Online-Gaming wird immer beliebter und macht zweifelsohne auch eine Menge Spaß. Aber auch in diesem Bereich gibt es eine „dunkle Seite“. Umfragen bestätigen, dass die Mehrheit der Gamer schon einmal Opfer von Belästigungen waren; manche haben sogar heftige Drohungen, Stalking und langfristige Belästigungen erlebt.
Wir haben uns angesehen, wer im Gaming-Bereich vermehrt Ziel solcher Belästigungen wird und was man dagegen eventuell tun kannst. Online-Tools wie ein VPN können als vorbeugende Maßnahme ebenfalls effektiv sein.
Gründe für Belästigungen in Online-Games
Die Gründe können äußerst unterschiedlich sein. Neue Spieler in einem Online-Game erfahren unter Umständen Beleidigungen, weil sie nicht die Leistungen bringen wie erfahrene Veteranen des Spiels. Manche Mitspieler haben möglicherweise Spaß daran, im Chat auf andere Spieler verbal loszugehen, vor allem wenn dies aus der Anonymität heraus geschieht.
Viele Spieler berichten darüber, dass ihre Rasse, ihre Religion oder ihr Geschlecht Gründe für Mobbing-Angriffe gewesen sind.
In der Online-Mehrspielerversion des bekannten Videospiels Red Dead Redemption 2 hagelte es z.B. rassistische Beleidigungen, sobald ein Spieler in einen Avatar mir schwarzer Hautfarbe schlüpft. Es gibt zudem Spielerbanden, die an den rassistischen Ku-Klux-Klan angelehnt sind.
Wer eine weibliche Figur wählt, erschafft eine weitere Ebene, auf denen es zu Beleidigungen oder angedeuteter Gewalt kommen kann. Dann kommt es nicht selten zu sexistischen Belästigungen.
Die Ironie dabei ist, dass der reale Mensch hinter diesem Avatar in den Hintergrund rückt und eine andere Hautfarbe oder ein anderes Geschlecht besitzen kann als seine Spielfigur im Game. Spielt ein weißer Mann in einem Online-Game eine Frau mit schwarzer Hautfarbe wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Opfer solcher Angriffe.
Einige der Täter im Bereich des Cybermobbings hegen im echten Leben die gleichen Vorurteile wie im Spiel. Aber es gibt auch diejenigen Gamer, die als „Trolle“ agieren und das Online-Game ausschließlich dazu nutzen, ihre Beleidigungen zu verteilen.
So solltest man sich verhalten
Der erste und wichtigste Tipp ist recht simpel, aber manchmal in der emotionalen Aufregung nicht so einfach zu befolgen: möglichst ruhig reagieren auf verbale Angriffe und Belästigungen. Keinesfalls auf dasselbe Niveau der Person begeben, die dich im Visier hat, auch wenn es manhcmal sicher schwer fällt.
Melde die betreffende Person beim Spiele-Anbieter. Diese Funktion bieten in der Regel alle Online-Spiele an. Lass dich nicht entmutigen, wenn eine Meldung nicht direkt zur Sperrung des Spielers führt. Wenn andere Gamer den Nutzer ebenfalls melden, lässt eine Sperrung nicht lange auf sich warten.
Du solltest den Nutzer im Chat blockieren oder auf eine Sperrliste setzen, damit er dich fortan nicht mehr kontaktieren kann.
Wenn du nach den Beleidigungen eine Pause vom Spiel brauchst, scheue nicht davor zurück, das Game zu beenden, selbst wenn du dich gerade mitten in einer Quest befindest. Deine Mitspieler werden deine Reaktion verstehen.
Sollte dich die Auseinandersetzung weiterhin beschäftigen, sprich mit Menschen im realen Leben, denen du vertraust, oder suche dir im schlimmsten Fall professionelle Hilfe.
Aus technischer Sicht kann dir auch ein VPN (Virtual Private Network) helfen. Denn dieses verschlüsselt deine Daten und hält dich online anonym. Deine Daten, die du mit dem Server des Spiels austauscht, werden zunächst verschlüsselt an einen VPN-Server geschickt und erst dort entschlüsselt und an den Zielserver weitergeleitet. Das schützt dich effektiv vor böswilligen Nutzern, die dich nicht nur per Chat belästigen, sondern es sogar auf deine persönlichen Daten abgesehen haben.
Eine beliebte Cyberattacke in Online-Games ist ein DDoS-Angriff (Distributed-Denial-of-Service). Dabei überfluten mehrere Computer deine IP-Adresse mit Anfragen, um dein Netzwerk zu überlasten. Dein PC wird langsamer oder stürzt ab, und der Hacker verschafft sich auf diese Weise einen Wettbewerbsvorteil im Spiel. Mit einem VPN verbirgst du deine echte IP-Adresse und reduzierst das Risiko eines Angriffes enorm.