Next-Gen Escape Room Crime Runners: Going Underground im Test

Escape Room mal anders: Crime Runners hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht bloß ein weiteres Brich-aus-Erlebnis mit viel Gewohntem in neuem Gewand zu liefern, sondern die Rätselei auf ein völlig neues Level zu heben. Wir haben das „90-minütige Live-Film-Spektakel“ Going Underground für euch getestet.

Infiltration Room

Escape-Room-Neulingen sei an dieser Stelle kurz erklärt, worum es sich dabei überhaupt handelt: Gemeinsam mit bis zu fünf Freunden lasst ihr euch im Rahmen verschiedenster Stories in einen oder mehrere Räumlichkeiten einsperren, in denen es fortan Rätsel zu lösen gilt. Besteht ihr diese, öffnet ihr Truhen, Laden, Schränke und mehr, um darin weitere notwendige Gegenstände zu finden, oder knackt mit dem Gefundenen Schlösser und Weiteres, um in den nächsten Raum bzw. am Ende zurück in die Freiheit zu gelangen.

Auch Going Underground basiert auf dieser Prämisse, dreht den Spieß aber um und lässt euch statt aus- lieber einbrechen. Die Story spielt dabei in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrtausends, in denen man bei seismischen Messungen angeblich auf eine noch scharfe Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen ist, die nun im Rahmen von Grabungen geborgen werden soll. Das Ganze stinkt jedoch stark nach Cover für Was-auch-immer und so werdet ihr, als Elite-Agent des Operators, ausgeschickt, um euch zu den Grabungen durchzurätseln und herauszufinden, was die Behörden da unten denn nun tatsächlich im Schilde führen – und siehe da: Euer Instinkt hat euch nicht im Stich gelassen …

Ein Trip in die Vergangenheit

Euer Abenteuer beginnt, sobald ihr die Tür von Crime Runners durchschreitet: Die Lobby = Wiener Biergarten ist nämlich nicht nur der Treffpunkt für euch als Spielgruppe, sondern auch für euch als Agenten des Operators. Hier erhaltet ihr eure Anweisungen und dürft euch gleich mal von der ersten detailreichen Kulisse direkt ins Geschehen ziehen lassen: Der Außenfassade einer alten – möglichst originalgetreu der Zeit entsprechenden – Trafik. Und ja, ihr habt richtig gehört: AUSSENfassade, so richtig inklusive altem Schild und Schaufenster – und das in der Lobby von Crime Runners. Und wo ein Außen, da auch ein Innen: Nach eurem Briefing werdet ihr also direkt in die Trafik entlassen, wo es dann auch schon ans Rätseln geht; zumindest nachdem ihr zuerst mal ein wenig Zeit damit verbracht habt, euch umzusehen, denn bei den Requisiten hat man genauso wenig Mühen gescheut wie bei den Rätseln selbst: Original aus der Zeit stammende Zeitschriften, wie 50er-Jahre-Bravos und Tageszeitungen, eine alte – ebenfalls originale – Kasse sowie wiederum zeitgetreue Zigarettenschachteln findet ihr dort genauso wie zeitgenössische Zigarren samt Zubehör, Militaria und mehr. In einem Wort: Man könnte ohne Probleme glauben, hier tatsächlich in der Vergangenheit gelandet zu sein. Und die Trafik ist erst der Anfang …

Immersives Technikspektakel

So wunderbar altmodisch und somit passend die Umgebungen wirken, umso frischer und moderner ist das eigentliche Spielkonzept von Going Underground: Auf über 170 m² Spielfläche, aufgeteilt auf ganze zehn Räume, die es zu durchforsten und -rätseln gilt, spielt ihr euch im Schnitt 90 Minuten lang – der sonstige Zeitdruck wurde zugunsten der Möglichkeit, euch voll ins Spielgeschehen fallen zu lassen, gestrichen – durch eine Story, die schon beinahe filmreif ist und euch mit so mancher Technik-Spielerei überraschen wird: Von Aufzugfahrten, die keine sind, aber sich verdammt echt anfühlen, über Türen, die plötzlich wundersam in andere Räume führen, bis hin zu regelrechten (aber vollkommen ungefährlichen!) Explosionen, die tatsächlich Wände aufsprengen, wird euch hier das Gefühl vermittelt, dass ihr euch tatsächlich mitten in eurem eigenen Action-Abenteuer befindet. Und was Escape-Room-Veteranen besonders freuen wird: Der Rätselfluss fügt sich in die hohe Qualität der sonstigen Präsentation nahtlos ein und bietet reichlich Abwechslung auch abseits der üblichen Zahlenschloss- und Code-Knackerei.

FAZIT:

Crime Runners verspricht viel: Zehn Rätselräume, Special Effects von Pyrotechnik über verschiebbare Wände bis hin zu Hologrammen, eine Story, die mehr 90 Minuten langer Live-Film zum Mitmachen, denn bloßer Escape Room sein soll – wer sowas als Ausbrech-Fan liest, ist klarerweise begeistert, aber skeptisch. Die Skepsis könnt ihr bei Going Underground allerdings getrost zuhause lassen, denn das Spiel ist genau das, was man sich erhofft: ein wundervoll immersives Erlebnis, mit mehr als detailverliebten Umgebungen, spannenden Story-Wendungen sowie abwechslungsreichen und dennoch logischen Rätseln, die fordern, aber nicht überfordern. Kurz gesagt: Ein Escape-Room-Erlebnis, wie man es sich nur wünschen kann. Einzige Warnung: Nach Going Underground wird eure Messlatte für Ausbrech-Spiele garantiert höher liegen als bisher.

Wo und wann könnt ihr Going Underground spielen?

Crime Runners, Filiale Hernalser Gürtel 24, 1090 Wien

www.crimerunners.at

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