Nightingale im Kurztest

Gerade in den ersten Monaten im neuen Jahr bekamen Fans von Survival-Games ein mächtiges Buffet vorgesetzt. Nach Enshrouded oder dem Überraschungs-Hit Palworld folgt nun der nächste Gang im Menü, und dieser trägt den aufregenden Namen Nightingale.

Das Spiel rund um Entwicklerstudio Inflexion Games soll vor allem mit seinem frischen Fantasy-Setting begeistern, und sich mit einer faszinierenden Welt von der Konkurrenz deutlich abheben. Damit das auch wirklich funktioniert startete die Early-Access-Phase des Spiels Ende Februar, die ungefähr ein Jahr aktiv sein soll. Ob sich der frühzeitige Kauf lohnt, und was für Content euch erwartet, besprechen wir hier im Kurztest. 

Die Story 

Auf dem ersten Blick fällt vor allem das neuartige Setting auf. Hier hat man die viktorianische Zeit ganz einfach mit einer Art „magischer Feenwelt“ kombiniert. Die Menschen können mithilfe von verzauberten Portalen zwischen den Welten reisen, und erkunden somit, was das Zeug hält. Blöd nur, dass genau jenes Netzwerk irgendwann einen Zusammenbruch erleidet, und die magische Reisemöglichkeit damit erst einmal “futsch” ist. Die Menschheit ist nun zwischen den Dimensionen verstreut, und viele der fremden Welten sind aufgrund der vielfältigen Gefahren kein besonders gutes Habitat für den Menschen. Unser Ziel ist es also in die Stadt Nightingale zu kommen, dem letzten sicheren Hafen unserer Zivilisation. Der Weg dahin ist allerdings mehr als nur steinig. 

Man merkt also bereits jetzt, dass die Story ein unglaubliches Potenzial hat, welches verständlicherweise im Early-Access noch nicht ganz entfalten werden kann. Meist findet man in der Open-World einige Notizen oder Tagebücher, welche einen kleinen Einblick auf die Geschehnisse bieten sollen, allerdings kann man das nicht wirklich Storytelling nennen. Die wenigen Quests dienen meist dem Tutorial. Doch auch wenn ich mir sicher bin, dass hier erzählerisch noch einiges dazukommen wird, sind bei Survival-Games sowieso eher das Gameplay bzw. die Welt meist die Highlights. Wer reine Story will, wird hier allerdings meist leer ausgehen. 

Überleben in fremden Welten 

Nachdem wir aufgrund der Überlastung des Portalnetzwerkes in einer für uns fremden Welt landen, gilt es jetzt in genau dieser zu überleben. Hierbei spielt sich Nightingale beinahe wie jedes andere Survival-Spiel. Wir pflücken, jagen und sammeln alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist, und bauen uns einen ersten (provisorischen) Unterschlupf. Wer einen anderen Genre-Ableger bereits gespielt hat, wird sich hier schnell zurechtfinden. Damit wir unsere kleine Basis allerdings immer mehr verbessern können, brauchen wir “Baupläne”. Diese können wir in der schön gestalteten Welt immer wieder einmal finden, oder sogar bei den wenigen Händler mit In-Game Währung kaufen. Basics wie das Benötigen von Schlaf oder Nahrung sind natürlich genre-typisch auch dabei. 

Interessant wird es dann allerdings beim Crafting. So fällt die Herstellung der verschiedenen Werkzeuge und anderen Gegenstände deutlich komplexer aus, wie ich es von anderen Ablegern gewohnt war. Zum Beispiel haben Waffen und Rüstungen immer andere Werte, je nachdem, was wir für Felle oder Hölzer verwenden. Das sorgt in der Theorie für eine noch genauere Abwägung der Ressourcen, in der Praxis klappt das allerdings nur bedingt. Das liegt daran, dass das System unnötig kompliziert ist. So ist es teilweise ein richtiger Krampf auf längere Zeit verschiedenen Dinge zu craften, da man vor lauter Zahlen schnell den Überblick verlieren kann. Außerdem werden die verschiedenen Materialien, wie z.B. Felle, alle gleich im Inventar dargestellt, was bei einem unaufgeräumten Inventar, oft zu mühsamen Suchen führt.  

Die Kämpfe sind leider auch so eine Sache. Während das Gegnerdesign sehr kreativ ist, sind die eigentlichen Konfrontationen eher unspektakulär. Das liegt zuallererst an der KI der Feinde. Die sind einfach, und das muss man leider so sagen, strohdumm. Meist bleiben sie einfach stehen, verhängen sich in einem Baum oder gehen einen Hügel nicht hoch. Ich steh dann meist mit einer Fernwaffe oder Magie irgendwo rum, und schieß meine Gegner ganz einfach nieder…Spannung ist da etwas anderes. Jetzt gibt es noch den Nahkampf, doch auch der fühlt sich irgendwie nicht richtig an, da die Schläge sich so anfühlen, als würde ich die Kreaturen kitzeln wollen. Da hoffe ich noch auf ein paar Verbesserungen.

Landschaften zum Staunen 

So, jetzt habe ich wirklich viel gemeckert. Doch eines hat mir in Nightingale wirklich gut gefallen: Die verschiedenen Welten. Im Laufe unseres Abenteuers besuchen wir nämlich ganz unterschiedliche Landschaften, welche immer neue Herausforderungen bieten. Ob ein lebendiger Wald oder eine trockne Wüste, hier ist genug Abwechslung vorhanden. Das lädt zur Erkundung ein, und hierbei finden wir immer wieder alte Ruinen oder kleine Höhlen. Hier können wir entweder besondere Materialien entdecken oder In-Game Währung sammeln. Auch Bossgegner finden wir in den Welten zerstreut.   

Aufgrund der Unreal-Engine 5 schaut auch optisch alles hervorragend aus. Die Animationen sind flüssig, das Licht- und Schattenspiel funktioniert hervorragend. Dadurch gehört Nightingale zu den schönsten Open-World-Spielen die ich gespielt habe. Allerdings gibt es auch hier einige Bugs, so bin ich öfters durch den Boden gebugged und durfte mir die Welt in einem ewig langen Fall von unten ansehen. Da es sich hier aber um einen Early-Access handelt, ist das mehr oder weniger verkraftbar. Passieren sollte es trotzdem nicht. Untermalt wird die Abenteuerreise außerdem von traumhaft schöner Musik, welche mir gut gefallen hat. 

Zusammenfassung

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