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INAYAH – Life after Gods im Test

Das neueste Werk von ExoGenesis versetzt euch in eine post-apokalyptische Welt, in der ihr als junge Frau nicht nur unzählige tödliche Gefahren überleben müsst, sondern euch auch auf die Suche nach eurer Herkunft macht. Wer seit ihr – und was ist in dieser Welt schief gelaufen?

Was kommt heraus, wenn sich ein paar Veteranen von (u.a.) Blizzard und Owlcat Games zusammentun, um ein neues Spiel zu entwickeln? Ein verdammt gutes neues Metroidvania! Und davon kann es bekanntlich ja nie zu viele geben. Die Präsentation letztes Jahr auf der Gamescom war beeindruckend, auch das kürzlich veröffentlichte Demo hat mir gut gefallen. Zeit für einen Test der finalen Fassung von INAYAH – Life after Gods!

Wir spielen Inayah, eine junge Frau mit weißem Haar und seltsam leuchtenden gelb/schwarzen Augen. Dazu trägt sie einen ungewöhnlichen breiten Hut. Sie ist als kleines Kind zur Vollwaise geworden, als sie mit ihrem Vater und einer kleinen Gruppe von Menschen unterwegs war und auf einer Brücke von Kriegern mit goldenen Rüstungen überfallen wurde. Beim Sturz von der Brücke wurde sie von ihrem Vater gerettet, der aber dabei – ebenso wie der Rest der Gruppe – umgekommen ist. Inayah hat keine Ahnung, wer ihre Eltern sind – an ihre Mutter hat sie gar keine Erinnerung. Sie weiß nichts über ihren Stamm, oder warum oder von wem die Gruppe im Wald angegriffen wurde. Sie wurde von einem Mann mit dem Namen Khonsu aufgezogen, der sie nach dem Sturz von der Brücke im Wald zwischen all den Leichen liegend gefunden hat. Alles, was sie von ihrem Vater hat, ist ein goldener Handschuh, den dieser bei seinem letzten Kampf getragen hat. Schon bald findet sie den zweiten Handschuh – und lernt, die Kraft des Handschuhs zu nutzen.

Ancient Gods

Zu Beginn wählen wir den (auch während des Spieles jederzeit änderbaren!) Schwierigkeitsgrad – von Story (deutlich leichtere Kämpfe) über Adventure (empfohlener Schwierigkeitsgrad) zu Challenge (für Profis) gibt es drei vorgefertigte Stufen, bei Custom können wir sogar selbst ein paar Parameter verändern. Und schon geht es los – Inayah ist inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen, unser Ziehvater ist ein alter Mann. Es ist Zeit, ein wenig Ahnenforschung zu betreiben und uns auf den Weg zu machen, nach unseren Ursprüngen zu suchen. Zuerst geht es durch das Tutorial – (doppel)springen, klettern, zuschlagen, abrollen – und überall in der Umgebung sind erste Hinweise auf frühere Ereignisse versteckt. Und kaum haben wir die Bewegung unserer Heldin verinnerlicht, kommt es auch schon zu einer ersten dramatischen Verfolgungsjagd wie in einem Indiana Jones Film. Unser Ziehvater entkommt der gigantischen mechanischen Kreatur leider nicht (steht uns aber in weiterer Folge als Geist mit seinen Ratschlägen zur Seite), wir flüchten in einem noch intakten Zug (und auf intakten Schienen…) vor dem Tod.

Wir befinden uns in einer Welt, in der die Natur weite Teile der früheren menschlichen Zivilisation zurückerobert hat. Überreste – Skelette und Ruinen – finden sich überall, Inayah bezeichnet die Skelette als Ancient Gods. Für mich schauen sie eher nach unerwartet verstorbenen Menschen in Folge einer Katastrophe aus. Die aktuellen Bewohner der Gegend verehren die toten Menschen jedoch offensichtlich, es finden sich immer wieder Opfergaben, die neben den Skeletten platziert wurden. Insgesamt gibt es also drei Storylines im Spiel – was ist mit der uralten Zivilisation der Ancient Gods passiert? Wer sind die aktuellen Bewohner der Welt – es leben hier offensichtlich mehrere Stämme, die sich nicht unbedingt gut miteinander verstehen. Und wer ist Inayah? All das können wir im Laufe des Spieles herausfinden, und uns auch der einen oder anderen Partei anschließen. Unsere Entscheidungen beeinflussen die Handlung und führen zu unterschiedlichen Enden. Die Geschichte wird dabei über Gespräche, Zwischensequenzen, herumliegende Notizen und vor allem auch durch „environmental storytelling“ erzählt.

Sobald wir den Handschuh unseres Vaters vervollständigt haben, wählen wir unsere Waffe – Klinge, unsere (mechanisch verstärkten) Fäuste oder einen Dreschflegel – ein wenig später im Spiel können wir die nicht gewählten Waffen aber ebenso finden und verwenden – beziehungsweise zwischen ihnen hin- und her wechseln.

Ein tödliches Land

In Gesprächen haben wir öfters die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Antworten auszuwählen und damit die Story zu beeinflussen. Sind wir nett und freundlich, oder behandeln wir andere Menschen wie den letzten Dreck? Sonderlich vielen anderen Menschen begegnen wir nicht – was aufgrund der gefährlichen Umgebung auch nicht verwunderlich ist.

Schon sehr bald begegnen wir aber der unfreundlichen Fauna und Flora – fleischfressende Pflanzen, giftige Sporen ausstoßende Blumen, tödliche Dornenbüsche, die von mir verhassten fliegenden Gegner, kleine stachelige Igel, aggressive Echsen und anderes Ungeziefer… das übliche Repertoire eben. Die Level sind recht verwinkelt, Speicherpunkte (die euch auch wieder vollständig heilen) manchmal ein wenig weit auseinander. Die einzelnen Biome sind zwar unterschiedlich, aber innerhalb der Biome schaut alles ein wenig gleich aus. Ich war mir oft nicht sicher, ob ich an einem Punkt nicht schon vorbeigelaufen bin – und erst ein Blick auf die Karte hat mir bestätigt, dass ich nicht gerade im Kreis laufe. So ähnlich die einzelnen Bildschirme auch aussehen, so detailliert ist der Hintergrund gestaltet – ich habe immer wieder Gefahren zu spät gesehen, weil sie sich in all den kleinen Details gut versteckt haben.

Der Fähigkeitenbaum zur Verbesserung eurer Heldin ist überaus umfangreich. Für jede der drei Waffen gibt es dutzende Upgrades zu erwerben – mit der im Spiel gefundenen Währung. Dazu kommen noch Implantate zur Verbesserung eurer Heldin, die ihr an besonders gut versteckten Orten finden könnt. Hier müsst ihr euch aber entscheiden, welche Implantate ihr einsetzt, ihr könnt nur eine bestimmte Anzahl gleichzeitig aktivieren.

Kaufen könnt ihr das mit Unity erstellte INAYAH – Life after Gods übrigens für den PC sowie alle aktuellen Konsolen – PlayStation 4 und 5, Xbox One und X|S, Nintendo Switch.

Zusammenfassung

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