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Metroid Prime Remastered im Kurztest

Ob Remaster oder Remake, ein Risiko etwas zu „verschlimmbessern“ gibt es in beiden Fällen. Wenn, auch ein Remaster die kleinere Gefahr birgt. Nintendo hat sich bei Metroid Prime entschieden das Grundgerüst zu behalten und nur eine kleine Sanierung durchzuführen. Ob das ein Fehler war oder Metroid Prime Remastered wirklich so gut ist wie man überall liest? Wir sagen euch unsere Meinung im folgenden Testbericht.

Als 1986 ein Spiel mit dem schlichten Namen Metroid für den NES erschien, ahnte noch niemand, dass hier der Beginn für eine der beliebtesten Spielereihen und irgendwie auch Erfinder eines eigenen Genres entstanden ist. Spiele im Metroidvania-Stil gab ich danach dutzende, aber die Reihe um Samus Aran war und ist bis heute eine der beliebtesten. Das liegt hauptsächlich daran, dass von den Entwickler:innen immer nur Veränderungen gemacht wurden, die auch wirklich sinnvoll waren. Im Jahr 2002 kam mit dem fünften Teil der Hauptreihe Metroid Prime eine absolute Neuheit für die Serie hinzu. Weg von 2D hin zu dreidimensionaler Umgebung und First-Person-Ansicht. Das hat der Reihe aber absolut nicht geschadet, sondern sogar neue Spieler gebracht. Ego-Shooter-Fans sollten so auch auf ihre Kosten kommen. Wie wir heute wissen standen diese aber mit der sehr eigenwilligen Gamecube-Steuerung auf Kriegsfuß. Abgesehen davon war Metroid Prime aber ein Meisterwerk. Folglich war es nur eine Frage der Zeit bis uns ein Remaster geschenkt wird.

Metroid Prime (2)

Erkundung & Backtracking

Damit uns hier auch keiner verloren geht, nochmal ein kurzes Missionsbriefing.

Wir spielen die Kopfgeldjägerin Samus Aran. Nachdem wir ein Notsignal erhalten, reisen wir zu dem Planeten Tallon IV und stellen fest, dass hier einiges nicht stimmt. Riesige mutierte Kreaturen haben sich hier breit gemacht. Es liegt jetzt an uns rauszufinden was hier passiert ist und wie wir vielleicht helfen können. Viel mehr Infos gibt’s hier auch nicht. Liegt aber nicht an mir! Das Spiel lässt euch einfach alles selbst rausfinden. Vorwissen aus anderen Teilen braucht ihr nicht unbedingt.

Die Spielwelt steht uns zu Beginn wie üblich in einem Metroidvania nicht komplett offen. Nach und nach erlernen wir Fähigkeiten um in bekannten Bereichen immer weiter und weiter vorzudringen. Wer eine Allergie gegen Backtracking hat, sollte einen großen Bogen um Metroid Prime machen. Für alle anderen gilt, Wiedersehen macht Freude!

Wir laufen also in unserem Kampfanzug durch die Levelabschnitte und lösen dabei mal mehr mal weniger schwierige Rätsel. Wo wir nicht in unserer ursprünglichen Form weiterkommen, nützen wir einfach die Fähigkeit und in einen Morphball zu verwandeln. So schlüpfen wir durch schmale Gänge und entdecken dadurch wieder neue Bereiche. Das Erkunden ist ohnehin das Highlight des Games. Oft sind Dinge wie Hebel oder Eingänge nicht sofort erkennbar. Hierfür haben wir eine Scan-Funktion in unserem Helm verbaut. Zwar wechselt man leicht zwischen Scan und Standard hin und her, etwas altbacken fühlt es sich aber trotzdem an.

Endlich eine Shooter-Steuerung!

Nicht so die Kämpfe. Die profitieren von der neuen Steuerung. Ja, ich weiß die Steuerung des Gamecube-Originals war nicht berauschend. Vor allem für diese Perspektive nicht. Wir sind es einfach gewohnt mit beiden Sticks Laufrichtung und Blickrichtung zu steuern. Wenn ihr euch das gar nicht anders vorstellen könnt, braucht ihr euch keine Sorgen machen. Die alte Steuerung ist zwar noch vorhanden aber nur optional…zum Glück. Auch wie Bewegungssteuerung der Wii-Version gibt es zur Auswahl. Aber ganz ehrlich? Vergesst die einfach mal. Geschmäcker sind verschieden, schon klar aber die moderne Twin-Stick-Steuerung macht das Spiel einfach so viel besser. Metroid Prime Remastered steuert sich jetzt wie ein Call of Duty und genau SO sollte es auch sein. Immerhin haben wir hier einen „Shooter“ vor uns. Na ja so halb. Die Erkundung und die Rätsel sind der Mittelpunkt des Gameplays aber es gibt ja auch Kämpfe und bei denen wird natürlich ordentlich geballert. Die riesigen Monster wollen von allen Seiten beschossen werden. Dank neuer Steuerung ist das auch kein Gefummel mehr. Um die Gegner rumlaufen funktioniert nun ganz leicht. Leicht ist übrigens das richtige Stichwort. Für heutige Verhältnisse sind die Kämpfe einfach viel zu einfach. Gehen wir mal von dem Standard-Schwierigkeitsgrad aus und machen Gebrauch von der Lock-On-Funktion, können wir nicht nur kaum einen Gegner verfehlen, sondern brauchen auch nur wenige Treffer, um Gegner auszuschalten.

Was für ein Sound!

Wenn wir aber nicht gerade die halbherzigen Tötungsversuche der kleinen oder großen Monster vereiteln, können wir die Spielwelt in vollen Zügen genießen. Grafisch wurde hier doch einiges gemacht. Klar wirken die Modelle etwas detailarm, vergleicht man sie mit heutigen Titeln, aber der Vergleich wäre ohnehin nicht fair. Die Umgebungen wirken realistischer als in der Originalversion. Ein bisschen am Lichteinfall hier ein wenig an der Pflanzentextur da geschraubt und voilà! Aber nicht nur die Umgebung erstrahlt in neuem Licht. Die Gegner und auch unsere Heldin selbst wurden ein wenig aufpoliert. Gleichgeblieben ist der Sound. HAHA und was für ein Sound! Der Wumms, wenn man die Gegnerhorden mit den Si-Fi-Waffen erledigt ist einfach wunderbar. Kräftig und massiv klingt das alles hier. Der Electro-Soundtrack rundet das Paket dann vollends ab.

Zusammenfassung

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