Mario & Luigi: Brothership im Test

Wer hätte gedacht, dass eine Kreuzfahrt mit Mario und Luigi so turbulent sein kann? In Mario & Luigi: Brothership erleben wir die beiden Brüder in einer völlig neuen Umgebung. Doch kann das neue Setting frischen Wind in die bekannte Spielmechanik bringen? Wir haben das Spiel unter die Lupe genommen und verraten, ob das neueste Abenteuer der Brüder überzeugen kann.

Die Mario & Luigi-Spielreihe ist eine unterhaltsame Abzweigung der klassischen Mario-Spiele, die sich durch ihren humorvollen Ansatz und ein rundenbasiertes Rollenspiel-Gameplay auszeichnet. Mario & Luigi: Superstar Saga aus dem Jahr 2003 legte den Grundstein für die Serie und führte die charakteristischen Bros Attacks ein, bei denen die Brüder zusammenarbeiten, um mächtige Angriffe auszuführen. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Reihe rund zwei Jahre später mit Mario & Luigi: Zusammen durch die Zeit fortgesetzt und erreichte mit Mario & Luigi: Abenteuer Bowser seinen Höhepunkt. Das 2015 erschienen Mario & Luigi: Dream Team Bros. sowie das Crossover mit der Paper Mario-Serie Mario & Luigi: Paper Jam Bros. wurden dagegen von der Fangemeinde nicht mehr ganz so positiv aufgenommen, weshalb die Reihe nun fast neun Jahre pausieren musste. Die Rückkehr der einst beliebten Reihe auf die Nintendo Switch ist aber für viele Fans ein lang ersehnter Moment. Mit Mario & Luigi: Brothership wagte sich ein neues Entwicklerteam an ein weiteres Abenteuer, das sowohl bekannte Elemente als auch frische Ideen verspricht.

Die Geschichte führt uns in das mysteriöse Land Konektania in das Mario und Luigi durch einen Dimensionsriss gesaugt werden. Dort angekommen, stellen sie fest, dass die einst verbundenen Inseln jetzt voneinander getrennt wurden und die Bewohner dadurch in großer Not geraten sind. Gemeinsam machen sich die Brüder auf die Reise, um die Ursache für diese Katastrophe aufzudecken und das Land wieder zu verbinden. Auf ihrem Abenteuer treffen sie auf eine Vielzahl von Charakteren, darunter sowohl bekannte Gesichter aus dem Mario-Universum als auch neue, einzigartige Bewohner von Konektania. Sie erkunden die verschiedenen Inseln, lösen knifflige Rätsel und treten in spannende Kämpfe gegen ungewöhnliche Gegner an. Die Handlung ist gewohnt humorvoll aber auch vorhersehbar und bietet kaum große Überraschungen.

Eine Insel mit Baum

Dreh- und Angelpunkt in Mario & Luigi: Brothership ist die Kapitarbora – halb Insel, halb Schiff. Diese dient nicht nur als Basis und Fortbewegungsmittel, sondern auf ihr wächst auch ein Baum, der die sogenannte Konnektor-Energie erzeugt. Diese wird genutzt, um die Gigaleuchttürme zu aktivieren, die wiederum die einzelnen Inseln miteinander verbinden. Ohne diese Energie bleiben die einzelnen Inseln voneinander isoliert. Das Meer, auf dem ihr segelt, ist wiederum in verschiedene Zonen unterteilt. Ihr könnt es aber nicht beliebig befahren, sondern ihr müsst die unterschiedlichen Strömungen ausnutzen, um zu den verschiedenen Inseln zu gelangen. Gerät ein Eiland in Sichtweite, dann könnt ihr euch via Kanone dorthin katapultieren lassen. Dort angekommen müsst ihr auch auf den Weg zum Leuchtturm machen und dabei Rätsel lösen und den Einheimischen hilft. Hat man das geschafft, dann verbindet sich die Insel automatisch mit Kapitarbora, um so nach und nach Konektania wieder zu vereinen.

Durch die verschiedenen Spielelemente wie Strömung, Konnektor-Energie und den verschiedenen, voneinander getrennte Bereichen, die in der Regel linear erkundet werden müssen, wird die Freiheit bei der Erkundung der Spielwelt natürlich massiv eingeschränkt. Der Fokus von Mario & Luigi: Brothership liegt ganz klar auf der Story und den rundenbasierten Kämpfen.

Inselkampf

Auf den verschiedenen Inseln gibt es nämlich nicht nur Rätsel und einfache Plattformpassagen, sondern auch Gegner, die euch ans Leder wollen. Wie in der Spielreihe üblich basiert dabei das Kampfsystem aus einer Mischung aus klassischem rundenbasierten Rollenspiel und dem typischen, humorvollen Mario-Gameplay. Timing und Koordination zwischen den beiden Protagonisten ist auch hier der Schlüssel zum Erfolg, denn durch präzises Drücken von bestimmten Tasten im richtigen Moment können Mario und Luigi gemeinsam starke Angriffe ausführen, sogenannte Paar-Attacken. Die Kombination aus schnellen Reaktionen und cleveren Strategien sorgt für unterhaltsame Begegnungen mit den unterschiedlichsten Kontrahenten, die jedoch oftmals auch sehr repetitiv sind, weil immer wieder gegen die gleiche Konstellation an Gegnertypen gekämpft werden muss. Als weitere Rollenspielelemente finden sich noch Erfahrungspunkte, mit dem man die Charaktere aufleveln kann und damit ihre Fähigkeiten verbessert sowie verschiedene Items wie Kleidungsstücke und Tränke, welche als Stärkungsmittel eingesetzt werden können.

Als weiteres Rollenspielelement fungieren die Effektstecker. Diese können durch das Einsammeln von Deutlichter freigeschalten werden und verbessern, je nachdem, welche ausgerüstet sind, die Angriffs- und die Verteidigungswerte von Mario und Luigi. Jeder Effektstecker hat eine bestimmte Anzahl an Ladungen, sind diese verbraucht, müssen sie durch Kämpfe wieder neu aufgeladen werden. Dieses neue Feature im Kampfsystem ist eine sinnvolle und spannende Erweiterung zum bewährten Spielprinzip.

Technische Abstriche

Die Gestaltung der Spielwelt ist durchaus liebevoll, allerdings wird man durch die relativ lineare Struktur sehr in der Erkundung eingeschränkt. Auch die Charaktere sind ansprechend animiert und die Umgebungen werden farbenfroh dargestellt. Der ungewöhnliche Cel-Shading-Grafikstil ist sicherlich Geschmackssache, aber passt zur humorvollen Präsentation. Zu den größten Kritikpunkten zählen aber sicherlich die zahlreichen Zwischensequenzen, die meist sehr lange sind, viel zu häufig eingesetzt werden und damit den Spielfluss unterbrechen. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen.

Technisch gesehen ist Mario & Luigi: Brothership ein solides Spiel mit einer passablen Optik und einer guten Soundkulisse. Das Spiel läuft größtenteils flüssig und ohne größere Ruckler, allerdings gibt es vereinzelte Situationen, insbesondere in dicht bevölkerten Bereichen oder während umfangreicher Kämpfe, in denen die Framerate leicht einbricht.

Passende Beiträge

Forever Skies bekommt Koop-Modus

Neon Blood im Test

Mark of the Deep erscheint im Februar 2025