Mario + Rabbids Sparks of Hope im Test

Die sehr ungewöhnliche Partnerschaft zwischen Ubisoft und Nintendo geht in die zweite Runde. In Mario + Rabbids Sparks of Hope verbünden sich die Firmenmaskottchen der beiden Spielehersteller erneut und ziehen gemeinsam in die Schlacht gegen eine düstere Bedrohung. Der erste Teil konnte mit seinen fordernden Taktik-Kämpfen durchaus begeistern, aber kann der titelgebende Funke erneut ein Feuerwerk an interessanten Spielideen zünden?

Wir erinnern uns kurz: In Mario + Rabbids Kingdom Battle landeten die vorlauten Rabbids mit ihrer Zeitwaschmaschine im Labor einer jungen Erfinderin sowie ihrem Roboter-Assistenten Beep-0 und wurden durch das SupaFusionierer-Headset mit diversen Spielfiguren aus dem Mario-Universum verschmolzen. Gemeinsam Beep-O reisen sie durch ein Wurmloch namens Mega-Bug in das Pilz-Königreich, um zusammen mit dem italienischen Klempner und seinen Freunden den fiesen Rabbid Spawny zur Strecke zu bringen. Soweit so gut.

Mario + Rabbids Sparks of Hope schließt nahtlos an diese Geschichte an. Die Rabbids und Beep-O treiben noch immer im Pilz-Königreich ihr Unwesen, als plötzlich unbekannte Wesen auftauchen. Sie ähneln Lumas, haben aber das Gesicht und die Ohren eines Rabbids, weshalb sie zunächst als Rabbid-Lumas, später als Sparks bezeichnet werden. Diese werden kurz darauf von einer Kreatur namens Cursa attackiert, welche aus dem letzten verbliebenen Fragment des Megabugs entstanden ist. Mittels der Energie der Sparks will sie die Galaxie übernehmen, indem es Darkmess, eine Art dunkle Materie, über die Planeten verteilt. Es liegt also wieder an Mario und den Rabbids, die Galaxie zu retten.

Wie bei den meisten Mario-Spielen dient die Story eigentlich nur dazu, um die Protagonisten von Spielewelt zu Spielewelt zu schicken. Trotz guter Inszenierung und einiger filmreifer Cutscenes, rückt die Geschichte auch bei Mario + Rabbids Sparks of Hope stark in den Hintergrund – spätestens wenn man in die erste Schlacht geschickt wird, ist sie auch schon wieder vergessen.

Rundentaktik mit Mario & Co

Im Kern bleibt natürlich auch Mario + Rabbids: Sparks of Hope den grundlegenden Regeln eines rundenbasierten Taktikspiels treu, kann aber im Vergleich zum Vorgänger oder auch zu anderen Genrekollegen doch mit einigen Neuerungen punkten. So ist das Spielfeld nun nicht mehr in Felder unterteilt, sondern eine Figur kann jetzt innerhalb eines vorgegebenen Bewegungsradius beliebig umherwandern. Insgesamt verfügt ein Charakter dabei über genau zwei Aktionspunkte, die er möglichst sinnvoll einsetzen sollte, und erst wenn er seine Primärwaffe abfeuert, endet die Runde für ihn. Durch diesen zusätzlichen Freiheitsgrad ist es möglich, die einzelnen Kämpfer besser zu positionieren, sodass man ihre individuellen Fähigkeiten effektiver einsetzen kann. Richtig, denn genau wie im Vorgänger spielt sich jede Figur etwas anders. Mario besitzt mit dem Dual Slinger eine Waffe, mit denen er auf zwei verschiedene Gegner schießen kann. Sein Rabbid-Counterpart hat sich dagegen mit seinen schlagkräftige Handschuhe, den Dukes, auf den Nahkampf spezialisiert. Rabbid Peach ist es wiederum möglich ihre Kampfgefährten heilen und das Rosalina-Häschen kann mit der Spezialfähigkeit Ennui alle Feinde eine Runde lang an Ort und Stelle erstarren lassen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch wieder den Teamsprung, der es einer Figur ermöglicht weiter entfernte Areale zu erreichen oder ihr könnt mit der Fähigkeit Raserei Gegner aufheben und vom Spielfeld oder auf andere Feinde schmeißen.

Insgesamt stehen im Verlauf des Spieles neun verschiedene Charaktere zur Auswahl, jedes Scharmützel darf dabei mit drei Kämpfern bestritten werden. Mit welchen, das bestimmen dabei in der Regel Spieler:innen selbst, sodass die Zusammenstellung des richtigen Teams eine besondere Bedeutung bekommt. Die Aufgaben, welche die dreiköpfige Truppe erledigen soll, sind dabei sehr vielfältig und reichen von der Zerstörung von Gegnern oder bestimmter Objekte, bis hin zu einem Survival-Modus, bei dem man eine vorgegebene Rundenanzahl überleben muss.

Ein Funke für den Spielspaß

Für erfolgreich absolvierte Schlachten erhalten wir Erfahrungspunkte und Geldmünzen. Haben wir eine bestimmte Levelstufe erreicht, bekommen wir darüber hinaus einen Fähigkeitenpunkt, den wir in einen der vier Talentbäume Kraftpunkte, Bewegung, Waffe und Technik investieren können. So erhöhen wir rollenspieltypisch etwa unsere Lebenspunkte, den Bewegungsradius oder die Durchschlagskraft und Präzision unserer Waffen. Für Geld können wir uns dagegen verschiedene Items kaufen, die wir dann in einem Gefecht für einen Aktionspunkt einsetzen dürfen. Wie sich die Verbesserungen auswirken, ist aber bei jeder Figur etwas anders, wodurch experimentierfreudige Spieler:innen einiges zu tun haben werden.

Aber auch die eingangs erwähnten Sparks sind nicht nur die obligatorische Damsel in Distress, welche es zu retten gilt, sondern haben auch Einfluss auf den Spielverlauf. Eingesammelte Sternteile können an diese kleinen funkelnden Wesen verfüttern werden, wodurch sie neue Kräfte erhalten. Von den rund 30 Exemplaren dürfen wir dann maximal zwei in eine Schlacht mitnehmen. Diese verleihen dem Träger besondere Boni, wie etwa Schadensrekflektion, Heilfähigkeiten oder Unsichtbarkeit.

Talentbäume, Sparks und Items – das Zusammenspiel dieser drei Elemente ermöglichen eine schier unendliche Zahl an verschiedenen Kombinationen. Die perfekte Abstimmung der drei Charaktere mit ihren individuellen Fähigkeiten ist ungemein motivierend.

Quer durch die Galaxie

Das Abenteuer führt Mario und seine Freunde über insgesamt fünf verschiedene Planeten, die allesamt sehr abwechslungsreich gestaltet sind. In jedem dieser Spielabschnitte müssen wir eine in zwei Teile gegliederte Hauptmission erfüllen, um neue Teile der Galaxie freizuschalten und um so immer näher an Mira heranzukommen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Nebenmissionen, die teilweise erst nach und nach freigeschalten werden. Gut gelungen sind auch die Bosskämpfe, wovon es aber leider nur insgesamt sechs Stück im gesamten Spiel gibt. Für die Story alleine sollte man bereits etwa 20 Stunden einplanen, für sämtliche optionalen Inhalte muss man dann nochmals etwa zehn hinzurechnen.

Während in den ersten Level der taktische Anspruch noch eher moderat ausfällt, steig dieser sehr schnell, sehr rasant an. Jeder kleine Fehler wird sofort bestraft, sodass selbst für erfahrene Genrekenner kniffelige Situationen entstehen. Dass dabei der Frust aber nicht allzu groß wird, dafür sorgt der einstellbare Schwierigkeitsgrad. Drei Stufen sorgen dafür, dass auch Anfängern die Spielmechaniken ganz sanft näher gebracht werden. Wer will, kann diesen dann außerhalb der Schlachten auch jederzeit wieder ändern. Ebenso ist es möglich, die einzelnen Schwierigkeitsgrade manuell anzupassen. So bleibt Mario + Rabbids Sparks of Hope stets einsteigerfreundlich, als auch fordernd zugleich.

Zusammenfassung

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