Indie Spotlight im April

In Sven’s Indie Spotlight zeigen wir Euch wieder ein paar aktuelle Indie-Spiele, die es trotz des etwas kleineren Produktionsbudgets nicht verdient haben, in der momentanen Flut an PC-Neuerscheinungen unterzugehen.  Wer bitte kann denn noch 50 (an manchen Tagen auch mehr) tägliche Neuerscheinungen alleine auf Steam (ja, zusätzlich dazu gibt es auch immer noch weitere Plattformen) überblicken?

Wir haben Titeln ausgewählt, die uns mit ihrem Gameplay für einige Stunden oder auch Tage an den PC gefesselt haben. Den Anfang macht The Mageseeker: A League of Legends Story, ein spannendes Action RPG in Pixelgrafik, das im League of Legends Universum spielt und die Formel von Hades aufgreift – spannende Kämpfe in einem Raum, Upgrades der eigenen Basis und des Spielcharakters. Weiters das etwas ungewöhnliche Metroidvania Teslagrad 2, das ohne Vorankündigung plötzlich auf Steam erschienen ist, dazu das vor allem für Couchparty-Fans interessante Metroidvania Curse of the Sea Rats. Das Jump’n’Run LUNARK hingegen ist ein Liebesbrief an den Klassiker Flashback aus dem Jahr 1992, der sich aber deutlich flüssiger als der Oldie spielt und dadurch weniger frustrierend ist. Zum Schluss habe ich noch Dredge ausgewählt, ein Spiel, das ich eigentlich gar nicht auf meinem Radar gehabt habe, handelt es doch von einem Fischer der seltsame Dinge aus dem Meer hervorholt. Das klingt für mich eher uninteressant, aber nachdem ich angefangen habe zu spielen, habe ich es in gut neun Stunden fast auf einmal durchgespielt.

The Mageseeker: A League of Legends Story

The Mageseeker: A League of Legends Story von Riot Forge ist ein kleines Meisterwerk, zumindest sofern man League of Legends nicht hasst. Es ist ein überaus gut produziertes Action-RPG, das im League of Legends-Universum spielt. Das ursprüngliche MOBA hat mir nie wirklich gefallen, aber ich muss sagen, dass die Animeserie wirklich gut war, und das rundenbasierte Ruined King: A League of Legends Story Rollenspiel war auch nicht schlecht. Der Hextech Mayhem-Runner war nicht mein Geschmack, aber das liegt daran, dass ich das Genre nicht mag und nicht daran, dass es ein schlechtes Spiel ist. Zurück zu Mageseeker. Mageseeker? Das sind Leute, die Magier jagen, um sie ins Gefängnis zu bringen. Magier sind in der Stadt Demetia nicht gern gesehen. Wir spielen Sylus, einen Mann mit magischen Fähigkeiten, der einst als Kind selbst ein Mageseeker war, dann aber nach einem kleinen Zwischenfall von ihnen gefangen genommen und gefoltert wurde und nun alle Mageseeker von ganzem Herzen hasst. Nach 15 Jahren im Gefängnis entkommt er und startet eine Rebellion, befreit andere gefangene Magier, fackelt die Stadt ab und… wird von einem Ritter im Kampf besiegt. Nur sein früherer Lehrmeister rettet ihn, und hilft ihm aus der Stadt zu fliehen. Der König wurde zwar während des Aufstands getötet, aber sein Sohn lebt noch und die Mageseeker, angeführt von dem skrupellosen Lord Eldred, stehen unter seinem Kommando. Nachdem Sylus in den Wald geflohen ist, trifft er Leilani, die ihn zu einem gut versteckten Lager geflohener Magier führt, die die Mageseeker bekämpfen wollen. Dies wird seine neue Basis, in der er zwischen den Missionen zurückkehren und sich mit seinen Freunden unterhalten kann. Hier plant er auch die nächste Mission, und wählt Magier aus, die ihn begleiten. Die Basis wird im Laufe des Spiels (mit unserer Hilfe) immer weiter ausgebaut und verbessert. Ziemlich cool.

In den Missionen bewegt sich Sylus entlang von fix vorgegebenen (aber oft verzweigten) Pfaden, sobald Feinde auftauchen wird das Gebiet abgesperrt, bis man alle Gegner getötet hat, erst dann kann man weitergehen. Heiltränke stellen seine Gesundheit wieder her, er kannt dashen und Feinde angreifen. Spielt sich ein wenig wie Hades. Aber Sylus kennt sich auch mit Magie aus, er ist ja schließlich ein Magier. Eine seiner Fähigkeiten ist es, die magischen Fähigkeiten seiner Feinde zu kopieren. Er stiehlt ihre Kräfte, zumindest für den einmaligen Gebrauch. Ziemlich cool. Es gibt sechs Arten von Elementarmagie, und Magieanwender erleiden zusätzlichen Schaden durch ihr gegnerisches Element. Normale Zaubersprüche verbrauchen Mana, das durch das Zufügen von physischen Schaden an Gegnern regeneriert wird. Neue Zaubersprüche lernt man, indem man sie zunächst von einem Feind kopiert, und später im Lager reproduziert, wenn man die nötigen Ressourcen hat. Sylus kann auch eine Metallkette werfen und sich direkt zu einem Feind ziehen oder die Kette benutzen, um sich an ein Objekt heran zu ziehen. Dies wird oft benutzt, um einen Abgrund zu überqueren, wenn man mit dem Dash nicht weit genug kommt. Kleine Vögel können befreit werden (Sammelobjekte), Schätze sind oft etwas abseits des Hauptweges versteckt. Sylus kann immer eine Übersichtskarte benutzen. Im Laufe des Spiels werden neue Spielmechaniken eingeführt, das Spiel fängt recht einfach an, die Kämpfe werden aber bald komplexer und abwechslungsreicher.

Sylus kämpft bald gegen ganze Horden von Gegnern, die sich aus verschiedenen Gegnertypen zusammensetzen. Er muss also entscheiden, wen er zuerst angreift, er muss entscheiden, wie er einzelne Gegner angreift, er muss ihren Angriffen ausweichen. Es wird ziemlich schwierig, wenn Magier ihre verschiedenen Zaubersprüche auf ihn abfeuern, einige sehr schnell und gut gezielt, andere mit Zielsuchfunktion. Es kann ein wenig hektisch werden, wenn Armbrustpfeile auf ihn abgefeuert werden, Soldaten mit Lanzen auf ihn einstechen und schwer gepanzerte Magierkämpfer ihre Zauber wirken und ihn mit ihren Schwertern angreifen. Dashen, Zaubersprüche wechseln, Heilkräfte einsetzen, Zaubersprüche von Magiern stehlen, Ketten verwenden, um weit entfernte Feinde zu fangen, schnell mit leichten Angriffen oder langsam mit schweren Angriffen (was die einzige Möglichkeit ist, die gegnerische Rüstung zu zerstören) angreifen, hält Sylus ziemlich auf Trab. Sylus kann eine Mission jederzeit abbrechen und zu seinem Stützpunkt zurückkehren, wenn er nicht weiterkommt. Es gibt Hauptmissionen und auch Nebenmissionen, die nur Belohnungen für die Verbesserung des Charakters (oder der Basis) bringen. In der Basis kann Sylus seine Charakterwerte verbessern und seine aktuellen Werte für Angriff, Verteidigung, Angriffsschaden, magischen Schaden, Power-Ups und Mana einsehen.

Das Spiel speichert nur an Kontrollpunkten. Wenn Sylus stirbt, macht er danach einfach kurz vor seinem Tod weiter, es gibt keine harte Strafe für das Scheitern. Ihr könnt zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen. Gamepads werden natürlich erkannt, Ultrawidescreen wird allerdings nicht wirklich gut unterstützt, 2560×1440 ist die höchste Auflösung, 3440×1440 wird nicht mit schwarzen Rändern angezeigt, sondern gestreckt. Cloud-Speicherungen funktionieren gut. Während die Pixelgrafik fantastisch aussieht, gibt es keine Sprachausgabe.

The Mageseeker: A League of Legends Story ist ein fantastisch aussehendes, ziemlich ausgefeiltes Action-RPG mit einem Fokus auf Nahkampf (auch mit Zaubersprüchen) und dem Ausbau der eigenen Basis.

Teslagrad 2

Das eben etwas überraschend erschienene Teslagrad 2 von Rain Games aus Norwegen ist ein sehr gut aussehendes Metroidvania, aber ohne den typischen Kampf. Eigentlich ist es ein ziemlich ungewöhnliches Metroidvania. Wir spielen ein kleines Mädchen namens Luminia (die zum ersten Mal im Spiel World to The West auftauchte), das von bösen Vikinger gejagt wird und von den meisten Tieren oder Pflanzen, denen sie begegnet, bei lebendigem Leib gefressen wird. Vor den meisten Gegnern läuft sie also so schnell wie möglich davon, nur manchmal nutzt sie die Umgebung, um sich ein wenig zu rächen und einen Feind zu töten. Lumina war in ihrem kleinen Zeppelin unterwegs, als sie angegriffen und ihr Luftschiff in einer verlassenen Gegend abgeschossen wurde.

Das Ziel des Spiels ist es, nach Hause zurückzukehren. Sie ist eine Teslamancerin, das heißt, sie kontrolliert Elektrizität. Sie hat zwar keinen Angriff, aber sie beginnt das Spiel mit der Fähigkeit, zu dashen. Schon bald findet sie ein Kleid mit magischen Eigenschaften, das es ihr ermöglicht, Magnetkraft und Polaritäten zu nutzen. Zumindest glaube ich, dass es eine magnetische Kraft ist, die es ihr erlaubt, an Wänden entlang zu laufen oder in (magnetischen?) Strömen zu fliegen. Im Spiel gibt es keine Sprachausgabe und auch keinen Text. Daher sind manche Dinge vielleicht etwas schwer zu verstehen – visuelles Geschichtenerzählen mag eine Kunst sein, kann aber nicht alles erklären.

Im Laufe des Spiels erlernt Lumina neue Fähigkeiten, indem sie neue Ausrüstungsgegenstände erhält, die ihr den Zugang zu bisher unerreichbaren Gebieten ermöglichen. Ein typisches Metroidvania-Spielelement – aber die Fähigkeiten selbst sind nicht typisch. Kein Wandsprung oder Doppelsprung, sondern schnelles Schwimmen oder ein blockbrechendes Gleiten. Auch das schnelle Reisen ist anders als in den meisten Metroidvanias. Es gibt keine Teleportationsportale, sondern einen zentralen Knotenpunkt und Kabel, auf denen sich Lumina mit ihren elektromagnetischen Kräften bewegen kann. So kann sie die verschiedenen Regionen im Spiel erreichen, wie das Schloss, einen verschneiten Berg oder die überfluteten Höhlen.

Man sollte keine direkten Konfrontationen mit den Gegnern erwarten, vor allem nicht zu Beginn des Spiels. Lumina hat keine Angriffe und muss ihre Dash-Fähigkeit einsetzen, um sich schnell zu bewegen und dem sicheren Tod zu entgehen. Sie wird von bestimmten Plattformen angezogen oder abgestoßen, und die größte Herausforderung des Spiels besteht darin, den nächsten Raum zu erreichen und dabei nicht von verschiedenen tödlichen Dingen (Stacheln, Stromfeldern…) oder Feinden getötet zu werden. Sie muss oft rennen, während sie von etwas Tödlichem (Mensch oder Tier) gejagt wird. Während man in den meisten Metroidvanias lernt, zu kämpfen, um zu überleben, muss man hier lernen, sich schnell zu bewegen und seine verschiedenen Fähigkeiten optimal einzusetzen. Es gibt einige herausfordernde, frustrierende Momente aufgrund komplexer Sprung-Sequenzen. Auch die Bosskämpfe sind etwas Besonderes: Du musst dir Wege überlegen, wie du den Bossen Schaden zufügen kannst, ohne einen Angriff zu haben. Wenn du stirbst, tauchst du am letzten der (zahlreich vorhandenen) Checkpoints wieder auf. Das ist eher wie in Limbo, es gibt keine wirkliche Bestrafung für das Sterben, außer dass es sehr ärgerlich ist und man einige Stellen, die man bereits überlebt hat, erneut durchlaufen muss.

Gamepads werden natürlich unterstützt. Das erstmalige Durchspielen dauert nicht allzu lange, aber es gibt 81 Karten, die im Spiel versteckt sind. Auch andere Dinge sind versteckt und nicht notwendig, um die Hauptgeschichte zu beenden, wie z.B. zusätzliche Fähigkeiten. Die Grafik und die Animationen sind erstaunlich, das Spiel ist wirklich eine kleine Schönheit.

Teslagrad 2 ist ein erfrischendes, aber kurzes Metroidvania, in dem man seine Feinde nicht tötet (die meisten), sondern ihnen einfach davonläuft (-schwimmt, -klettert, -springt, -fliegt). Eigentlich ist es eher ein physikbasierter Puzzle-Plattformer als ein klassisches Metroidvania.

Curse of the Sea Rats

Ein Metroidvania mit anständiger Grafik ist immer ein Spiel, das ich gerne spiele, und Curse of the Sea Rats von PQube sieht verdammt gut aus. Es bezeichnet sich selbst als „Ratroidvania“, weil jeder Charakter im Spiel eine Ratte ist. Mal sehen, ob es genauso gut (und schwer) wie Tails of Iron ist. Die Besonderheit des Spieles ist natürlich die lokale 4-Spieler-Option. Man kann alleine spielen, aber es spielt sich besser gemeinsam mit einem Freund, und mit drei Freunden ist es absolut chaotisch. Es gibt nicht allzu viele ähnliche und gute Spiele auf dem Markt, das letzte, an das ich mich erinnere, war Bravery and Greed. Ihr könnt zwischen vier Charakteren wählen, die sich alle ziemlich unterschiedlich spielen. Sie haben einen Inventarbildschirm, unterschiedliche Werte (Angriff, Verteidigung, Magie,…) und spielen sich alle ganz anders. Sie haben Fertigkeitsbäume, die man verbessern kann (dazu benötigt man spirituelle Energie von erschlagenen Gegnern). Mit einem Freund zu spielen ist einfacher als alleine, weil man sich gegenseitig wiederbeleben kann.

Das Spiel verfügt über die üblichen Metroidvania-Mechaniken – es gibt eine automatische Karte, man kann Truhen zerschlagen und plündern, Portale ermöglichen eine schnelle Reise, wenn man einen Raum verlässt und wieder betritt (oft aus Versehen) werden alle Feinde wiederbelebt, wenn man stirbt, kann man seine gesammelte spirituelle Energie vom Ort des Todes abholen (außer man stirbt vorher noch einmal). Berührt ihr einen Feind, verliert ihr Lebenspunkte. Die Karten sind voll mit versteckten Truhen. Der Quartiermeister verkauft euch Sachen, andere Besatzungsmitglieder helfen euch, wenn ihr ihnen bestimmte Gegenstände bringt, und ein geisterhafter chinesischer Mentor namens Wun Yu verspricht, euch wieder zum Menschen zu machen, wenn ihr ihm ein mächtiges Amulett bringt. Sammelt genug spirituelle Energie und ihr könnt eure Fähigkeiten mit seiner Hilfe verbessern, er heilt euch auch und ihr könnt den Spielcharakter wechseln, wenn ihr ihn trefft. Besiegt Bosse, um neue Fähigkeiten wie den Doppelsprung zu erhalten.

Ihr seid ein Pirat, der von der britischen Krone gefangen genommen und aus der Karibik zurück nach England gebracht wird, um vor Gericht gestellt und hingerichtet zu werden. Dazu kommt es jedoch nicht, weil eine Hexe jeden an Bord des Schiffes in eine Ratte verwandelt und dann den Sohn des Admirals entführt. Das Schiff prallt an der berüchtigt gefährlichen irischen Küste gegen einen Felsen, wahrscheinlich konnten die Ratten das große Segelschiff nicht so gut steuern. Anscheinend haben aber die meisten Mitglieder der Besatzung überlebt, und der Admiral bietet an, euch von allen Anschuldigungen freizusprechen, wenn ihr ihm die Hexe (tot oder lebendig) und seinen Sohn (lebendig) bringt. Das ist sicherlich eine der dämlichsten Hintergrundgeschichten, die mir je in einem Spiel begegnet sind… oder vielleicht auch nicht, wenn ich darüber nachdenke. Wen interessiert das schon? Ihr seid eine Ratte, eure Freunde sind Ratten, und ihr müsst die Hexe und ihre Armee von Monstern töten.

Das Gamepad funktioniert einwandfrei, die Animationen sind erstaunlich gut (es sieht aus wie ein Don Bluth-Zeichentrickfilm), aber der Kampf fühlt sich ein bisschen daneben an. Man verliert Lebenspunkte, wenn man einen Feind berührt, man verlässt den Raum, wenn man sich den Rändern nähert, dazu kommt eine seltsame Dash-Fähigkeit, Gesundheitstränke erfordern zwei Tastendrücke… Ich weiß nicht, während ich die Erkundung der Orte gut gefunden habe, war der Kampf nicht mein Favorit. Der erste Boss ist etwas übermächtig, wenn man ihm am Anfang begegnet, aber nachdem man ein paar Stufen aufgestiegen ist und die ersten Fähigkeits-Upgrades gekauft hat, ist er nicht mehr so stark. Spätere Bosse sind mir danach leichter vorgekommen.

Curse of the Sea Rats ist ein Metroidvania für bis zu vier lokale Spieler, das ihr am besten mindestens im Zweispielermodus angeht.

LUNARK

LUNARK (kommt von Luna/Mond und der Arche Noah) ist ein Liebesbrief (vor allem) an Flashback, einem genialen Spiel aus den frühen Neunzigern. Wenn euch damals Flashback von Paul Cuisset (Delphine, 1992) gefallen hat, dann ist dieses Spiel wie eine Massage für eure Seele. Wenn ihr zu den fünf Menschen auf der Welt gehört, die Flashback nicht so sehr mochten (oder zu jung seid, um es in den 90ern gespielt zu haben), aber die Neuauflage von Ubisoft gut gefunden habt (so wie ich), werden ihr vielleicht das gleiche Gefühl haben. Die zentralen Gameplay-Elemente von LUNARK sind nämlich sehr ähnlich wie einst bei Flashback.

Zunächst müsst ihr euch an die Steuerung gewöhnen. Sie funktioniert recht gut, wenn man die Grundlagen verstanden hat. Bewegt euren Joystick einfach nach oben, um nach oben zu springen und euch an Ecken hochzuziehen. Um in die Laufrichtung zu springen, müsst ihr eine Taste drücken. Rollen, schießen, das war’s dann auch schon mehr oder weniger. Wenn ihr rennt, könnt ihr ein bisschen weiter springen, und es gibt eine spezielle Möglichkeit, Plattformen zu erreichen, indem ihr diagonal nach oben springt. Ihr müsst über Plattformen navigieren, Gefahren ausweichen und manchmal ein paar Feinde abschießen, von Spinnen über Vögel bis hin zu Robotern oder Droiden. Ihr werdet eure Zeit damit verbringen, Türen zu öffnen, Plattformen zu aktivieren, euch nicht zu verirren, Gegenstände an der richtigen Stelle zu benutzen, Schildzellen zu verwenden… es gibt auch versteckte Objekte (sammelt drei für einen Bonus) oder Waffen-Upgrades zu finden. Daneben gibt es eine Hintergrundgeschichte über die postapokalyptische Welt und über euren Charakter, Leo (nicht Conrad), aufzudecken.

Das Spiel ist etwas leichter und frustfreier zu spielen als das ursprüngliche Flashback. Wenn man stirbt, startet man einfach am letzten Speicherpunkt neu, oft im selben Raum, aber nie sehr weit zurück. Wenn man das Spiel verlässt, speichert es allerdings nur am Anfang des Levels, das ist ein bisschen hardcore (oder wie in den guten alten Zeiten). Die Munition ist unbegrenzt, aber die Waffe überhitzt schnell, also solltet ihr eure Schüsse mit Bedacht abfeuern. Heilpflanzen wachsen nach, getötete Gegner bleiben tot. Das Spiel hat allerdings ein paar Tücken. Man wird immer noch angegriffen, während man Nachrichten liest oder Zwischensequenzen anschaut… sehr mühsam! Manchmal springt die Spielfigur einfach nicht und stürzt in den Tod. Man kann nicht nach unten sehen, wenn man an einer Kante steht, und man stirbt häufiger durch Sturzschaden als durch Feinde, Minen, Sicherheitslaser oder andere von Menschenhand geschaffene Gefahren. Die Grafik im Spiel ist sehr niedrig aufgelöst, manchmal ist es schwierig, Gegenstände oder sogar Charaktere zu erkennen.

LUNARK ist ein Sci-Fi-Jump’n’Run im Pixelstil. Lauf, spring und benutze deine Waffe. Löst einfache Rätsel, kämpft gegen Feinde – macht eigentlich ganz schön Spaß, wie damals bei Flashback.

DREDGE

DREDGE von Team 17  ist ein spannendes kleines Spiel über das Fischen. Und um seltsame Dinge im Meer. Das Jobangebot als Angler auf einer abgelegenen Inselgruppe hörte sich gut an, aber als du dort ankommst, zerschellt dein treues altes Fischerboot wegen des starken Nebels an den zerklüfteten Felsen. Du nimmst den Job trotzdem an – und bekommst ein neues Boot, das du zurückzahlen musst, indem du einen Teil deines täglichen Fangs an den Bürgermeister des winzigen Dorfes Greater Marrow spendest. Na ja, wenigstens gibt es auf der Insel kein Finanzamt. Noch schlimmer als dein (kleiner) Kredit für das Boot ist der nächtliche Nebel… bleibt nachts nicht auf dem Meer, warnt der Bürgermeister, sonst trefft ihr vielleicht den Kerl, der euren Job vor euch hatte.

Fahrt mit eurem Fischerboot zu einer Stelle, an der Fische herumschwimmen, werft die Angel aus und drückt  im richtigen Moment den Gamepad-Knopf, um einen Fisch zu fangen. Legt den Fisch in euren Laderaum, solange ihr Platz habt (ein kleines Tetris-Spiel), und kehrt dann ins Fischerdorf zurück, um euren Fang zu verkaufen, bevor er verrottet. Das ist doch ein ganz nettes, beschauliches Leben als Fischer, oder? Bis ihr gegen einen Felsen knallt und euren Schiffsmotor beschädigt und nicht mehr bei Tageslicht in den Hafen zurückkehren könnt. In der Nacht kann der Tod schnell kommen. Zum Glück speichert das Spiel regelmäßig automatisch.

Verbessert eure Fischereiausrüstung, rüstet euer Schiff mit mehr Stauraum, schnelleren Motoren und einem robusteren Rumpf auf. Auch ein starker Suchscheinwerfer kann in der stockdunklen Nacht überaus nützlich sein. Andererseits hilft ein starkes Licht auch anderen, euch zu sehen… Ihr müsst Ressourcen für die Aufrüstung des Schiffes finden und einige neue Ausrüstungsgegenstände müssen erst erforscht werden. Besucht die anderen Inseln, lernt neue Leute kennen. Ihr werdet bald kleine Aufträge erhalten, ein paar Leute umherbefördern und seltsame Dinge im Meer finden, besonders in der Nähe von Schiffswracks. In den Gewässern und an den Küsten rund um die Inseln gibt es nicht nur Fische. Es gibt auch Ressourcen, Schätze und verfluchte Dinge. Und mutierte Fische. Jede Menge mutierte Fische. Ziemlich gruselig, aber gut.

Die Aufgaben werden bald schwieriger – fangt seltene Fische, die es nur an einem sehr abgelegenen, gefährlichen Ort gibt, nur zu einer bestimmten Zeit in der Nacht, und die nur mit einer speziellen Ausrüstung gefangen werden können. Um das zu überleben, muss euer Schiff aufgerüstet werden, vor allem mit schnelleren Motoren. Oder etwas Magie, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Und eine neue Angelausrüstung ist auch notwendig. Ihr werdet euch also bald in einem kleinen Grind befinden, um aufzurüsten – fahrt hinaus, um Ressourcen zu sammeln und Fische zu fangen und dadurch Geld zu verdienen, versucht, bei Einbruch der Dunkelheit zurück zu sein, ruht euch in der Nacht aus und fangt am nächsten Morgen wieder an, indem ihr langsam die Fischgründe um eure Basen herum ausbeutet und weitere Orte entdeckt sowie seltsame neue Leute trefft.

DREDGE ist eine düstere Geschichte über einen Fischer und einige wirklich seltsame Inseln. Fangt Fische, verbessern eurer Fischerboot und eure Angelausrüstung und entdeckt die dunklen Geheimnisse der Inseln (und eurer eigenen Vergangenheit).

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