Mario Party 10 – TEST

Zum bereits zehnten Mal – e-Reader und Handheld-Spin-offs nicht eingerechnet – veranstalten Mario & Co. eine Brettspiel-Party – und erstmals sind auch Wii U-Besitzer eingeladen.

Die Buffetauswahl beim Spielstart sieht schon einmal ganz gut aus, dürfen wir diesmal doch sogar entscheiden, mit wem wir feiern wollen: Mario, Bowser oder den NFC-bestückten Amiibo-Sammelfiguren. Die erste Option, Mario Party, ist der bekannte Standardmodus der Reihe: Bis zu vier Spieler bewegen sich, vom eigenen Würfelglück angetrieben, rundenweise über eines von fünf unterschiedlichen Spielbrettern, die thematisch an unterschiedliche Orte des Mario-Universums angelehnt sind. Wie schon in Mario Party 9 ziehen die Spieler aber nicht einzeln über das Spielbrett, sondern bewegen sich in einem gemeinsamen Fahrzeug. Wer beim Erreichen des Ziels die meisten Ministerne sein Eigen nennt – die in Mini Games und durch Spezialfelder gesammelt, aber auch verloren werden können – hat gewonnen. Die erwähnten Mini Games sind dabei die eigentliche Butter am Brot des Spiels: Sie bieten viel Abwechslung, werden mal gegen- und/oder miteinander gespielt und fordern mal Glück, mal Können oder irgendwas dazwischen.

Leider wartet aber nicht jede Runde ein Minispiel, sondern nur, wenn es das erreichte Spielfeld so vorsieht. Auch kommen statt Pro Controller oder Gamepad ausschließlich die guten alten Wiimote-Controller zum Einsatz, die man hoffentlich noch in ausreichender Stückzahl zu Hause hat. Last but not least: „Glück“ hat in Mario Party zwar schon immer eine große Rolle gespielt, aber gelegentlich kann es schon fast absurde Auswüchse annehmen. So kann es schon einmal passieren, dass man zwar jedes (!) einzelne Mini-Game für sich entscheidet, aber trotzdem auf dem letzten (!) Platz landet, weil die Würfel den anderen Mitspieler wohler gesonnen waren. Das frustriert dann schon etwas.

Einmal möchte ich ein Böser sein

Mehr Abwechslung findet man, wenn man eine „Bowser Party“ feiert und Marios Erzfeind sich als Party Crasher versucht. Spieler 1-4 fuchteln zwar auch weiterhin mit Wiimotes herum, ein fünfter darf jedoch als Bowser zum Wii U Gamepad greifen und seinen Mitspielern das Leben schwer machen. Diese flüchten auf dem Spielbrett vor ihm, aber jedes Mal, wenn er sie erwischt, müssen sie in speziellen Mini Games um ihre begrenzte Anzahl von Lebensherzen bangen, wenn er seine teuflischen Apparaturen via Gamepad auf Sie loslässt. Sind nämlich alle Leben verbraucht und alle Spieler damit k. o., hat das böse Riesenreptil gewonnen. Erreichen die Spieler jedoch mit letzter Kraft doch noch das Ziel, hat der Bösewicht (mal wieder) das Nachsehen. Auch wenn die Spiele – zu Bowsers Charakter passend und mit voller Absicht – teilweise absurd unfair sind, macht dieser Modus verdammt viel Spaß. Natürlich besonders, wenn man den Bösewicht persönlich spielen darf…

Der dritte Spielmodus – abgesehen davon gibt es dann nur mehr einige Mini-Spiele, die aber teilweise sehr gelungen sind – nimmt sich der kleinen Sammelfiguren an, die Nintendo im vergangenen Jahr so erfolgreich eingeführt hat. Tatsächlich wurden eigens für Mario Party 10 auch sechs neue amiibos veröffentlicht. Allerdings sind Mario, Luigi, Peach, Yoshi und Bowser nur leicht veränderte Neuauflagen der ersten Serie und einzig Pilzmann Toad ist wirklich komplett neu. Zusätzlich werden aus der ersten Welle noch Donkey Kong und Rosalina sowie der noch nicht erschienene Wario unterstützt. Um eine amiibo-Party zu starten, benötigt man mindestens eine dieser Figuren, für die Mitspieler sind sie hingegen optional. Spielerisch erinnert der Modus an den DS-Ableger Mario Party DS bzw. die Anfänge der Reihe: Die Spielbretter sind klein und quadratisch, man zieht unabhängig von einander und es wartet (hurra!) JEDE Runde ein Minispiel. Nachteil: Die einzelnen Runden dauern deutlich länger und wer mit einem amiibo spielt, muss zum Würfeln diesen jedes Mal an das Gamepad halten. Gerade diese Idee war sicher gut gemeint, aber wenn jeder Spieler mit amiibo und Wiimote bewaffnet ist und dann noch das Gamepad herumgereicht werden muss, ist das dem Spielfluss nicht unbedingt zuträglich. In gewisser Weise ist der amiibo-Modus eine abgespeckte Version der Hauptparty. Er spielt sich zwar langsamer, bietet dafür aber mehr Chancen, sich bei den Mini-Games zu beweisen und reduziert dadurch den etwas zu willkürlichen Glücksfaktor. Dumm nur, wenn man vielleicht keinen einzigen unterstützten amiibo besitzt?

FAZIT

Irgendwie hätte ich mir schon gewünscht, dass beim ersten Mario Party für die Wii U die Möglichkeiten der neuen Hardware auch wirklich genutzt werden. Das Game Pad nimmt man kaum zur Hand, stattdessen heißt es Wiimotes abstauben und Sensorleiste (oder Teelichter…) wieder aufstellen. Gerade Kennern der Reihe bietet Mario Party 10 auch darum (zu) wenig neues, macht aber immer noch Spaß, wenn man es mit den richtigen Leuten spielt.

Gewinnspiel:

Wer den Artikel bis hierher gelesen hat, wird vielleicht belohnt! Wir verlosen ein Exemplar von Mario Party 10 inklusive Yoshi-amiibo, damit euch auch kein Partymodus verschlossen bleibt! Um teilzunehmen schickt uns eine E-Mail an gewinnspiel@gamers.at und beantwortet in dieser folgende Gewinnspielfrage:

Wie viele Figuren enthält die neue Mario Party 10 amiibo-Reihe?

Teilnahmeschluss ist der 5. April 2015, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück!

Gesamtwertung: 7.2

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 6 | Spieldesign: 6 | Motivation: 8

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