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Jahresrückblick 2018 von Kira

Weihnachten naht und der Großteil der Redaktion hat seine Favoriten 2018 bereits gekürt. Den Anfang vom Ende macht nun Kira und stellt euch ebenfalls ihre liebsten Titel des vergangenen Jahres vor, inklusive Einblicken, was genau diese Games für sie so besonders macht.

2018 war für mich ein sehr aufregendes Gaming-Jahr – angefangen bei einer ganzen Reihe an Spielen, die es mir so richtig angetan haben – sei das meine Top-3 unten oder Titel wie Assassin’s Creed: Odyssey, Déraciné für PSVR oder Dragon Quest XI – über einige richtig spaßige Events, die ich besuchen durfte – egal ob Gamescom, andere Conventions oder Presse-Events – bis hin zum Zusammenschluss von SpielQuadrat mit Gamers.at im März, dank dessen ich seit einigen Monaten nun (wieder) Teil dieser wundervollen Redaktion sein darf.

Abseits meiner ganz persönlichen Highlights gab es in der Industrie aber auch so manche Entwicklung, die mich langfristig sehr positiv stimmt: VR scheint nun, nach sehr langsamem Anfang, doch nach und nach ins Rollen zu kommen (mein neuester Schwarm Beat Saber liegt gerade am Testtisch!), und viele Unternehmen scheinen nach dem Battlefront 2-Debakel 2017 dieses Jahr ihre Lootbox- und Microtransaction-Strategien wieder deutlich zurückgefahren zu haben.

Weg von der Vergangenheit des letzten Jahres und hin zum Ausblick auf 2019 stehen natürlich einige Titel, auf die wir in den nächsten Monaten (voraussichtlich) hinfiebern können und die 2018 auch schon mit Vorfreude füllen: Gleich im Januar startet mein Gaming-Jahr 2019 beispielsweise mit Kingdom Hearts III und im März folgt die finale Episode von Final Fantasy XV samt zugehörigem Anime. Auch zum Final Fantasy VII Remake soll es Neues geben, auf Devil May Cry 5 warte ich im Grunde schon seit dem Release von DMC 4 vor über zehn Jahren und spätestens nach meiner Anspielsession des Resident Evil 2 Remakes kann ich auch diesen Titel kaum mehr erwarten.

Zusammenfassend: 2018 war im Großen und Ganzen ein richtig gutes Jahr für alle Fans der gepflegten Gaming-Kultur und der Trend verspricht, dass es auch in diesem Sinne weitergeht. Hier sind nun noch meine Top-3-Spiele 2018 im Detail:

Platz 3: Octopath Traveler

Den Anfang meines Countdowns macht der Switch-(zumindest noch?-)Exklusivtitel Octopath Traveler. Meine Videospielanfänge mögen zwar weit, weit vor den ersten RPGs liegen, genauer beim Atari 2600 und Games wie Pac-man, Breakout und Phoenix, aber so richtig unsterblich verliebt habe ich mich das erste Mal in genau dieses Genre. Octopath Traveler holt das Feeling der SNES-RPGs dabei wieder hervor, präsentiert sich dabei aber dennoch so, wie man sich verklärt an diese Spiele erinnert, anstatt einem die unverblümte Retro-Wahrheit vor die Nase zu setzen. In anderen Worten: Octopath Traveler schaut retro aus, es fühlt sich retro an, ist aber dennoch auch nach heutigen Standards wunderschön und auch das Gameplay kann moderne Anforderungen (vor allem an Dinge wie Geschwindigkeit und Steuerung) problemlos erfüllen. Man kombiniere das Ganze mit einer Story, die zwar etwas eigenwillig erzählt wird, aber gerade dennoch ihren ganz besonderen Charme versprüht und überdies von Anfang bis Ende mehr als motiviert, und schon hat man ein potentielles Spiel des Jahres geschaffen. Wer sich den Titel bis jetzt noch nicht geholt hat, aber eine Switch besitzt und RPGs mag, der sollte das über die Weihnachtsferien hinweg unbedingt nachholen.

Octopath Traveler bei uns im Test

Platz 2: Detroit: Become Human

Wer meine Tests regelmäßig liest, hat wohl schon bemerkt, dass ich einen eindeutigen Hang zu Story-Games habe – und kaum ein Entwickler fokussiert seine Werke so sehr auf genau dieses Element wie Quantic Dream. Mit Detroit: Become Human haben sie dabei im letzten Jahr nicht nur einen Titel geschaffen, der einen einmal mehr von Anfang bis Ende komplett in die Spielwelt zieht, sondern der diesmal auch ein Thema berührt, das mir persönlich gleich in mehrfacher Hinsicht nahegeht: Wer oder was macht eine Persönlichkeit zu einer vollwertigen Person und welche Rechte rühren daraus – oder müssen sogar daraus rühren? Die Fragen, inwieweit und unter welchen Gesichtspunkten und Voraussetzungen man Segregation rechtfertigen kann (kann man das überhaupt?) bestehen nicht erst seit gestern, Detroit verlagert sie allerdings weg von Jahrhunderte alten Problemen wie Rassentrennung und Apartheid, hin zu sehr modernen Themen rund um die philosophischen Ansichten darum, was Künstliche Intelligenz von menschlicher Intelligenz unterscheidet, ob Leben, eigener Wille und eine „lebendige“ Gefühlswelt auch künstlich erschaffen werden können, und welche sozialen und legalen Rechte diese neuen Menschen – Androiden – gegebenenfalls haben sollten und müssten.

Von seinen ersten Kapiteln an, in denen man sehr an Sklaverei erinnert wird und sieht, wie unterschiedlich verschiedene „Herren“ mit ihren Androiden umgehen, bis hin zum emotionalen Finale bringt einen Detroit: Become Human zum Nachdenken – nicht nur über Vergangenes in Form von Apartheid (ein Thema, das mich schon immer berührt hat) oder Zukünftiges betreffend die Androiden-Frage (etwas, mit dem ich mich aufgrund meiner Liebe für Sci-Fi ebenfalls schon sehr oft beschäftigt habe), sondern auch über sehr Aktuelles wie die Einstellung und das Verhalten gegenüber Menschen aus anderen Nationen und Hintergründen, mit der wir uns, gerade im Moment, wirklich alle konfrontieren sollten. Für mich war Detroit auf jeden Fall das tiefgehendste Spiel des Jahres und eines, das ich – wörtlich – kaum aus der Hand legen konnte und somit auch in nicht mal zwei Tagen durchspielen musste. Gänsehaut pur.

Detroit: Become Human bei uns im Test

Platz 1: Final Fantasy XV Royal/Windows Edition

Und schließlich mein Top-Titel 2018: Die Final Fantasy XV Royal/Windows Edition. Aufmerksame Spieler werden wissen, dass FFXV eigentlich schon im November 2016 erschien; mit dieser Komplettedition wurden aber alle bis dato erhältlichen Inhalte nochmals neu aufgelegt und deshalb darf ich das Spiel jetzt auch noch mal in meine Jahres-Favoriten aufnehmen.

Die Final Fantasy-Reihe hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen: Mit ihr hat meine RPG-Leidenschaft begonnen, mit den Spielen habe ich einen riesigen Teil meiner Schul- und Uni-Zeit verbracht (und so manchen geschwänzten Tag daheim …) und sie ist, zusammen mit Kingdom Hearts, bis heute meine absolute Liebslings-Reihe – auch wenn wir über die Jahre hinweg ein paar tiefe Downs zwischen den Ups hatten, beispielsweise direkt vor dem Release von Final Fantasy XV: Nach FFXII, das mir persönlich nicht unbedingt zugesagt hat, und der XIII-Trilogie, die ganz okay, aber für mich persönlich auch kein Meisterwerk war, sowie XI und XIV, die ich zwar beide sehr mag, aber die halt doch MMOs sind, war meine Begeisterung für Final Fantasy Mitte 2016 schon recht verebbt. Final Fantasy XV war damals seit Ewigkeiten in Entwicklung, wurde so oft geändert, dass niemand mehr sicher war, was denn hier nun tatsächlich released werden würde, und die Vortitel hatten mich eben auf nur mäßig Interessantes hoffen lassen.

Und dann kam die riesen Überraschung: ein Spiel, das mich von Minute eins (eigentlich schon des Prequel-Films Kingsglaive) an so sehr begeisterte, dass die Liebe bis heute nicht aufgehört hat. Von der wunderschönen Welt mit jeder Menge Hintergründen über die unglaublich stimmigen Charaktere und ihre ausgefeilten, komplexen Beziehungen bis hin zur Story selbst, die sich inmitten aller Ereignisse in erster Linie auf die Freundschaft zwischen den vier Hauptcharakteren sowie zwischenmenschliche Aspekte generell fokussiert und einen mitfiebern, mitfürchten und mitfreuen lässt, stimmt hier für mich persönlich einfach alles. Die oft genannten Vorwürfe, der Titel sei „unfertig“ released worden, kann ich nachvollziehen, ich habe ihnen aber (trotz zugegebenem Wunsch, über so Manches mehr zu erfahren) nie zugestimmt, und spätestens mit der 2018 veröffentlichten Royal bzw. Windows Edition sind diese Lücken auch eindeutig (fast) alle gefüllt und wir erfahren noch mehr über die Charaktere, ihre Vergangenheit, ihre Motivationen, was in ihnen vorgeht, und wie die Welt Eos samt ihrer Bewohner zu dem wurde, was sie ist.

Bislang gibt es kein anderes Spiel, das mich dank Lore-Details und lebensechten Charakteren, die nicht zuletzt auch durch ihre fabelhaften (englischen) Voice-Actors derart glänzen, so in seinen Bann gezogen hat, und der einzige kleine Wermutstropfen in all dem ist, dass der Großteil der zweiten DLC-Season, die für 2019 geplant war und auf die ich mich – genau wie viele andere Fans – schon riesig gefreut hatte, im Zuge von Tabata-sans Austritt aus Square Enix gecancelt wurde. Sehr, sehr schade, aber immerhin dürfen wir uns noch auf Episode Ardyn samt Anime freuen und auch das Versprechen, dass zumindest die Story der drei gestrichenen Episoden in noch nicht festgelegter Form veröffentlicht werden wird, steht nach wie vor. Für mich wird Final Fantasy XV in jedem Fall immer ein absolutes Highlight meiner persönlichen Gaming-Favoriten bleiben und solltet ihr es selbst noch nicht probiert haben, kann ich euch aktuell kein anderes Spiel mehr ans Herz legen.

Final Fantasy XV Royal/Windows Edition bei uns im Test

Mehr Jahresrückblicke 2018 findet ihr hier.

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