Nioh 2: Der Schüler des Tengu im Kurztest

Knappe fünf Monate ist es bereits her, dass das höllisch schwere Nioh 2 auf der heimischen PS4 landete. Nun hat der ohnehin schon sehr fordernde Titel mit Nioh 2: Der Schüler des Tengu seinen ersten DLC spendiert bekommen. Dieser erweitert nicht nur Gebiet und Lore, sondern legt auch in Sachen Herausforderung noch eine gute Brise drauf. Deshalb sei das Katana gepackt, die Nerven gestärkt und mögen unsere Feinde demütig und zerschlagen durch die Gegend fliegen – wie unser Controller.

Nioh 2: Der Schüler des Tengu ist nach Abschluss der Hauptstory verfügbar und erweitert die Karte um die Yashima-Region. Um bestehen zu können und nicht bei der erstbesten Begegnung mit dem Feind die Sandalen zu strecken, empfiehlt es sich über einem Level jenseits der 120 zu stehen. Wie üblich bei einem Game dieser Art wagt auch der DLC einen schwierigen Spagat zwischen Folter und Motivation. Anfangs tat ich mich schwer, wieder in die bekannten Mechaniken reinzufinden, in meinem Test zum Hauptspiel habe ich von diesen berichtet, doch sobald ich mich dem masochistischen Rhythmus aus Sieg und Niederlage ergeben hatte, fühlte ich den alten Groove zurückkehren und trat freudig in die Hintern meiner dämonischen Widersacher.

Klein, aber Fein

Im Zentrum der Erweiterung steht eine mysteriöse Pfeife mit dem Namen Sohayamaru. Als unser Protagonist einen genaueren Blick auf dieses Relikt wirft, entfesselt er die Macht neuer Yokai und öffnet uns die Tür zu insgesamt zehn neuen Missionen. Wer jetzt aufgrund der scheinbar geringen Anzahl an neuen Herausforderungen in panische Schnappatmung verfällt, kann beruhigt sein. Nicht nur sind die zwei Story- und acht Nebenaufträge spannend geschrieben und umfangreicher als im Hauptgame, sondern liefern mit New Game++ einen neuen Schwierigkeitsgrad, welcher den Druck auf den Ehrgeiz des Spielers ein weiteres Mal erhöht.

Neben dem obligatorischen Loot, gibt es in Nioh 2: Die Schüler des Tengu ein Wiedersehen mit alten Bekannten, welche in ihrem Angriffsmuster um diverse Nuancen erweitert, so, dass sie zumindest zu Beginn für diverse Überraschungen im Kampf sorgen. Natürlich bekommen wie es neben den vertrauten Feinden mit gänzlich neuen Monstern und Bedrohungen zu tun. Auch wurde die Umgebung wieder clever konstruiert und ist für unachtsame Seelen ebenso tödlich, wie die Vielzahl an Gegnern.

FAZIT

Nioh 2: Der Schüler des Tengu ist nur der Erste einer Vielzahl an DLCs, die noch für das Hauptgame erscheinen werden. Auf den ersten Blick vielleicht etwas mager, bietet die Erweiterung bei genauerer Betrachtung doch einiges an Inhalt und ist den Obolus, welchen man für dessen Erwerb hinlegen muss durchaus wert. Man bekommt wieder einiges an Lore geboten, welche durch gut inszenierte Zwischensequenzen und schön geschriebene Texte entfaltet wird. Der Loot wurde um einige interessante Objekte erweitert, die Welt von Nioh 2 mit seinen neuen Aufträgen ausgebaut und der neue Schwierigkeitsgrad dreht die Motivationsschraube nochmal schön nach oben. Ich hatte nach ein wenig Einarbeitungszeit wieder sehr viel Spaß mit Nioh 2: Der Schüler des Tengu. Ich habe geflucht bei Niederlagen, gestrahlt bei Triumphen und gejubelt, wenn ich gutes Gear in die Finger bekam. Wer das Hauptspiel mochte und Bock auf mehr hat, kann mit Nioh 2: Der Schüler des Tengu nicht viel falsch machen. Es ist fordernd, abwechslungsreich und mach gewaltig Spaß.

Was ist Nioh 2: Der Schüler des Tengu? Der erste DLC für Nioh 2
Plattformen: PS4
Entwickler / Publisher: Team Ninja/Sony Interactive Entertainment
Release: 30. Juli 2020
Link: Offizielle Webseite

Gesamtwertung: 9.2

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 10 | Handling: 8 | Spieldesign: 8 | Motivation: 10

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