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Lenovo Legion 5i Gaming Laptop im Test

Wer sich den Markt auf der Suche nach einem Gaming Laptop anschaut, wird auch bei der Legion Produktreihe von Lenovo vorbeikommen. Hier gibt es unterschiedliche Modelle in verschiedenen Preisklassen – wir haben uns ein 5i Modell der aktuellen neunten Generation angesehen. Der Preis ist akzeptabel, und eine Intel CPU der 14. Generation zusammen mit einer RTX 4070 klingt sehr verlockend.

Gaming Laptops waren früher im Regelfall immer wesentlich teurer als vergleichbare Desktops. Außerdem sind sie leistungsmäßig nicht an gut konfigurierte Desktops herangekommen. Hier hat sich in den letzten Jahren aber einiges getan, und aktuell stimmen diese Aussagen nur mehr bedingt. Natürlich sind Laptops, die enorme Leistung auf kleinstem Raum verpacken müssen, immer noch keine Schnäppchen – aber so extreme Preisunterschiede wie im letzten Jahrzehnt gibt es nicht mehr. Auch in Bezug auf die Leistung können moderne Spielelaptops mit Desktoprechnern zumindest mithalten.

Mein bisheriger Spielelaptop war ein MSI GE60 Apache, der mir zwar einige Jahre treue Dienste erwiesen hat, aber inzwischen vor allem wegen seiner AMD GTX 860M GPU nicht mehr in der Lage ist, moderne 3D Titel zum Laufen zu bringen. Also war es Zeit für ein neues, zeitgemäßes Gerät – und hier kommt der Lenovo Legion 5i ins Spiel. Mit einer RTX 4070 GPU ist er logischerweise nicht nur um ein Vielfaches leistungsfähiger als der alte Spielelaptop, sondern auch deutlich potenter als alle meine aktuellen Desktop Spielerechner. Ich habe einige unterschiedliche Rechner in Betrieb, um Spiele in verschiedenen Konfigurationen testen zu können, im Regelfall spiele ich aber mit Rechnern, die mit einer Nvidia RTX 3060 oder einer Nvidia RTX 3070Ti ausgestattet sind. Noch nie war ich in der Situation, dass mein Laptop eine deutlich schnellere Grafikkarte als meine Desktops hatte. Aktuell sind die Preise für Grafikkarten zwar nicht mehr ganz so utopisch wie während der Corona Krise, aber für eine RTX 4070 muss man immer noch zwischen 600 bis über 900 Euro einplanen. Von den rund € 1.100 für eine RTX 4080 will ich gar nicht reden.

Raptor Lake mit RTX 4070

Ich habe mich für einen Lenovo Legion 5i der aktuellen (neunten) Generation entschieden, der mit einer Intel Intel Core i7-14650HX 2.20 GHz Raptor Lake CPU mit einer TDP von 55W versehen ist – auch hier ist der Laptop leistungsfähiger als meine Desktop-Rechner mit ihren AMD Ryzen 5 5500 oder Ryzen 5 5600X CPUs. Die 32 GB DDR 5 – 5600 (Dual Channel) RAM sind nicht schlecht, dazu verrichtet eine Hynix M.2 SSD mit 1 TB Ihren Dienst. Als Betriebssystem ist Windows 11 Home installiert. Die Nvidia GeForce RTX 4070 Grafikkarte ist grundsätzlich über jeden Zweifel erhaben, allerdings handelt es sich hier nicht um die 12GB sondern „nur“ um die 8GB Variante. Besonders beeindruckt hat mich der IPS-Bildschirm. Er ist auch von der Seite klar erkennbar, und seine Auflösung (WQXGA) ist mit 2560×1600 Pixel bei 240Hz und superschnellen Reaktionszeiten unter G-Sync deutlich besser als die meines Gaming Monitors, der nur 2560×1440 bei 144Hz bietet. Zum Spielen ist diese Auflösung auch bei einigen Games besser als mein geliebter Ultrawidescreen Monitor mit 3440×1440 bei 100Hz. Wer auch am Fernseher spielen will, kann den Lenovo Legion i5 dank des integrierten HDMI 2.1 Ausganges auch an den Fernseher anschließen und dort mit 4K spielen – die GPU hat damit kein Problem.

Der Lenovo Legion i5 benötigt Strom – und zwar ordentlich. Ein Aufladen der Batterie mit meinem 45W (2.25A) Lenovo USB-C Netzgerät, das ich für meinen Büro-Laptop verwende, ist nicht möglich. Das (langsame) Laden mit einem ordentlich starken USB-C Netzteil (zumindest 5A) sollte aber klappen, zumindest wenn der Rechner ausgeschaltet ist. Dem Lenovo Legion i5 liegt ein großes und schweres 230W Netzteil (11.5A) bei, das ihr über den speziellen Lenovo Netzteilanschluss auf der Rückseite des Gerätes anschließt. Der 4 Zellen Lithium-Polymer 80 Wh Akku ist zwar leistungsstark, lange spielen könnt ihr damit bei voller Belastung aber trotzdem nicht. Arbeiten oder surfen funktioniert dafür locker 2 Stunden – oder wesentlich länger, wenn ihr die Performance Optionen des Gerätes ordentlich herabschraubt. Eine 1080p Kamera ist eingebaut, auf der Seite befindet sich ein Schalter, um das Ding hardwaremäßig zu deaktivieren. Wer Speicherkarten bearbeiten will, freut sich über den MicroSD Card Slot auf der rechten Seite. Auch ein RJ-45 Netzwerkanschluss ist vorhanden, das erspart den nervenden „USB auf RJ-45“ Adapter, wenn ihr das Gerät direkt mit einem Netzkabel betreiben wollt. Dazu gibt es drei USB-A (einer davon zum Laden des Handys auch bei ausgeschaltetem Gerät) und zwei USB-C (3.2 Gen 2) Anschlüsse. Sonst hat das Gerät auch noch einen Klinkenanschluss für Kopfhörer und Mikrophon. Die Tastatur hat eine abschaltbare Hintergrundbeleuchtung, Bluetooth 5.3 ist integriert. Noch nie gesehen habe ich die sogenannte Novo-Taste auf der Seite des Rechners. Ihr könnt sie bei ausgeschaltetem Rechner mit einer Büroklammer drücken, um direkt in das BIOS Menü zu kommen. Sehr cool.

Benchmark

Was bedeuten diese technischen Daten aber in der Praxis? Ich habe den Rechner ordentlich mit Cyberpunk 2077 und mit meinem Lieblingsspiel, The Last of Us, getestet. Und ich bin beeindruckt. Rund 60 FPS bei Cyberpunk 2077, knapp 50 FPS bei The Last of Us. Beide Spiele habe ich mit der nativen Bildschirmauflösung und hohen Grafikeinstellungen genossen. Sie laufen nicht nur (relativ) schnell und schlieren frei, sondern die Grafik schaut auch fantastisch aus. Raytracing bei Cyberpunk 2077 ist kein Vergleich zu dem optischen Eindruck mit meiner alten GTX 1070. Ich habe damals bei Erscheinen der Cyberpunk 2077: Phantom Liberty Erweiterung das Spiel bei den Entwicklern in Warschau anspielen dürfen und mir gedacht, dass ich es selbst bei mir zu Hause nie mit derart toller Grafik spielen kann – jetzt kann ich es! Bei all der Belastung (z.B. der Shader Erstellung von The Last of Us…) ist der Rechner übrigens nicht sonderlich laut geworden, da röhren meine Desktops viel lauter los. Schlussendlich wollte ich auch einen direkten Vergleich mit anderen Rechnern – dazu verwende ich diverse Benchmarks von 3DMark. Beim Time Spy hat der Lenovo Legion 5i 11.374 Punkte erzielt, beim Fire Strike Ultra 6.418 Punkte und beim normalen Fire Strike 24.688 Punkte – ganz akzeptabel für einen Laptop. Natürlich könnt ihr mit einem hochgezüchteten Desktop (oder einem doppelt so teuren Gaming-Laptop) noch deutlich höhere Werte erzielen – aber da liegt ihr preislich dann eben auch deutlich über dem Lenovo Legion i5.

Als besonderes Schmankerl liegt dem Rechner noch ein dreimonatiges Probe-Abo für den Xbox Game Pass Ultimate bei, der regulär € 17,99 im Monat kostet. Hunderte Spiele, darunter viele aktuelle AAA Titel, inklusive beispielsweise des neuen Age of Mythology: Retold von den Xbox Game Studios. Mein aktueller Favorit ist aber das nun in Version 1.0 erschienene Core Keeper. Wer das Abo danach nicht fortsetzen will, braucht nur rechtzeitig zu kündigen. Als zusätzliche Software ist der X-Rite Color Assistant vorinstalliert, damit könnt ihr die Farben des Bildschirmes detailliert anpassen. Der McAfee Virenscanner ist auch bereits am Rechner – aber nur in einer 30-Tage Testversion. Interessanter finde ich da schon die Lenovo Vantage App, die euch eine tolle Übersicht über den Rechner inklusive vieler Einstellungsmöglichkeiten sowie einen Blick auf den Garantiestatus gibt. Eine Maus liegt dem Rechner nicht bei, dafür aber als kleines Extra noch ein stylisches schwarzes Lenovo Mousepad.

Zusammenfassung

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