Lioncast LK300 RGB Gaming Tastatur im Test

Ich bin ja ziemlich bewandert, wenn es um Hardware geht, Lioncast war mir aber bislang leider entgangen. Ein großer Fehler wie ich schnell merkte, liefert Lioncast doch Peripherie für den anspruchsvollen Gamer zum fairen Preis! Mein erstes Testobjekt ist die Lioncast LK300 RGB Gaming Tastatur. Zugegeben, meine Logitech G910 konnte sie nicht ersetzen, ich war aber kurz davor meinen täglichen Begleiter zu wechseln. Das ist schon ein großes Kompliment. Was konnte mich also überzeugen und welche Details waren es, die einen Wechsel scheitern ließen?

Meine Ansprüche an Tastaturen sind recht hoch, das gebe ich zu. Ich nutze gerne Makros und Media Keys, die Caps müssen einen guten Abstand haben damit ich jede Taste auch schnell auf Anhieb treffe und mir persönlich fast das größte Anliegen, leise soll es sein. Bei mechanischen Tastaturen oft ein Ding der Unmöglichkeit, aber es gibt schon einige mechanische Switches mittlerweile, die meinen empfindlichen Ohren gerecht werden. Lioncast konnte mich mit der LK300 fast in all diesen Punkten zufrieden stellen, aber kommen wir mal zu den Details.

Hochwertige Verarbeitung mit Premium-Look

Das erste was mir nach dem Auspacken gleich aufgefallen ist, die Lioncast LK300 sieht wirklich sehr hochwertig aus. Also machte ich mich daran mir jedes Detail anzusehen. Irgendwo muss doch ein kleiner Kratzer sein, solche Dinge passieren in der Produktion einfach. Ich war erfolglos! Wüsste ich es nicht besser, würde ich davon ausgehen, dass diese Tastaturen ein Handfertigung sind. So makellos habe ich selten ein Gerät in seiner Verpackung vorgefunden. Vielleicht habe ich ja auch immer nur Pech und diesmal Glück gehabt?

Die Handballenablage ist schnell montiert oder auch wieder abgenommen, sitzt fest und bietet mit der gummierten Oberfläche einen angenehmen Halt für eure Hände ohne Druckstellen zu erzeugen. Die Caps sind gut beleuchtet und ebenfalls sehr gut produziert. Buchstaben und Ziffern sind deutlich zu erkennen und die Finger rutschen nicht ab. Die Abstände sind für kleine bis mittelgroße Finger genau richtig, jemand mit großen Fingern könnte wohl möglich hin und wieder ohne Absicht 2 Tasten gleichzeitig drücken. Das Kabel ist ummantelt und der USB Anschluss vergoldet, das ist aber mittlerweile ja fast Gang und Gebe bei Gaming Peripherie. An der Unterseite sorgen große, dicke Gummiflächen für einen festen, sicheren Stand der Tastatur. Selbst in heftigen Gefechten ist die LK300 kein einziges Mal verrutscht.

Fast perfekte Schalter

Schauen wir mal unter die Haube (Key Caps)! In der LK300 wurden mechanische Red Switches mit linearem Druckpunkt verbaut. Während in den anderen Tastaturen von Lioncast auf braune und blaue Schalter gesetzt wird, wollte man mit der LK300 RGB einen anderen Weg gehen und Fans der linearen Schalter mit der ausgezeichneten Qualität begeistern. Die Switches sind langlebig und unterliegen selbst nach mehreren Jahren Nutzung keinem veränderten Druckpunkt. Mit mehr als 80 Millionen Tastenanschlägen haben die Red Switches eine längere Haltbarkeit, als die Cherry MX Switches. Dennoch sind sie meiner Meinung nach deutlich lauter als die Cherry MX Red. Wer aber nicht so sehr wert auf Lautstärke legt wie ich, der wird mit den Lioncast Red Switches sehr glücklich sein!

Überblick

Weitere Infos

Tastaturlayout QWERTZ
Eingabemodus Mechanische Kailh Switches (Red)
Gewicht Tastatur 950g , Kabel 67g, Handballenablage 100g
Maße 44,5cm * 22cm * 3,7cm (mit Handballenablage)
Kabellänge 180cm
Anschluss USB

Software

Die Software der LK300 ist sehr minimalistisch, was nicht unbedingt schlecht sein muss. Wichtige Dinge wie Makros und Beleuchtung lassen sich problemlos konfigurieren. Dabei könnt ihr zwischen einigen Voreinstellungen wählen und auch selbst Makros und Lichteffekte erstellen und abspeichern. Im Arbeitsspeicher startet die Software nicht automatisch, kein unnötiges Symbol in der Taskleiste, ebenfalls sehr angenehm. Wollt ihr etwas ändern bedeutet das zwar zuerst die Software starten zu müssen, aber wie oft macht man das schon, wenn man mal seine richtige Konfiguration gefunden hat? Ich war sehr zufrieden mit der Software und hatte keinerlei Probleme mit Abstürzen oder Hängern, alles reagiert schnell und ist kinderleicht. Wer natürlich gerne Dinge wie Heatmaps oder ähnliches verwendet, der muss sich eine Alternative suchen, solche, ja schon fast übertriebenen Features, bietet die Software von Lioncast nicht.

Fazit

Lioncast hat es also fast geschafft. Ich wurde hier fast aus dem Hinterhalt überrascht, kannte ich die Marke bislang nicht, doch nun einmal die Bekanntschaft gemacht, wird Lioncast nicht mehr von meinem Radar verschwinden. Die Verarbeitung der LK300 ist einfach nur mängelfrei. Das Aluminium ist wunderschön und beschert einem dieses Premium-Gefühl. Aber es ist auch praktisch, die Tastatur lässt sich sehr einfach reinigen und man sieht keinerlei Fingerabdrücke. Die zusätzlichen Tasten für Makros sind gut positioniert und leicht zu programmieren. Lediglich dass die Media-Tasten über eine zusätzliche „FN“ Taste ähnlich eines Laptops mit den „F“ Tasten verbunden sind fand ich leicht störend.

Ein anderes kleines Manko an dem ich etwas auszusetzen habe sind die Switches. Sie sehen zwar so aus und fühlen sich auch so an als wären es Cherry MX Red, aber sie sind leider der leicht misslungene Versuch von Lioncast diesen schon fast perfekten Schalter nachzubauen. Der Druckpunkt ist zwar ähnlich, aber sie sind deutlich lauter als die Cherry-Version. Das war auch der größte Punkt wieso ich mich gegen die Lioncast als meine neue Tastatur entschieden habe. Meine Logitech G910 mit den Römer G Switches ist so angenehm leise und trotzdem hat sie einen deutlichen Druckpunkt wie ich es mir von einem mechanischem Keyboard erwarte.

Nichts desto trotz, wenn euch die Lautstärke der Anschläge egal ist, dann ist die Lioncast LK300 definitiv einen Blick wert. Sie bietet ein guten Durchschnitt an Features, ist nicht vollgepackt mit teil unnötigen zusätzlichen Tasten, hat aber genügend um wichtige Makros zu hinterlegen. Die abnehmbare Handballenablage ist sehr bequem und groß genug um wirklich eine angenehme Position für die Hände zu finden. Also alle wichtigen Dinge, die ein Gamer benötigt sind mit an Bord. Und wenn ihr dann noch eine Tastatur sucht, die wirklich gut aussieht, dann ist die Lioncast LK300 mit ihrem Aluminium-Finish genau die richtige Wahl für euch!

Ein Gastartikel von Alexander Wittek

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