2018 haben Nintendo und Entwickler Creatures mit Meisterdetektiv Pikachu ein etwas anderes Pokémon-Game veröffentlicht. Dank der positiven Resonanz bekam der Titel ein Jahr später sogar eine Filmadaption. Den zweiten Teil Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück, könnt ihr ab sofort auf eurer Nintendo Switch erleben.
Pikachu und sein junger Partner Tim haben Ryme City gerettet und die Stadt von der R-Plage befreit. Bei ihrer eigentlichen Mission, Tims Vater und Pikachu’s alten Partner Harry zu finden, waren die beiden leider bis heute nicht erfolgreich. Genau das ist auch im zweiten Abenteuer unser Hauptziel. Wie das aber so ist als professioneller Detektiv, Verzeihung Meisterdetektiv, kommen uns immer wieder kleine Probleme dazwischen. Mal müssen wir helfen ein bewusstloses Pokémon wieder aufzuwecken, ein anderes Mal verfolgen wir die Tierchen quer durch die ganze Stadt und müssen hinter ihnen aufräumen. So entstehen die ein oder anderen kleinen Fälle die von uns gelöst werden wollen. Ein großer Fall wartet ebenfalls auf uns. Gestohlene Diamanten klingen doch nach einem richtigen Detektivabenteuer, oder?
Spannend ist die Story auch tatsächlich. Kein Agatha Christie Roman zugegeben aber doch ganz unterhaltsam. Auch die Präsentation ist durch die vertonten Cutscenes gut gelungen, wenn auch nur eine englische und japanische Sprachausgabe vorhanden sind.
Die Detektivarbeit an sich löst hier allerdings keine Freudensprünge aus. Zwar muss man wie genreüblich Spuren lesen, Gespräche führen und eventuell sogar noch mal im Gesprächsprotokoll nachlesen, ob man etwas Wichtiges übersehen hat aber es wird einem hier einfach alles vorgekaut.
Ein Beispiel gefällig? In einem Fall müssen wir ein schlafendes Pokémon aufwecken. Das klappt allerdings nur mit einem ganz bestimmten Duft. Statt uns ein wenig suchen zu lassen, ob hier eine Pflanze oder ein anderes Pokémon die Lösung bringen könnten wird uns ganz genau gesagt, wo wir hin müssen und sogar in der Beschreibung des Pokémons steht, dass es einen Duft abgibt. Dass eine Horde wilder Pokémon aber ohnehin um das duftende Wesen versammelt ist, wäre eigentlich schon Hinweis genug. Dieses „an der Hand nehmen“ zieht sich letztendlich durch das ganze Spiel. Wichtige Stellen werden hervorgehoben, wenn man mit der Lupe darüber geht, kleine Bewegungsabläufe werden durch Quick-Time-Events ersetzt usw. Wirklich anstrengen muss man seine grauen Zellen wirklich nie.
Noch mehr als die „richtigen“ Pokémon-Games ist Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück ein Kinderspiel und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das stört aber auch nicht wirklich, denn gehen wir ohne große Erwartungen an das Spiel ran, bekommen wir eine nette Geschichte und ein paar schöne Momente in der Welt der Pokémon.
Zusammenfassung
FAZIT
Wie alle Pokémon-Fans weiß auch ich, dass der Schwierigkeitsgrad der Games immer wieder belächelt wird und teils höhere Hürden gefordert werden. Auch mir gehen die Kämpfe der eigentlichen Pokémon-Reihe oft zu leicht von der Hand aber das Sammeln der kleinen Taschenmonster macht einfach immer noch Spaß. In Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück haben wir aber leider nichts davon. Nicht mal den Hauch einer Herausforderung. Man kann nichts falsch machen und eigentlich immer so lange rumprobieren bis man zur Lösung kommt. Bleibt nur noch die Story. Die ist zwar gut aber eine Visual Novel wäre dann vielleicht angebrachter gewesen. Und jetzt kommt der Twist. Seht ihr das ganze aus Kinderaugen und nicht mit den Erwartungen eines Hardcore-Gamers, fallen all diese Dinge gar nicht mehr so ins Gewicht. Betrachtet es wie einen Pokémon-Film und genießt das kleine aber feine Abenteuer. PIKA PIKAAA!