Jahresrückblick 2018 von Tom

Nun liegt auch schon wieder Weihnachten hinter uns und es sind nur mehr wenige Tag bis auch das Jahr 2018 ganz zu Ende ist. Auch mit unseren Jahresrückblicken sind wir beinahe am Schluss angelangt, zwei Mitglieder unseres Teams sind aber noch ausständig. Heute präsentiert euch Tom seine persönlichen Top 3 und warum ihn diese Spiele heuer begeistert haben.

Aus redaktioneller Sicht war 2018 ein sehr gutes Jahr. Wir konnten unser Team mit neuen, erstklassigen Schreibern verstärken, euch so mit noch  mehr qualitativ hochwertige Artikel zu den tollen Spielen, die heuer erschienen sind, versorgen. Dazu kommen noch zahlreiche Events, wie etwa die Gamescom, wo wir nach zwei Jahren Abstinenz endlich auch wieder vor Ort waren und dort den Publishern und Entwicklern brandaktuelle Informationen entlocken konnten, die wir dann direkt aus erster Hand an euch weitergegeben haben. Im kommenden Jahr feiert Gamers.at nun sein 20 Bestehen und ich bin zuversichtlich, dass der aktuelle Aufwärtstrend auch 2019 anhalten wird und wir gemeinsam dieses Jubiläum entsprechend zelebrieren können.

Vom spielerischen Standpunkt aus betrachtet, war 2018 dagegen ein für mich eher sehr unspektakuläres Jahr. Als alter Hase weiß ich ganz genau, dass Trends wie Battle Royal genauso schnell wieder verschwinden werden, wie sie gekommen sind und ich deswegen nicht unbedingt auf den Hype-Zug aufspringen muss. Was sich schon letztes Jahr abgezeichnet hat, war heuer umso deutlicher: VR spielt so gut wie keine Rolle mehr. Die größeren Third-Party Hersteller wie Ubisoft oder Bethesda haben ihr Engagement in diesem Bereich deutlich zurückgeschraubt oder ganz aufgegeben und so ist es eigentlich nur mehr Sony, die dank teilweise herausragenden Spielen das Interesse an der Technologie und ihrem PSVR-Headset noch aufrecht halten können. Ich gehe mal davon aus, dass diesbezüglich in der aktuellen Konsolen-Generation nicht mehr viel kommen wird.

Apropos neue Konsole: 2018 ist keine einzige (große) neue Konsole erschienen und es wurde auch keine angekündigt. Für mich ist das aber nur die Ruhe vor dem Sturm, denn 2019 rechne ich zumindest mit neuen Informationen zur „Playstation 5“ oder zur Xbox Scarlett (angeblich der Codename für die neue Microsoft Konsole) und Weihnachten 2019 oder spätestens 2020 gibt es diese dann im Handel zu kaufen. Abgesehen davon, dass beide natürlich wesentlich leistungsstärker sein werden als ihre Vorgänger, traue ich mir ansonsten keinerlei Prognosen abzugeben. Vor allem was die Themen „Streaming-Box“ und „Cloud-Gaming“ betrifft bin ich sehr skeptisch, ob sich das mit der nächsten Generation bereits durchsetzen wird, beziehungsweise ob das nicht noch ein paar Jahre zu früh ist – vor allem wenn man sich den aktuellen, heimischen Breitbandatlas etwas näher anschaut.

Aber genug antizipiert, ihr wartet sicher schon gespannt auf meine Top Titel des Jahres 2018. Hier sind sie:

Platz 3: BattleTech

Bei uns in der Redaktion gelte ich als so etwas wie Strategie-Experte, war das doch sehr lange Zeit mein absolut bevorzugtes Genre. In den letzten Jahren habe ich mich zwar angesichts mangelnder qualitativ hochwertiger Neuerscheinungen immer öfters nach Alternativen umgesehen, mein Herz schlägt aber nach wie für taktisch und strategisch anspruchsvolle Spiele. Deswegen freue ich mich nach wie vor, über jede guten Sparten-Vertreter. Heuer sind das genau zwei: Mutant Year Zero: Road to Eden von Funcom und BattleTech aus dem Hause  Paradox Interactive. Beide wurden offensichtlich sehr vom Gameplay eines XCOM inspiriert, spielen sich aber ziemlich unterschiedlich. Und beides sind Umsetzungen bekannter Table-Top Vorlagen. Warum ich in meinem Rückblick nun BattleTech den Vorzug geben? Einerseits weil bereits meine Kollegen über Mutant Year Zero geschrieben haben, andererseits, weil das BattleTech-Universum dann doch etwas mehr Freiraum für spannende Geschichten bietet. Und genau das ist auch die große Stärke des Mech-Rundenstrategiespiel, denn trotz minimalistischen Präsentation, handelt es sich dabei nicht nur um eine 08/15 Story, sondern um ein komplexes Konstrukt aus Intrigen und Verrat und erinnert mit seinen zahlreichen Subplots sowie spannenden Wendungen schon ein kleines bisschen an Game of Thrones.

Zugegeben BattleTech sieht vielleicht nicht besonders gut aus, aber es sind ja bekanntlich die inneren Werte die zählen und da kann das Spiel dank variantenreicher Möglichkeiten voll punkten. Es bietet genügend taktische Tiefe, um auch anspruchsvolle Strategen wie mich längerfristig zu beschäftigen. Wer sich die für Spiele von Paradox Interactive erwärmen kann und die dafür typische etwas höhere Einarbeitungszeit in Kauf nimmt, der bekommt mit BattleTech einen echten Genre-Leckerbissen serviert.

BattleTech bei uns im Test

 

Platz 2: Guacamelee! 2

Nach dem Motto „Ein guter Platformer geht immer“, wurde mein Spielejahr 2018 vor allem von diesem Genre geprägt.Im Nachhinein betrachtet für mich auch keine allzu große Überraschung, sind doch heuer gerade in diesem Bereich zahlreiche sehr gute Titel erschienen. Weil dabei meine Präferenzen eher bei „kleineren“ Spielen liegt, sind Remakes wie jenes von Spyro oder Crash Bandicoot erst gar nicht in meine engere Auswahl gekommen, dafür aber solche Genre-Perlen wie Dead Cells, The Messenger oder Hollow Knight (Celeste der Tower Fall Macher steht noch auf meiner To-PLay Liste). Die Entscheidung war schwer, denn jedes davon hätte hier einen Platz verdient, schlussendlich ist es aber dann die Fortsetzung zu Guacamelee! geworden. Die Präsentation ist zwar nach wie vor eher minimalistisch, dafür aber das mexikanische Setting unverbraucht sowie stimmig, und auch beim Gameplay in Form eines Action-Platformers im Metroidvania-Stil hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel verändert. Also grundsätzlich bietet Guacamelee! 2 lediglich mehr vom gleichen.

Dass es sich auf meiner Bestenliste trotz starker Konkurrenz dennoch auf den zweiten Platz vorgeschummelt hat, liegt sicherlich auch im Rahmen meines persönlichen Geschmacks. Ich mag einfach den Humor, der von Beginn (Held mit Bierbauch) bis zum Schluss (gutes / schlechtes Ende) durchgehend gutgelaunte Unterhaltung bietet. Aber auch im Kernbereich eines Jump’n Run kann Guacamelee! 2 voll überzeugen. Die Steuerung ist präzise, jeder virtuelle Tod ist der eigenen Unachtsamkeit geschuldet, das Level-Design hervorragend und der Schwierigkeitsgrad stets fordernd, aber nie frustrierend. Eine weiterer große Pluspunkt ist der Vier-Spieler-Couch-Koop-Modus. Der ist vielleicht nicht ganz so gut wie bei diversen Genre-Kollegen, macht aber extrem viel Spaß und, anders als noch bei meinem Test bin ich nun der Meinung, dass dieser mehr als nur eine nette Draufgabe ist.

Guacamelee! 2 bei uns im Test

 

Platz 1: Astro Bot Rescue Mission

Wer den vorigen Absatz gelesen hat, der wundert sich nun vermutlich nicht, dass auf meinem Platz Eins ebenfalls ein Platformer zu finden ist, wenn auch die Wahl und die Begründung dafür eine etwas andere und ganz besondere ist. Wie eingangs schon erwähnt, kann ich die Meinung meiner Kollegin Kira ganz und gar nicht teilen, denn für mich ist VR so gut wie tot und wird nur mehr von Sony künstlich am Leben gehalten. Anfang der Jahres bin ich mich noch mit der Mäusedame Quill im Spiel Moss in ein vielversprechendes VR-Abenteuer aufgebrochen, welches dann schlussendlich viel zu kurz war und kaum Abwechslung zu bieten hatte. Astro Bot Rescue Mission baut auf dem gleichen Spielprinzip auf: Als quasi Beobachter steuert ihr den kleinen Protagonisten durch die Spielewelt und helft ihm dabei, seine Aufgabe zu erledigen. In Sonys Jump´n Run Spiel, welches exklusiv für PlayStation VR veröffentlicht wurde, ist das die verloren gegangenen 200 Kameraden wieder zu finden, die über fünf verschiedene Welten verstreut sind. Grundsätzlich spielt sich Astro Bot Rescue Mission also wie ein herkömmliches 3D-Jump’n’Run: Ihr steuert mittels Controller den kleinen Helden, hüpft durch bunte Levels und am Ende eines Spielabschnitts wartet dann ein Boss-Gegner auf. Also Genre-Standardkost.

Im direkten Vergleich zu Moss ist zwar die emotionale Bindung zum Protagonisten Astro Bot Rescue Mission nicht ganz so intensiv, aber rein vom spielerischen Standpunkt aus betrachtet liegen hier Welten dazwischen. Ich kann an dieser Stelle einfach nur mich selbst zitieren: „Astro Bot Rescue Mission zeigt eines sehr deutlich: Wenn man nicht zwanghaft versucht, ein vorgegebenes Gameplay in ein neues technisches Grundgerüst zu portieren, sondern VR als zentrales Element implementiert und die restliche Spielmechanik drumherum aufbaut, dann werden technische und menschliche Limitierungen (Stichwort Motion Sickness) zur Nebensache und es macht dann auch richtig viel Spaß.“ So ist Astro Bot Rescue Mission auch der Grund, warum ich trotz meine Skepsis noch immer hoffe, dass sich VR in den kommenden Jahren doch noch durchsetzen wird und hier noch einige interessante Spiele erscheinen werden. In seinen Einzelteilen betrachtet ist Astro Bot Rescue Mission objektiv gesehen vielleicht nicht unbedingt der beste Platformer des Jahres, aber für mich persönlich mit Sicherheit das intensivste Spielerlebnis 2018 und somit mein Platz Eins.

Astro Bot Rescue Mission bei uns im Test

 

Mehr Jahresrückblicke 2018 findet ihr hier.

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