Jahresrückblick 2021: Unsere Lieblingsgames

Das Jahr 2021 ist so gut wie zu Ende und wir durften uns auch heuer über viele erstklassige Games freuen, darunter nicht nur Triple-A Titel, auch kleinere Indie-Produktionen haben uns in der Redaktion sehr viel Freude bereitet.

Aus diesem Grund haben wir in unserem Archiv in der Redaktion gestöbert und bewusst einige Spiele aus dem heurigen Jahr herausgesucht, die uns persönlich besonders viel Spaß gemacht hatten. Oft sind es kleinere Produktionen, die vielleicht nicht mit der allergeilsten Grafik aufwarten, dafür aber umso mehr Spielspaß bieten. Vielleicht ist ja auch für den einen oder anderen von euch ein Spieletipp dabei, welchen ihr vielleicht noch nicht auf eurem Spiele-Radar hattet.

Hannes - Spiele-Highlights 2021

Halo Infinite

Der Master Chief ist wieder zurück und möchte wieder die Menschheit um jeden Preis schützen. Die Entwickler von 343 Industries schicken den Spartan in seiner mächtigen grünen Rüstung wieder in den Kampf gegen jede Menge Aliens.

Halo Infinite ist wesentlich offener gestaltet als die vorigen Teile und erinnert vom Prinzip ein wenig an die Far Cry-Serie. So müssen Vorposten und Festungen eingenommen werden, heimische Teams unterstützt und mächtige außerirdische Waffen erobert werden. Neben dem obligaten Waffenmaterial von Menschen und Aliens stehen dem Master Chief auch wieder jede Menge an Fahrzeugen, Gleitern und erstmals auch ein Greifhaken zur Verfügung. Die Grafik von Halo Infinite ist hübsch geworden, bietet eine schöne Weitsicht und farbenfrohe Effekte, wirkt allerdings auf Dauer etwas steril und die Abwechslung fehlt.

Dafür punkten die spannenden und herausfordernden Kämpfe gegen die Aliens und motivieren die Kampagne durchzuspielen. Auch der Free2Play-Multiplayermodus kann durchaus gefallen, allerdings gelingen langfristige Erfolge nur mit viel Training und ausreichend Geduld. Alles in allem ist Halo Infinite trotz einiger kleinerer Mängel ein großartiger Shooter geworden und darf in keiner Action-Sammlung auf PC oder Xbox fehlen.

Einen ausführlichen Testbericht zum Ego-Shooter könnt ihr hier lesen.

Pathfinder: Wrath of the Righteous

Pathfinder: Wrath of the Righteous, ist die Fortsetzung von Pathfinder: Kingmaker aus dem Jahr 2018, welches uns damals schon viel Freude bereitet hatte. Hinter dem neuen Titel steckt erneut Entwickler Owlcat Games aus Moskau und bietet uns ein umfangreiches Rollenspiel aus der isometrischen Ansicht. Die Kämpfe finden allerdings in Echtzeit statt und basiert auf dem komplexen Pen-&-Paper-Rollenspiel Pathfinder.

Allerdings haben die Entwickler versucht einen Spagat zwischen den komplexen Regeln und vereinfachter Zugänglichkeit zu finden. Wer will kann sich stundenlang mit der Erstellung eines Charakters herumspielen, muß es aber nicht. Die Grafik ist detailliert und bietet schöne Effekte, der Soundtrack ist grandios und die Kämpfe sind spannend, was will der Rollenspielfan mehr.

Vielleicht erreicht Pathfinder: Wrath of the Righteous im Detail nicht die Genialität seiner Kollegen wie etwa Divinity: Original Sin II oder Baldur’s Gate III, aber es bietet eine stimmige Grafik, eine spannende Geschichte und liefert ohne Probleme 100 Stunden und mehr Spielspaß.

Einen ausführlichen Testbericht zum Rollenspiel könnt ihr hier lesen.

King Arthur: Knight’s Tale

Obwohl das taktische Rollenspiel von NeocoreGames eigentlich erst am 15. Februar 2022 den Early Access auf Steam verlassen und als Vollversion erscheinen wird, hat es uns bereits seit der ersten Fassung viel Spaß bereitet. Das Game bietet eine Mischung aus Charakter basiertem Rollenspiel mit rundenbasierten Kämpfen. In einer dunklen Fantasy-Welt, die auf dem Artus-Mythos (und den früheren King Arthur-Strategiespielen) basiert, beginnt dieser Tactical / RPG-Hybrid direkt nach der berühmten Schlacht von Camlann mit einer Wendung: Spieler*innen starten als ehemaliger schwarzer Ritter der düsteren Geschichten: Sir Mordred, der Erzfeind König Arthurs.

Das düstere mittelalterliche Setting wurde mittels isometrischer Ansicht und detaillierter Grafik stimmig in Szene gesetzt und die Kämpfe sind herausfordernd. Die Motivation bleibt stetig hoch während man die finsteren Ecken dieser Fantasy-Welt erforscht und zahlreiche spannende Kämpfe bestehen muß.

Mittlerweile haben die Entwickler*innen auch einen PvP-Modus hinzugefügt, so können Spieler*innen ihre eigenen 4-Mann-Teams mit vorgefertigten Helden-Kits zusammenstellen und 1v1-Matches gegen andere Spieler auf verschiedenen instanzierten Karten starten.

Viel Spaß bereitet hatten mir dann heuer auch noch die Titel Marvel’s Guardians of the Galaxy, Disciples: Liberation, Age of Darkness: Final Stand oder auch Age of Empires IV bereitet.

Anna - Spiele-Highlights 2021


It Takes Two

Ich habe es in meinem Review zum putzigen Coop-Game bereits angekündigt und kann nun, nachdem sich dieses Jahr dem Ende im Stundentakt nähert, bestätigen, dass sich It Takes Two einen Platz in meinen persönlichen Top 3 sichern konnte. Und nicht nur das – für mich persönlich ist das überaus kreative und clevere Spiel aus dem Hause Hazelight sogar auf Platz 1 gelandet. Die persönliche Reise von May und Cody, die sich plötzlich geschrumpft in ihrem Haus wiederfinden und nun zusammen arbeiten müssen, obwohl sie sich im Moment nichts lieber als scheiden lassen wollen, war ein ganz besonderer Trip. Ich liebe (Couch-)Coop-Spiele seit ich klein bin und hatte beim Zocken von It Takes Two einfach unglaublich viel Spaß. Mit kreativem Leveldesign, den vielen sich immer abwechselnden Fähigkeiten, verrückten Mini-Spielen und einer große Prise Humor hat Hazelight ein wirklich besonderes Spieleerlebnis geschaffen, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Einen ausführlichen Test zum Koop-Game findet ihr bei uns.

Maneater

Das RPG der etwas anderen Art, ist eines der Spiele, die mich im Jahr 2021 komplett überrascht haben und nun sogar auf meinem persönlichen Platz 2 landet . In Maneater schlüpft ihr in die Haut eines Haifisches, werdet im Laufe des Spiels immer größer und könnt unter Wasser einiges an Schabernack treiben. Zudem müsst ihr auch noch eine alte Rechnung mit einem verrückten Fischer begleichen und viele – wirklich viele – Badegäste oder Seefahrer verspeisen. Der Titel ist zwar bereits im Mai 2020 erschienen, hat es aber erst im Mai dieses Jahres auf die Nintendo Switch und in den Xbox Game Pass geschafft. Maneater hat vielleicht nicht wahnsinnig viel Tiefgang oder komplexe Quests, doch irgendwie hat es bei mir für unglaubliches Suchtpotential gesorgt und ich habe mit wirklich viel Freude und Enthusiasmus stundenlang gespielt, damit ich vom schwachen Jungtier zum gefräßigen Mega-Hai mutiere.

Far Cry 6

Auf Platz 3 meiner persönlichen Spiele-Highlights ist Far Cry 6 gelandet. Die Geschichte rund um Dani Rojas, die in Widerstand und Revolution verwickelt wird, hat bei mir für viele Stunden Spielspaß gesorgt. Das Erkunden der Open-World mit dem wunderbar gelungenen karibischen Flair war definitiv einer meiner spielerischen Höhepunkte. Die vielen kreativen Waffen und Arten Gegner*Innen auszuschalten, gepaart mit ulkigen Charakteren und tierischen Begleiter*Innen haben für mich ein rundum stimmiges Spielerlebnis geschaffen. Und auch der zuletzt erschienene DLC rund um Antagonisten Vaas, war ein durchaus spannendes, sowie kreatives Erlebnis – ich bin schon auf die bald erscheinenden Zusatzinhalte gespannt und freue mich auf mehr Geballer im Far Cry-Universum.

Einen Testbericht zu Far Cry 6 gibt es hier.

Sven - Spiele-Highlights 2021

Alfred Hitchcock – Vertigo

Einer der Top Hits des Jahres 2021 war für mich das Adventure Alfred Hitchcock – Vertigo von Microids. In meiner Jugend (lang ist es her…), galten Spiele, die auf Filmen basierten, im Allgemeinen als schlecht. Oft wurde ein großer Teil des Budgets für die Lizenz verwendet, und das Spiel bestand aus ein paar zufälligen, kurzen Szenen aus dem Film, die manchmal auf der Grundlage des Drehbuchs erstellt wurden, bevor der Film überhaupt veröffentlicht wurde. Nun, seitdem haben wir einen langen Weg zurückgelegt.

Alfred Hitchcock – Vertigo ist ein Meisterwerk, eine wirklich gut geschriebene, spannende und überraschende Geschichte, die in fantastischer Grafik und mit vollständiger Sprachausgabe präsentiert wird. Es wurde von einem Studio entwickelt, das bereits einige recht gute Point-and-Click-Adventures (Runaway, Yesterday) veröffentlicht hat, aber dieses Spiel ist kein klassisches Point and Klick Adventure mehr, sondern verwendet ein lebensechteres Interface wie in Black Rain.

Die Geschichte ist an den Film angelehnt, aber sie spielt in der Gegenwart. Ihr spielt einen Psychologen, der einen Patienten mit einem schweren Fall von Höhenangst und einem massiven Trauma behandelt. Euer Patient, ein Schriftsteller, glaubt, seine Freundin und sein Baby bei einem Autounfall getötet zu haben. Ihr spielt Schlüsselmomente seines Lebens nach und analysierst sie während der Hypnosesitzungen. Zwischendurch versucht ihr, von seinem Haus oder seinen Verwandten mehr Informationen über euren Patienten zu erfahren, aber seine unheimliche Tante ignoriert die meisten eurer Fragen einfach. Es gibt einige wirklich unerwartete Wendungen in der Handlung und zusätzliche Hauptfiguren, die man bald spielen kann, und das Spiel ist länger, als ich erwartet hatte.

Es ist ein narratives Spiel, bei dem man die ganze Zeit Entscheidungen treffen muss. Da die Geschichte recht gut präsentiert wird, macht das Spaß. Was allerdings keinen Spaß macht, ist die (schöne) 3D-Welt, in der man sich bewegt, denn die Third-Person-Kamera ist sehr nah über der Schulter fixiert und man sieht nicht viel von der Umgebung, in der man sich bewegt. Es ist möglich, sich in seinem eigenen Haus zu verirren, weil die Sicht durch die feste Kameraperspektive so eingeschränkt ist. Es wäre viel besser gewesen, wenn man die Kamera einfach ein wenig wegzoomen könnte, um mehr von der Umgebung zu sehen, zumindest in den ruhigen, friedlichen Momenten. Wenn man einen Hotspot entdeckt, ist man meistens schon daran vorbeigelaufen, weil sie so nah auftauchen.

Technisch gibt es (abgesehen von der schwindelerregenden Kamera und langen Ladezeiten) nicht viel zu meckern. Ihr hört einen tollen Soundtrack, der auf der Original-Filmmusik basiert, könnt Ultrawidescreen nutzen und das Gamepad rumpelt in euren Händen. Definitiv ein hervorragender Psycho-Thriller, inspiriert von einem Filmklassiker (eigentlich einem der besten Filme aller Zeiten) des alten Meisters, Alfred Hitchcock.

Grow: Song of the Evertree

Ein wenig überrascht hat mich Grow: Song of the Evertree vom Entwickler Prideful Sloth. Ich hatte das Spiel absolut nicht auf dem Radar, und war absolut entzückt, eine schöne, entspannende Gartensimulation in einer Fantasiewelt zu finden. Es gibt immer etwas zu tun, neue Dinge zu entdecken oder neue Kreaturen zu treffen. Grow: Song of the Evertree ist eine Art Gartenbau-Simulator, bei dem man Unkraut ausreißt oder abschneidet, schöne Blumen pflanzt, sie gießt und ihnen etwas vorsingt, damit sie wachsen – in einer Welt, die (fast vollständig) von einem bösartigen Unkraut überwuchert wurde.  überzogen ist. Klingt seltsam, aber es handelt sich schließlich um eine Fantasiewelt.

Ihr spielt einen Lehrling, wohnt in einem Haus zusammen mit einem sprechenden Buch und einem Kupfertopf, und habt hast einen Drachen, auf dem ihr reiten könnt. Der Rest eures Volkes ist aus dem Land geflohen, als das Unkraut die Stadt zerstörte und das ganze Land (und den großen Evertree) bedeckte. Aber jetzt ist es eure Aufgabe, den Evertree wiederzubeleben und das Unkraut zu vernichten. Kleine Kreaturen, die Everlings, helfen euch dabei und sagen euch, wie ihr Käfer oder Fische fangen könnt. Also rennt ihr mit Axt, Gießkanne, Sichel, Hammer, Kamera, Angel, Insektennetz und Samen durch die Gegend und macht das Land wieder schön, während ihr die Geschichte verfolgt und mit den niedlichen Bewohnern sprecht. Bringt die Menschen zurück, die aus dem Land geflohen sind, experimentiert mit magischen Essenzen und lasst die alte Stadt rund um den Evertree wieder aufleben. Das alles mit tollem Soundtrack (ich liebe das Titellied), Ultrawidescreen-Unterstützung und Gamepad-Unterstützung.

Aspire: Ina’s Tale

Unheimlich viel kurzweiligen Spaß hatte ich die letzten Tage mit Aspire: Ina’s Tale. Ein gutaussehender, entspannender Puzzle-Plattformer. Ihr spielt Ina, ein kleines Mädchen, das magische Fähigkeiten erlernen kann, aber auch in einem schwer beschädigten magischen Turm gefangen ist. Um zu entkommen, muss sie den Turm reparieren, während sie Rätsel löst und den (wenigen) Monstern ausweicht. Und den endlosen Gruben. Und den säurehaltigen Tümpeln. Die meiste Zeit muss sie jedoch Rätsel lösen, indem sie Gegenstände herumträgt und sie an den richtigen Stellen platziert, oft unter Zeitdruck. Auch das Schieben von Kisten ist erforderlich. Und mit den seltsamen Bewohnern reden. Alles in allem: ganz nett für zwischendurch!

Onkel Tom - Spiele-Highlights 2021

Valheim

Valheim, der einzige Multiplayer-Titel in meinen Top 3, wird von mir – und wie es scheint auch vielen anderen – gerne etwas zweckentfremdet. Der Exploration- und Survival-Titel wird mit zu zehn Spieler*innen pro Mini-Server gespielt und erlaubt das Jenseits der nordischen Mythologie zu er- und überleben. Während meine Mitspieler*innen auch brav die Inseln und Meere erforschen, Monster jagen und Dungeons erforschen, bleibe ich lieber zuhause und baue. Und bau um und dann noch mehr. Dann reiß ich alles wieder ab und baue es neu auf. Von den epischen Burgen, Städten und Monumenten, die man online findet, bin ich zwar weit entfernt, aber ich habe meinen Spaß und kann meiner kreativen Ader frönen.

Fights in Tight Spaces

Schon längere Zeit immer wieder im Early Access ausprobiert, ist Fights in Tight Spaces seit Anfang Dezember offiziell fertig. Die stylische Mischung aus Deck-Builder und rundenbasiertem Taktikspiel umfasst jetzt insgesamt fünf Kampagnen in klassischen Agentenfilm-Settings. Ob gegen drogenschmuggelnde Biker Gangs oder mörderische Ninja-Clans, als Agent 11 muss man nicht nur die richtigen Karten in seinem Deck haben, sondern sie auch richtig und rechtzeitig einsetzen. Außerdem die Umgebung nutzen, die verbliebene Bewegungsenergie im Auge behalten und bloß nicht vergessen, sich am Ende der Runde richtig zu positionieren. Das Spielprinzip ist eigentlich sehr simpel, bietet aber eine unglaubliche spielerische Tiefe und verlangt vorausschauendes und taktisches Denken. Durch die Kürze der einzelnen Untermissionen – jeder Level beschränkt sich, wie der Name schon sagt, auf einen engen Raum – außerdem perfekt, wenn man mal wirklich nur eine ganz kurze Session einlegen will.

Dysmantle

Ein Nachzügler, der mich tatsächlich erst diese Woche „erwischt“ hat. Dysmantle ist ein Survival-Game, das bewusst auf fordernde, aber manchmal auch einfach nur frustrierende Elemente anderer Genre-Kollegen verzichtet. Sterben ist keine (zu große) Strafe, Hunger & Durst spielen keine Rolle und es gibt keine absurd seltenen Ressourcen. Einfach nur alleine oder im Koop eine riesige, von Hand gebaute Insel nach der Zombieapokalypse erforschen. Dabei diverse Monster beseitigen, die Hintergrundgeschichte enträtseln, Puzzles lösen, fischen, kochen und Dinge bauen. Vielleicht auch gelegentlich auf das eigentliche Ziel hinarbeiten, von der Insel zu verschwinden. Sehr therapeutisch: Mit dem richtigen Werkzeug lässt sich außerdem (fast) die komplette Spielwelt zerstören. Ist der Ressourcenhunger (oder die Zerstörungswut) besonders groß, kann man schon mal eine Kleinstadt dem Erdboden gleich machen …

Auf ein gutes neues Jahr 2022

Es müssen nicht immer nur die ganz großen Titel sein, die überzeugen, überhaupt war das Jahr 2021 vor allem ein Jahr für kleinere Spiele von teils unabhängigen Entwickler*innen, oft nur ganz kleinen Studios, die uns aber mit großem Spielspaß begeistern konnten.

In diesem Sinne freuen wir uns auf ein gutes neues Jahr 2022, welches uns ganz sicher wieder mit einer Menge toller Spiele erfreuen wird.

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