LEGO Horizon Adventures im Test

Kaum haben wir die Remaster-Version von Horizon Zero Dawn für den PC erhalten, kommen Studio Gobo und Guerrilla Games schon mit dem nächsten Abenteuer für unsere liebste Dinojägerin Aloy um die Ecke. Lego Horizon Adventures richtet sich allerdings an ein deutlich jüngeres Publikum. Ob aber auch die Erwachsenen Gamer mit dem Titel glücklich werden?

Die Horizon-Games zeichnet neben einer spannenden Story vor allem die große, offene und wunderschöne Spielwelt aus, in der sowohl der eigene Entdeckerdrang als auch der Wunsch nach fordernden Kämpfen mehr als befriedigt wird.

LegoSpiele hingegen stecken voller Humor und einem Gameplay, bei dem die ganze Familie auf ihre Kosten kommt, vor allem im Couch-Koop. Wenn man das also kombiniert, müsste doch rein theoretisch einfach ein grandioses Game entstehen, oder?

Story & Charaktere

Die Geschichte in Lego Horizon Adventures ist zwar vom Original inspiriert, aber doch stark reduziert worden, um die anfangs erwähnten jüngeren Spielerinnen und Spieler nicht zu überfordern. Zu komplex und definitiv nicht kindgerecht war die Geschichte in Horizon Zero Dawn damals. Hier hat man sich dazu entschieden, die Frage um Aloys Herkunft zwar in die Story aufzunehmen, die Ernsthaftigkeit der Thematik aber einfach durch regelmäßige Jokes eher niederschwellig zu halten, typisch Lego eben.

Auch die Charaktere wurden hier stark überarbeitet. Besonders schlimm hat es Varl getroffen. Wer den Begleiter von Aloy aus den damals noch PlayStation-exklusiven Spielen kennt, bemerkt sofort, wie übel dem armen Kerl hier mitgespielt wurde. Aus einem treuen und starken Freund wurde einfach eine Lachnummer gemacht. Vermutlich werden die Kids den Charakter so, aber sofort ins Herz schließen. Neben Aloy und Varl gibt es auch noch Teersa und Erend als spielbare Charaktere. Gemeinsam müssen wir das durch einen Angriff zerstörte Mutterherz wieder aufbauen und die entführten Bewohnerinnen und Bewohner zurückbringen.

Gameplay, Steuerung & Technik

Innerhalb von Mutterherz kann man sich frei bewegen und hat auch Zugriff auf neue Outfits, Community-Aufgaben und die verschiedenen Gebäude, die wir auch etwas umgestalten können. Von Mutterherz aus, welches uns also eher Basis dient, beginnen wir die einzelnen Missionen.

Wir laufen durch die leider sehr schlauchartigen Levels, bekommen ab und an eine kleine Abzweigung, die uns durch silberne Noppen-Steinchen angezeigt wird, sammeln dort noch mehr Steinchen, die wir meist in einer Truhe finden, und kehren dann wieder auf den Hauptpfad zurück. Der endet dann so gut wie immer in einer kleinen „Arena“, also einem abgesperrten Areal, voller Feinde, die erst bezwungen werden müssen, um weiterzukommen.

Die Levels sind schön gestaltet und bieten unterschiedliche Klimazonen. Schneebedeckte Berge oder auch Wälder sind vorhanden, was aber leider keine Auswirkungen auf das Gameplay hat. Schön anzusehen sind sie aber allemal und komplett aus Legosteinen gemacht, selbst das Wasser! Dennoch wird sich bei den Erwachsenen unter euch vermutlich schnell Langeweile bezüglich des doch sehr linearen Levelaufbaus einstellen.

Etwas kreativer war man da schon bei den Kämpfen an sich. Das Verstecken im hohen Gras dient leider nur dazu, um sich einen guten Angriffspunkt zu suchen. Stille Takedowns oder ähnliches suchen wir hier vergebens. Dafür wurde aber die Möglichkeit, bestimmte Schwachstellen der Robo-Dinos gezielt anzugreifen, eingebaut. Ein bisschen Strategie kommt noch durch die Umgebung hinzu. Wir können zum Beispiel durch ein Lagerfeuer schießen, dadurch fängt der Pfeil Feuer, bevor er den Gegner trifft. Nicht bahnbrechend, aber schon ganz nett.

Wir können menschliche Feinde aber auch einfach direkt packen und sie die Klippe hinunterwerfen. Haben sie ein explosives Fass in den Händen, werft ihr die Feinde samt Fass am besten gleich auf einen Maschinengegner, um mehr Schaden zu verursachen und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Auch positiv ist, dass sich die Charaktere schön unterschiedlich spielen. Während Aloy mit ihrem Bogen eher auf Fernkampf setzt, müsst ihr mit Erend und seinem Hammer zum Beispiel direkt auf die Gegner zu stürmen. Teersa kommt überhaupt gleich mit explodierenden Hühnern zum Kampf… ja… Hühner.

Technisch gibt’s hier absolut nichts zu bemängeln, das Spiel bietet eine wunderschöne Optik mit tollen Lichteffekten. Sowohl im Grafikmodus als auch im ebenso schönen Leistungsmodus läuft das Game flüssig und ohne Glitches oder Pop-ins. Die nicht bewegliche Kamera hat hier bestimmt geholfen.

Die Lokalisation ist sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch absolut top! Aloy wird im Englischen von Ashly Burch gesprochen, die nicht nur der originalen Aloy ihre Stimme leiht, sondern auch bei Life is Strange, Attack on Titan, The Last of Us II oder auch Fallout 4 mitgewirkt hat.

Wer lieber auf Deutsch spielt, kommt in den Genuss von Lara Trautmann’s genialer Leistung. Lara kennt ihr unter anderem durch ihre Rollen als Eve in Stellar Blade, Fragile aus Death Stranding und vielen anderen Titeln wie Spider-Man, Cyberpunk 2077 oder auch Resident Evil Village. So oder so werden die audiophilen Gamer unter euch ihre Freude an dem Spiel haben.

Zusammenfassung

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