Isonzo im Test

Mit Isonzo bringen die beiden niederländischen Studios M2H und Blackmill Games den bereits dritten Teil der WW1-Serie heraus. Nach Vorgängern Verdun und Tannenberg ein vielversprechendes neues Setting für den neuen Multiplayer-Shooter. Immerhin wurden an und um den titelgebenden Fluss im Laufe des Ersten Weltkriegs sage und schreibe 12 Schlachten geschlagen.

So finden wir uns als Soldat an der gebirgigen Südfront des Ersten Weltkriegs wieder. Um uns herum rattert das Maschinengewehrfeuer und ein Offizier fordert Luftunterstützung an. Plötzlich stürmt ein Kamerad mit Bergausrüstung vorbei und klettert geschickt aus dem Schützengraben. Denn statt das einzigartige Terrain der Dolomiten auf ein Detail im Hintergrund zu reduzieren, wird es zu einem zentralen Bestandteil des Gameplays gemacht. So stehen etwa neben Offizieren, herkömmlichen Gewehrschützen, Ingenieuren und Scharfschützen auch Alpinisten als Truppentyp zur Auswahl. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihrer Ausrüstung, sondern haben auch jeweils einzigartige Fähigkeiten. Beispielsweise sind Scharfschützen, unabhängig von ihrer Waffe, treffsicherer als ihre Kameraden.

Wenn der Reiter nichts taugt, hat das Pferd Schuld

Hat man genug Erfahrungspunkte gesammelt, können neue Ausrüstung und Sonderfähigkeiten freigeschaltet werden. Insbesondere was Waffen angeht ist das auch bitter notwendig. Denn in erster Linie unterscheiden sich die Werkzeuge die man mit sich herumschleppt. Beispielsweise bringt der Alpinist einen Feldstecher, der Stoßtruppler hingegen die Feldflasche. Ihre Waffen hingegen sind zumindest für den Laien kaum zu unterscheiden, mit Ausnahme des Offiziers der statt Gewehr auf einen Revolver setzt. Sieht man sich die Variation an Ausrüstung an die man freischalten kann, hätte es vielleicht nicht geschadet von Haus aus etwas mehr Auswahl anzubieten. Für Waffen-Aficionados und Geschichtsinteressierte bietet sich folgendes Video von Gamespot und den Royal Armories an das sich damit befasst, wie realistisch diese in Isonzo umgesetzt wurden.

Kriegsführung in den Alpen

Was das Gelände aber noch relevanter macht ist die für die WW1-Serie neue Fähigkeit über kleinere Hindernisse klettern zu können. Spielt man gegen die KI macht das oft gar keinen so großen Unterschied. Im Gegensatz zu menschlichen Gegenspielern reizt der Computer die neu gewonnene Mobilität nicht komplett aus. Außerdem ist die KI zwar oft ein bisschen dämlich aber gleichzeitig auch manchmal zu schlau. Ein Gewehrschütze der im Alleingang 5 feindliche Soldaten niedermäht indem er sich wild im Kreis dreht nimmt einem doch etwas an Immersion. Im Großen und Ganzen macht die gelegentliche Partie gegen den Computer aber trotzdem auch Spaß.

Der Fokus von Isonzo liegt aber ganz klar auf Gefechten zwischen Spielern aus Fleisch und Blut. Ausrüstung, wie beispielsweise Granaten, wird einfach viel strategischer eingesetzt als es die KI kann. Auch Luftangriffe fühlen sich schnell wie eine echte Gefahr an, die drohend anrollt wie ein heftiges Gewitter. Der schonungslose Ansturm feindlicher Soldaten, begleitet von Artilleriefeuer und allgemeinem Chaos, lässt stellenweise das Gefühl aufkommen man befände sich auf einem echten Schlachtfeld. Ebenso sind Menschen schlicht kreativer wenn es darum geht das Gelände auszunutzen um sich aus unerwarteten Richtungen anzuschleichen. Einziges Manko hierbei ist, dass man gelegentlich doch noch an der Szenerie hängenbleiben kann.

Zusammenfassung

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