Horizon Zero Dawn™ Remastered im Test

Das erst 2017 erschienene Horizon Zero Dawn hat eine neue Version bekommen – Horizon Zero Dawn Remastered. Was verbessert man an einem ohnehin schon nahezu perfekten Game? Vermutlich die Grafik. Wir haben uns die neue Fassung angeschaut.

Von all den PlayStation-Spielen, die ich gerne neu aufgelegt gesehen hätte, wäre Horizon Zero Dawn sicher ganz hinten gestanden. Weil es so schlecht ist? Nein, genau im Gegenteil – weil es auch heute noch ein gut aussehendes, ganz hervorragendes Spiel ist. Horizon Zero Dawn vom holländischen Team Guerilla Software (die zuvor die Killzone Spiele gemacht haben) ist 2017 erschienen, und wurde zu einem der erfolgreichsten Spiele auf der PlayStation 4. Auch die PC Version war höchst erfolgreich und hat sich mehrere Millionen Mal verkauft. Kurz gesagt – ein absoluter Top-Titel.

Die Fortsetzung Horizon Forbidden West ist dann im Jahr 2022 für die PlayStation 4 und 5 herausgekommen, die PC Umsetzung mit einer kleinen Verzögerung im März 2024. Die Grafik dieser Fortsetzung ist, vor allem am PC, absolut fantastisch. Vor einigen Wochen ist dann eher überraschend das Original Horizon Zero Dawn aus dem Verkauf entfernt worden – mit der gleichzeitigen Ankündigung des Remasters. Und der ist nun erschienen, wobei die Kosten für das Upgrade für Besitzer des Originals durchaus überschaubar sind. Aber warum sollte man Upgraden?

Open-World

Horizon Zero Dawn ist ein Action-Adventure in einer offenen Welt, das – wie sich im Laufe des Spieles sehr bald herausstellt – in der Zukunft spielt. Die Welt ist bevölkert von riesigen, feindlichen metallenen Kreaturen (die an Tiere erinnern), die Menschen leben wie im Mittelalter ohne Strom in altertümlichen Siedlungen. Wir spielen die junge Frau Aloy, die von ihrem Stamm verstoßen wurde und von ihrem (Zieh-)Vater ganz alleine im Exil aufgezogen wurde. Nachdem wir in der Einleitung erste Hintergrundinformationen erhalten haben, spielen wir im Tutorial zuerst Aloy als Mädchen, die zufällig in einem verlassenen Bunker voller Überreste menschlicher Zivilisation ein technisches Augmented Reality-Gadget (sie nennt es Focus) findet. Das Ding hat offensichtlich noch genug Strom und wird von nun an von Aloy getragen. Damit ist es Aloy möglich, detaillierte Informationen über ihre Umgebung – und ihre metallenen Gegner – zu erhalten.

Aloy verfügt über die üblichen Fähigkeiten – mit ihrem Speer zuschlagen, mit dem Bogen schießen, Steine werfen, sich im hohen Gras verstecken, mit Heilpflanzen Wunden versorgen, sprinten, klettern, springen, ducken, abrollen, schwimmen. Die metallenen Tiere werden gejagt, und ihre Teile wie Metallreste oder Kabel werden verwendet, um nützliche Dinge zu craften. Jede Maschine hat ihre Schwachstelle(n), und Aloy kann dies mit Hilfe ihres Gadgets identifizieren. Aloys Waffen werden verbessert, und sie selbst kann über 40 verschiedene Fähigkeiten freischalten. Sie bastelt Fallen, Taschen und verschiedene andere Dinge. Und schon bald setzt die übliche Sammelwut ein – Gegner töten, Ressourcen sammeln, Dinge basteln, Fähigkeiten freischalten. Überall auf den großen Karten tut sich etwas – NPCs brauchen Hilfe, Nebenquests gibt es an jeder Ecke. Die Karte wird langsam erforscht, interessante Punkte werden automatisch eingetragen. Ein typisches „Open-World“ Spiel also. Gespeichert wird an Lagerfeuern, an bestimmten Punkten der Geschichte auch automatisch. Die Geschichte selbst ist recht spannend – Aloy erfährt immer mehr über sich selbst, über die Welt in der sie lebt – und die große Gefahr, in der sich diese Welt befindet.

Was ist neu?

Kenner des Originals werden bei der Beschreibung des Spielablaufes keine Neuerungen entdeckt haben. Das liegt daran, dass die Neuerungen im Remaster auch nicht im Gameplay liegen, sondern vor allem in der deutlich verbesserten Grafik. Sony holt aus dem PC (und der PlayStation 5) wieder alles heraus, was heute technisch möglich ist. So wie bei den anderen Spielen, die Sony in letzter Zeit auf den PC portiert hat, bietet auch Horizon Zero Dawn Remastered wieder Ultrawide 21:9 und Super Ultrawide 32:9 Unterstützung, dazu für gutbetuchte Technik-Freaks die Möglichkeit, auf bis zu drei Monitoren gleichzeitig im Format 48:9 zu zocken. NVIDIA DLSS 3 Upscaling und Frame Generation, NVIDIA DLAA zur Bildverbesserung und NVIDIA Reflex zur Reduzierung der Latenz wird ebenso unterstützt wie AMD FSR 3.1 und Intel XeSS. Wenn ihr einen DualSense-Controller habt und diesen mit einem Kabel an den PC anschließt, bekommt ihr auch adaptive Trigger- und haptische Feedback-Funktionalität. 

Mit einer Downloadgröße von über 100 GB ist das Remaster rund ein Drittel umfangreicher als das Original. Nicht nur die Texturen sehen viel besser aus, auch die Charaktere und Umgebungen wurden überarbeitet und sehen nun viel reichhaltiger aus. Die Anzahl der Nicht-Spieler-Charaktere in den Ortschaften wurde deutlich erhöht, zusätzliche Motion-Capture Aufnahmen machen die Unterhaltungen im Spiel viel lebendiger. Ich habe das Spiel nun drei Mal gespielt. Ursprünglich auf der PlayStation 4, dann am PC in der „Complete Edition“ mit dem großen Burning Shores DLC (der ist selbstverständlich auch im Remaster enthalten), und nun schließlich in der Horizon Zero Dawn Remastered Fassung – und das Spiel ist jedes Mal ein klein wenig hübscher geworden. Ein viertes Mal spiele ich es aber wohl nicht mehr – aber dafür habe ich jetzt wieder Lust auf die Fortsetzung, Horizon Forbidden West.

Zusammenfassung

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