Nintendo Switch – OLED-Modell im Test

Microsoft und Sony haben letztes Jahr ein neues Kapitel in der Geschichte des Konsolen-Gamings eingeläutet und die Xbox Series X/S bzw. PlayStation 5 veröffentlicht. Nun ist am 8. Oktober das Nintendo Switch – OLED-Modell erschienen, das zwar an sich keine Next-Gen-Konsole ist, aber trotzdem eine willkommene Verbesserung des Standard-Modells darstellen möchte. Ich durfte die OLED-Version für euch testen, und ich kann euch sagen, es war trotz der weißen Optik ein farbenfroher Ausflug.

Die neue Switch ist da

Als großer Fan der Farbintensität und Lichteffekte von OLED-Displays, habe ich das neue Switch-Modell kaum erwarten können. Die Verpackung der Konsole ist etwas hochwertiger als bei der ersten Version ausgefallen, doch die Papierqualität der Innenverpackung hätte ein wenig qualitativer sein können, um dem Inhalt luxuriöser wirken zu lassen. Im Lieferumfang habt ihr 2 Joy-Cons (in meinem Fall weiß) inkl. Handgelenkschlaufen und Aufladehalterung, die ihr als Controller verwenden könnt, die Docking-Station (bei mir auch weiß), sowie ein Ladekabel. Alle Teile waren gut verpackt und sind ohne Schaden bei mir eingetroffen.

Die äußeren Werte

Ich muss gestehen, ich bin kein Fan von weißer Elektronik, ob Fernseher, Mobiltelefone, Tablets – aber irgendwie finde ich, dass die gewählte weiße Färbung der Switch ziemlich gut steht. Besonders gut gefällt mir auch das Design der Docking-Station, die deutlich hochwertiger als die Standard-Version aussieht. Doch nicht nur die weiße Farbeist hierbei ausschlaggebend, sondern auch das Material, das sich ganz geschmeidig und nicht mehr rau anfühlt. Auch die etwas runderen Kanten der Station verleihen dem Modell ein stimmiges Bild. Gute Nachrichten an dieser Stelle für alle, die viel Zeit in Online-Spielen verbringen: die neue Docking-Station hat einen LAN-Anschluss, um eine optimale Verbindung mit dem Internet sicherzustellen.

Das Nintendo Switch-OLED Modell in weiß sieht einfach sehr edel aus und wertet den Wohnraum optisch auf. Doch widmen wir uns dem eigentlichen Star: der Konsole selbst. Auf den ersten Blick fällt einem das größere Display auf, das mit einer nicht sichtbaren Schutzfolie versehen ist (die am besten nicht entfernen, denn Kratzer im Display sind eine ärgerliche Sache). Die Buttons zum Ein- und Ausschalten, sowie Lautstärke sind nun länglicher und schmaler als beim Standard-Modell und lassen sich leichter drücken. Doch nicht nur die Vorderseite kann glänzen, auch die Rückseite kann sich sehen lassen, denn der neue Standfuß, der über die komplette Breite geht und sich in verschiedenen Winkeln positionieren lässt, springt gleich ins Auge. Allgemein wirkt die Rückseite deutlich reduzierter – lediglich das Nintendo Switch Logo dient als einzige Verzierung, der sonst sichtbare Copyright-Text wurde bei der OLED-Version unter dem Fuß angebracht und sorgt dadurch für einen geordneten Look.

Die inneren Werte

Die Konsole sieht also sehr schick aus, doch die äußeren Werte allein zählen nicht, daher müssen wir natürlich auch einen Blick auf die inneren Werte werfen. Zunächst zum neuen Display der Nintendo Switch OLED-Modell. Der Bildschirm ist nun 7-Zoll groß und sorgt für ein deutlich größeres Bild. Durch das OLED-Display wirken Kontraste und Lichteffekte stärker und verleihen den Spielen einen immersiveren Touch. Und der Unterschied ist tatsächlich enorm – die Level in Super Mario Odyssey oder auch die Open World von The Witcher 3 sehen bei weitem farbintensiver und lebendiger als auf dem Display der Standard-Version aus. Leider beträgt die Auflösung nach wie vor nur 1280×720, um maximal vom OLED-Display profitieren zu können, wäre eine höhere jedoch von Vorteil.

So großartig das Bild auch aussieht, so habe ich bei OLED immer meine Bedenken und Ängste. Denn ich habe bereits zwei Fernseher an typische OLED-Schwächen verloren. Mein letzter Fernseher hatte ein Faible für Wolken und sich daher dazu entschieden intensives Clouding zu betreiben. Und mein aktueller Fernseher hat nach einem Kurzschluss permanent die Silhouette von Ciri eingebrannt, die gerade zu dem Zeitpunkt auf dem Bild zu sehen war und nun besonders bei Rot- oder Orangetönen geisterhaft zu sehen ist. Bei der Nintendo Switch wäre so etwas auch sehr bitter, doch wie anfällig die Screens für diese beliebten OLED-Problemchen sind, wird sich erst auf lange Sicht herausstellen.

Neu ist immer besser?

Als ich das Nintendo Switch OLED-Modell getestet habe, war ich übrigens der festen Überzeugung, dass die Konsole leichter als die Standard-Version ist. Doch dem ist gar nicht so, denn das Gewicht inklusive der beiden Joy-Cons beträgt tatsächlich um etwa 20g mehr! Da sagt man immer, schwarz solle einen schlank aussehen lassen, doch anscheinend hatte die weiße Farbe einen ähnlichen Effekt auf mich. Beim Spielen liegt die Switch wie sein Vorgänger-Modell gut in den Händen und läuft je nach gespielter Software zwischen 4,5 und 9 Stunden. Zudem wurde auch an den Lautsprechern gefeilt und nun ist ein deutlich klarerer Ton beim Spielen zu vernehmen.

Mein größtes Sorgenkind der Hardware während des Tests war die Schultertaste des linken Joy-Cons, die bei meinem Testmodell überdurchschnittlich laut ausgefallen ist. Die Software ist nach wie vor die gleiche, hier hat sich nichts geändert, auch wenn ich persönlich mir endlich ein paar mehr Designs als schwarz oder weiß gewünscht hätte. Etwas umständlich oder eher mühsam war das Übertragen meines Nutzers vom alten Gerät auf das Neue. In den Optionen unter Nutzer lässt sich ganz einfach und intuitiv auswählen, welcher Nutzer von welcher Konsole übertragen werden soll. Der Kopiervorgang der Daten ist auch im Handumdrehen erledigt – so weit so angenehm! Nachdem die Übertragung beendet war, musste ich jedoch jedes einzelne meiner Spiele, die ich als Download besitze, im Store suchen und erneut herunterladen. Dies fällt zwar in die Kategorie First World Problems, doch ich hätte mir hier eine etwas User-freundliche Lösung erhofft. Ein weiteres kleines Manko ist, dass ihr die Speicherkarte der alten Konsole erst formatieren und löschen müsst, bevor ihr sie auf dem OLED-Modell benutzen könnt.

Aber ihr kommt sicher ein wenig länger ohne ein Speichermedium aus, denn die neue Switch verfügt über doppelt so viel Speicher, also ganze 64 GB, um eure Spiele und Screenshots zu lagern. Das OLED-Modell ist mit allen gängigen Zubehörteilen kombinierbar und kann auch in die Docking-Station des Vorgängers gegeben werden (gegebenenfalls kommt es hierbei zu kleinen Updates).

FAZIT

Ich finde das Nintendo Switch – OLED-Modell einfach toll – die Spiele sehen farbintensiver sowie immersiver aus, der verbesserte Standfuß sorgt für angenehmeres Gaming am Tisch und das leicht überarbeitete Design schafft Eye-Candy fürs Wohnzimmer. Nach wie vor finde ich es schade, dass die Auflösung so niedrig ist, denn das Display würde ohne Frage von einer höheren profitieren. Wer noch keine Nintendo Switch zu Hause hat, und sich eine besorgen möchte, sollte auf jeden Fall beim neuen OLED-Modell zugreifen. Wer schon eine Switch besitzt, und nicht allzu viel Wert auf die Farbgebung und Beleuchtung legt, der muss nicht zwingend umsteigen.

Nintendo hat uns für die Testzeit ein Nintendo Switch – OLED-Modell zur Verfügung gestellt, vielen Dank!

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