zauberei bestätigt, aber unser Einstieg läuft doch etwas anders ab als bei den meisten Schüler:innen. Zum einen sind wir etwas älter und beginnen unsere Laufbahn als Hexe oder Zauberer direkt im fünften Schuljahr. Zum anderen haben wir bereits auf dem Weg nach Hogwarts schon mehr gezaubert und erlebt als die meisten unserer Mitschüler:innen sich vorstellen können. Wie immer gehen wir hier aber aus Spoilergründen nicht näher darauf ein.

Wer wir sind, warum wir erst jetzt nach Hogwarts kommen und wieso wir im Gegensatz zu fast allen anderen Personen die sogenannte „alte Magie“ sehen und beherrschen, erfahren wir nach und nach.

Zuallererst müssen wir aber einem der vier Häuser zugeteilt werden. Durch ein Gespräch mit dem magischen Hut erfahren wir welches Haus zu uns passt. Wenn wir allerdings denken, dass wir nicht zu dem Haus passen können wir uns einfach ein anderes aussuchen. Ändern lässt sich diese Entscheidung aber dann nicht mehr. Abgesehen von unterschiedlichen Aufenthaltsräumen oder andersfarbigen Kleidungsstücken, gibt es für jedes Haus eine separate Quest. Mal mehr mal weniger spektakulär. Einfluss auf die Story haben diese Missionen allerdings nicht.

Bevor wir aber große Abenteuer erleben können, heißt es nun aber erst mal die Basics lernen. Durch Minispiele erlernen wir grundlegende Zauber wie Reparo, Accio, Lumos usw.

Haben wir das mal erledigt geht’s ab nach Hogsmeade, um Schulsachen zu besorgen. Und ja wir besuchen dabei auch Olivander’s. Was wäre eine Hexe oder ein Zauberer ohne anständigen Zauberstab?! Wer von uns hat nicht davon geträumt wie Harry in den Laden zu gehen und seinen ganz persönlichen Zauberstab zu bekommen. Für die Pros unter euch: Sommereiche, Phönixfederkern, 13 1/4 Zoll und unnachgiebig ;).

Open World Standardkost

Schon alleine die Grundzauber machen unheimlich viel Spaß. Überall in und um Hogwarts finden sich kleine Rätsel und Geheimnisse. Viele davon wecken Erinnerungen an besondere Momente aus den Büchern und Filmen. Einige Bereiche sind sofort zugänglich, andere erfordern den richtigen Zauberspruch.
Bevor wir in die Welt ausserhalb von Hogwarts dürfen, testen wir unsere Duellkünste in einem mehr oder weniger geheimen Club. Wir werden langsam an die anfangs recht komplexe Steuerung rangeführt, vier Zauber haben wir als Standard hinterlegt und diese können im Menü jederzeit gewechselt werden. In den Kämpfen müssen wir ausweichen, uns per Schildzauber schützen und gleichzeitig unterschiedliche Zauber gegen unsere Gegner wirken. Manche Gegner müssen erst mit einem bestimmten Zauber aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Unterschiedliche Schildzauber können wir durch bestimmte Angriffe durchdringen, um die Gegner dann durch die Luft zu schleudern oder so zu manipulieren, dass sie für uns kämpfen. Die Steuerung geht dabei nach einigen Kämpfen aber recht locker von der Hand.

Wenn wir nicht gerade die klassischen Open World Aufgaben wie z.B. feindliche Lager räumen oder Nebenquests von NPCs abarbeiten, bietet uns Hogwarts einiges an interessanten Schulfächern. Wir lernen wie man Zaubertränke braut und diese einsetzt. Die notwendigen Zutaten dafür pflanzen wir im Fach „Kräuterkunde“ selbst an. Der Flugunterricht mit dem Besen gehört ebenso zum Schulalltag wie „Verteidigung gegen die dunklen Künste“. Durch bestimmte Questreihen erlernen wir sogar die drei „unverzeihlichen Flüche“.

Zugegeben es hat schon etwas Seltsames an sich, wenn wir als Teenager fröhlich mordend ganze Gegnerhorden mit Avada Kedavra abmurksen ohne dabei von irgendjemandem verurteilt zu werden. Ludonarrative Dissonanz lässt grüßen.

Da es in Hogwarts Legacy kein Moralsystem oder dergleichen gibt, gibt es auch keinen Grund auf die Möglichkeit sogar Minibosse zu one-hitten zu verzichten. Das Treffer-Feedback ist gut und die Zauber sehen toll aus. Auch der Sound, der aus dem DualSense kommt, gibt uns das Gefühl gerade wirklich einen mächtigen Zauber zu wirken.

Wenn nicht nur die Zauberstäbe aus Holz sind

Da wir schon beim Thema Sound sind. Der Soundtrack ist wie aus den Filmen gewohnt magisch. Einzig der Original-Track aus den Filmen fängt nach einiger Zeit an zu nerven. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sage aber bei jedem und ich meine wirklich JEDEM entdeckten Gegenstand oder gelüfteten Geheimnis die ersten Töne des Hogwarts Themes zu spielen ist mir persönlich dann doch zu viel.
Aber nicht nur musikalisch überzeugt Hogwarts Legacy. Auch die Synchronisation ist durchwegs gut gelungen. Wer penibel und der englischen Sprache mächtig ist, sollte aber vielleicht doch auf die deutsche Synchronisation verzichten. Ab und an werden Namen hier doch sehr unterschiedlich ausgesprochen. Ja vielleicht bin ich da etwas zu genau aber mich persönlich irritiert es durchaus, wenn mein Schulkamerad Sebastian in manchen Sätzen einfach die deutsche Aussprache seines Namens bekommt. Liest sich gleich, klingt aber anders.

Ein Kritikpunkt wäre da noch anzumerken. Die Gesichtsanimationen…Klar ich weiß, wir haben hier kein TLOU2 vor uns aber dennoch, so ganz passen die teils etwas hölzernen Gesichter nicht in die im Gegensatz dazu, wirklich wunderschön gestaltete Spielwelt. Es wirkt manchmal so als wären zwischen der Erschaffung der Gesichter und der Programmierung der Open World mehrere Jahre vergangen. Bei einem Titel der zwar auch auf Last-Gen-Konsolen läuft aber doch für die aktuelle Generation entwickelt wurde, wäre da definitiv mehr drin gewesen. Bedenkt man, dass Hogwarts Legacy ganze fünf Grafik-Modi zur Auswahl hat. Inklusive HFR und Raytracing.

Zusammenfassung

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