Zwar haben wir mit Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name nochmal einen kurzen Abstecher in die Story von Kazuma Kiryu machen dürfen, aber das war ja wohl eher eine Dreingabe, denn mit Yakuza: Like a Dragon haben Ryu Ga Gotoku Studio und Sega einen neuen Helden eingeführt. Ichiban Kasuga übernahm 2020 das Zepter und genau der ist auch im neuen Like a Dragon: Infinite Wealth der Hauptcharakter.
Leute, wir haben hier wieder mal ein echtes Brett an Game! Like a Dragon: Infinite Wealth ist da und heiliges Rückentattoo das Ding ist verdammt gut.
Ganz klar ist mal, ich drösel hier nicht die komplette Story der Yakuza-Reihe auf. Die meisten von euch kennen sie und sollte das tatsächlich nicht der Fall sein empfehle ich entweder die Spiele nachzuholen oder, falls euch das zu langwierig ist, eine Zusammenfassung im Internet zu suchen. Zwar entgeht euch dabei die emotionale Tiefe der Spiele, aber zumindest wisst ihr dann worum es bei der Geschichte geht.
Story!
Nach den Geschehnissen in Yakuza: Like a Dragon, hat sich unser Leben etwas verändert und wir lassen es ruhiger angehen… vorerst. Wir arbeiten in einer Firma für Jobvermittlungen und versuchen dort auch dem ein oder anderen Ex-Yakuza einen passenden Job zu besorgen. An sich ein löbliches Vorhaben, allerdings sieht das nicht jeder so. Dank Social Media verbreiten sich schnell Lügen über uns und unsere Freunde. Das können die Helden von Yokohama natürlich nicht auf sich sitzen lassen, mehr verrate ich aber hier nicht, da die Geschichte ab hier schnell an Fahrt aufnimmt.
Runde für Runde!
Wie auch schon im Vorgänger-Titel gibt es in LaD: Infinite Wealth ein rundenbasiertes Kampfsystem und nicht mehr den altbekannten Action-Brawler-Stil aus den älteren Teilen. Einfach nur eine Attacke wählen und dann abwarten ist hier aber nicht drin, denn auch während den Angriffen müssen wir mal schnell eine Taste drücken um perfekt zu blocken oder einem Gegner der bereits am Boden liegt nochmal ordentlich eine zu verpassen. LaD: Infinite Wealth versteht sich als Action-Rollenspiel und das bedeutet eine Party mit unterschiedlichen Charakteren die wiederum unterschiedliche Skills besitzen. Der Tank und der Magier sind da gleich mal von Anfang an dabei. Natürlich haben wir hier kein Fantasy-Setting aber durch die blühende Fantasie von Ichiban sehen manche Dinge oder Personen einfach, na ja, nicht mehr menschlich aus. Die anderen Leute sehen das zwar nicht aber wir wissen es genau, wir sind immerhin ein Held, der die Welt retten muss!
Massagestäbe & Riesensalamis!
Neben den Kampfskills, die wir nach und nach freischalten, brauchen echte Helden und Heldinnen auch Waffen, und zwar die skurrilsten die wir finden können. Von stacheldrahtumwickelten Baseballschlägern über Riesensalamis bis hin zu übergroßen Massagestäben ist einfach alles dabei was das Yakuza-Fan-Herz begehrt. Wem das noch nicht reicht, der greift einfach zu diversen Dingen, die in der Gegend rumstehen. Ich schnapp‘ mir zum Beispiel bei jeder Gelegenheit ein Fahrrad oder eine Mülltonne um meinen Gegnern damit ordentlich die Kauleisten glattzubügeln. Ebenfalls wichtig ist die Richtung aus der wir angreifen, denn achten wir auf diese, können wir Feinde gegen Wände, andere Gegner oder direkt in die Arme unserer Begleiter schleudern, welche ihnen dann gleich noch einen zweiten Hieb verpassen. Ganz so einfach ist das aber nicht, da sich unsere Feinde ständig hin und her bewegen. Ob es wirklich sinnvoll ist bei einem rundenbasierten Kampfsystem so eine Dynamik einzubauen und den Spieler*innen so die Planung zu erschweren sei jetzt mal dahingestellt.
Poké… Äh Sujimon und Dondoko Island!
Überall in der Welt laufen Sujimon rum, die wir bekämpfen müssen, um ihre Daten in unserem Sujidex zu sammeln. Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder? Es handelt sich hier zwar nicht um kleine Monster, sondern um absolut durchgeknallte Typen in Kostümen, aber das „sammeln“ der Sujimon ist genauso witzig und motivierend wie in der bekannten Vorlage. Die Sujimon-Kämpfe laufen auch anders ab und bieten somit nochmal etwas mehr Abwechslung. Auch eine eigene Sujimon–Liga gibt es!
Ganz nebenbei gibt es auch noch eine von Animal Crossing inspirierte Lebenssimulation. Hier müssen wir ein Resort bauen und dieses einrichten. Die Zeit vergeht in diesem Modus anders und eine eigene Währung gibt es ebenfalls. Freischalten könnt ihr Dondoko Island ab Kapitel 6, ab dann könnt ihr so oft ihr wollt mit den Delfinen auf die Insel… Ja mit den Delfinen, was habt ihr denn gedacht?
Nicht euer Stil? Kein Problem, wir können auch Essen Ausliefern oder eine Fotosafari machen. Crazy Taxi und Pokémon Snap waren hier die Vorbilder. Die klassischen Sega-Spielhallen-Games sind natürlich auch wieder mit von der Partie. Sollte euch das jetzt immer noch zu wenig sein, kann ich euch auch nicht mehr helfen.
Sayonara Yohohama, Aloha Hawaii!
Im Gegensatz zum Vorgänger erobern wir in Like a Dragon: Infinite Wealth nicht nur Yokohama, sondern machen auch noch Hawaii unsicher. Zwischen den Orten hin und her wechseln können wir zwar nicht, aber das wollt ihr auch nicht, glaubt mir. Hawaii ist wunderschön gestaltet und gibt dem Game einen ganz neuen Flair. Laut Entwickler*innen handelt es sich hier um den größten Ort, den sie bis dato gestaltet haben und das merkt man auch. Haben wir die Insel einmal soweit freigeschaltet, dass wir uns ohne Einschränkungen bewegen können, kommt so ein wenig GTA Feeling auf.
Zusammenfassung
FAZIT
Like a Dragon: Infinite Wealth hat wieder einmal alles, was man von einem Yakuza Game erwarten kann. Neben einer spannenden Story und toller Grafik lockt der Titel auch mit jeder Menge spaßigem Gameplay. Negativ fand ich persönlich, dass das Jobsystem die Berufe wieder nach Geschlechtern trennt und der New Game + Modus nicht in der Standardversion, sondern ausschließlich in den höherpreisigen Editionen vorhanden ist. So etwas ist einfach nicht zeitgemäß und für mich auch vollkommen unverständlich. Der Dondoko Island Modus bietet ein komplettes Game im Game Erlebnis und ist eine tolle Dreingabe für entspannte Spielstunden zwischendurch. Fans greifen zu, alle anderen spielen lieber zuerst mal Probe!