Horizon Zero Dawn (PC) im Kurztest

Knapp vier Jahre ist es nun her, dass Guerilla Games mit Horizon Zero Dawn eine absolute Perle für die PS4 lieferte. Nicht nur überzeugte der exklusive Titel mit einer spannenden Welt, die von kolossalen Maschinen und wilden Menschenstämmen bewohnt wird, sondern auch mit einer unglaublich guten Sci-Fi-Story. Heute noch zähle ich die Geschichte von Horizon Zero Dawn, neben jener von The Witcher 3, zu den besten Storys die ich gespielt habe. Kein Wunder also, dass Besitzer eines PCs etwas neidisch auf den Titel geblickt haben. Doch nun findet Aloy endlich den Weg auf heimische Rechner, bringt jedoch neben dem gesamten und weiterhin großartigen Abenteuer leider auch ein paar technische Probleme mit.

Als mutterloses Kind, wächst die kleine Aloy, als vom Stamm der Nora Verstoßene, unter den Fittichen des ebenfalls verbannten Jägers Rost auf. Von dem erfahrenen Überlebenskünstler, lernt das Mädchen in einer Welt, welche von mechanischen Dinosauriern dominiert wird, zu überleben. Bei einem Streifzug fällt Aloy in eine Ruine der Alten, einer untergegangenen Zivilisation, die in Vergessenheit geraten ist. Darin wird sie eines Fokus habhaft, eines Artefakts der Vergessenen. So öffnen sich ihr die ersten Geheimnisse der Welt in der sie lebt und es hungert Aloy nach Antworten. Woher kommt sie? Wer ist ihre Mutter? Warum sind die Alten verschwunden? Und was hat es mit den Maschinen auf sich? Fragen die Aloy den Pfad zu ihrem Abenteuer ebnen, nicht ahnend, dass am Anfang ein schreckliches Ereignis stehen wird.

Die Technik der Alten

Inhaltlich und spielerisch unterscheidet sich Horizon Zero Dawn für den PC nicht wirklich von seiner PS4 Version – zu der unser Hannes damals einen ausführlichen Test geschrieben hat. Einziger Unterschied ist das Faktum, dass das DLC The Frozen Wilds (auch dazu gibt es einen Test bei uns) direkt in das Hauptgame implementiert wurde. Deshalb werde ich hier eher auf die technischen Neuheiten und Probleme der PC-Fassung eingehen.

Neben Verbesserungen in der Beleuchtung, einem höheren Detailgrad der Umgebung, hat man Horizon Zero Dawn auf dem PC auch Goodies wie eine erweitere Physik der Vegetation spendiert. Gras, Blumen und Bäume bewegen sich natürlicher im Wind und zeigen auch Reaktionen auf die Aktionen der Spielfigur, soll heißen, dass sich Aloy nicht wie ein Geist durch das Gemüse bewegt, sondern von der Pflanzenwelt als physisches Wesen wahrgenommen wird.

Optisch war Horizon Zero Dawn bereits auf der PS4 ein echtes Brett und mausert sich am PC nun endgültig zur Schönheit. Die gesteigerte Weitsicht, das dynamische Licht und die daraus resultierenden Schatten zaubern wunderschöne Bilder auf den Bildschirm und ich bekam immer wieder Lust mich mit dem integrierten Fotomodus auszutoben. Horizon Zero Dawn unterstützt Auflösungen bis 4K und bei geeigneten Bildschirm-Frameraten jenseits der 60 FPS. Für jene die höher Bildraten gegenüber der Optik bevorzugen, gibt es in den Optionen die adaptive Leistung–FPS; damit kann man die gewünschte Bildrate festlegen und das Game skaliert die Auflösung, je nach Leistung und Anspruch, dynamisch rauf und runter.

Die Steuerung per Maus und Tastatur ist nicht immer optimal, deshalb habe ich auch hier eher das Gamepad bevorzugt.

Der große Hunger

Man ahnt es vielleicht bereits: Horizon Zero Dawn ist sehr Hardware-hungrig! Ich konnte es auf meinem System (siehe Infokasten) mit Ultra-Details und 2K Auflösung mit ca. 30 – 40 FPS spielen. Wollte ich in den Genuss der vollen 60 FPS kommen musste ich auf HD wechseln, dort lief es dann dafür mit maximalen Einstellungen butterweich. Auch kann man die Grafik-Performance mit einer Vielzahl an Einstellungen seinen eigenen Ansprüchen anpassen. Die Möglichkeiten reichen von Spiegelungen im Wasser, bis zur Komplexität von Wolken.

Leider ist der Port von der PS4 auf den PC scheinbar nicht ganz sauber gelungen. So berichten viele Spieler von Abstürzen und Leistungsproblemen. Ich persönlich hatte in meinen inzwischen 30 Std. Spielzeit nur einen größeren Absturz. Der war allerdings so heftig, dass ich meinen PC neu starten musste. Auch hatte ich kleinere Macken, wie zum Beispiel, dass der Sound weg war, wenn ich meinen Bildschirm aus- und dann wieder eingeschaltet habe.

FAZIT

Ich war sehr glücklich wieder in die Welt von Horizon Zero Dawn zurückkehren zu können und Aloys Abenteuer ein weiteres Mal zu erleben. Ich hab es auf der PS4 schon vergöttert und das hat sich am PC nicht geändert. Damals hatte ich Horizon Zero Dawn aufgrund seiner Prämisse, dass es mechanische Dinos zu jagen gilt, im Vorfeld belächelt und mir maximal eine schöne Trash-Perle erwartet, doch was hab ich mich geirrt! Aloys Suche nach Antworten ist Writing aller höchster Güteklasse und entfaltet eine Sci-Fi Story, die nicht nur in die Tiefe geht, sondern mich mit seiner Message auch lange nach dem Durchspielen beschäftigt hat. Insofern freut es mich, dass ich am PC nun die visuell schönste Inkarnation des Games zocken konnte. Wer den Titel noch nicht kennt, sollte zugreifen und sich in Aloys Welt verlieren. Ich bin mir sicher, dass die Fehler, von denen manche Spieler berichten, bald behoben sind. Es wäre schade, wenn man sich deswegen abschrecken lässt.

Was ist Horizon Zero Dawn? Die Portierung eines der besten PS4 Spiele überhaupt.
Plattformen: PC, PS4
Getestet:  AMD Ryzen 7 37000X 8-Core Prozessor, 16GB RAM, Radeon RX Vega
Entwickler / Publisher: Guerilla Games/ Playstation Mobile, Inc.
Release: 7. August 2020
Link: Offizielle Webseite

Gesamtwertung: 9.6

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 10 | Handling: 8 | Spieldesign: 10 | Motivation: 10

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