Nioh: Ende des Blutvergießens im Test

Jeder, der meine letzten Tests zu Nioh gelesen hat, der weiß  welche harte Nuss dieses Game ist. Der neue DLC mit Namen Ende des Blutvergießens steht dem auch wieder um nichts nach und liefert einen perfekten Abschluss. Ich habe die Herausforderung gemeistert, gefarmt und gegrinded wie ein Blöder um mich auf diesen DLC vorzubereiten. Und es hat Früchte getragen. Ich habe mir bei weitem nicht mehr so schwer mit dem Einstieg getan, wie noch im letzten AddOn. Dennoch hat mir Ende des Blutvergießens einige Nerven gekostet. Aber nicht nur aufgrund des anspruchsvollen Gameplays, sondern auch wegen dem wundervollen Abschluss einer tollen Story!

Nun ist es also geschafft. Nioh endet mit einem ordentlichen Knall und lässt mich mit einem staunenden Gesicht zurück. Selten hatte ich so viel Spaß an einem so schweren Spiel. Der nun vorläufig letzte DLC ist atemberaubend und liefert alles was ich mir gewünscht habe, nein, er übertrifft sogar meine Erwartungen. Er liefert einen verdammt guten Höhepunkt und beendet meiner Meinung nach glanzvoll eine der besten neuen Spiele dieses Jahres. Ich habe selten einen so guten DLC gesehen, der zu hundert Prozent jeden Cent wert ist!

Ein beeindruckendes Ende

Ende des Blutvergießens findet ungefähr ein halbes Jahr nach dem vorherigen DLC „Unbeugsame Ehre“ statt. William ist auf den Fersen von Maria und kommt auch dem Mastermind immer näher, der die Fäden im Hintergrund zieht. Ich hatte an die Erzählung ähnliche Erwartungen wie bei den letzten DLCs, diese wurden durch einige Überraschungen und sehr emotionale Momente aber nochmal übertroffen. Emotional, aber vielleicht auch einfach weil ich wusste, dass es damit mit Nioh zu Ende geht. Meine lauen Gefühle als ich von einem dreiteiligen DLC erfahren habe, sind nun absolut erloschen. Aber nicht nur die Story hat es mir angetan, besonders das Gameplay hat einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht.

Eines meiner Hauptprobleme mit den vorherigen DLC-Angeboten waren die un-inspirierten und durchschnittlichen Boss-Kämpfe, aber zum Glück bietet Ende des Blutvergießens zwei Kämpfe, die nicht nur meinen Lieblings-Boss-Begegnungen in diesem Jahr zählen, sondern auch diese Erweiterung zu einer der besten ever macht. Der Erste Hauptgegner ist zugleich auch der finale Boss. Hier kämpft man gegen eine fantastische und sehr bekannte Figur aus der chinesischen Mythologie. Alles an diesem Kampf war so wie ein Boss-Fight sein sollte. Die Bewegungen und Animationen des Feindes, der Schauplatz und auch die Musik haben sich perfekt ergänzt und nichts als pure Erheiterung ausgelöst.

Bonus Feature

Wenn dieser einzigartige Boss alles gewesen wäre, wäre ich schon zufrieden gewesen, aber es gab noch eine Überraschung. Und zugegeben, diese hat eine kleine Träne in meine Augen getrieben. Es kommt nämlich zu einem 1: 1-Duell mit einem Mitglied der Hayabusa Blutlinie. Der Kampf gegen Jin Hayabusa machte mich so unglaublich glücklich, besonders ihn im Spiel zu sehen, den klassischen blauen Ninja Gaiden Shōzoku. Das war so ein Genuss für mich, denn Ninja Gaiden ist einer meiner Lieblingsspiele und die Tatsache, dass sie auch die Musik von Ninja Gaiden 2 mit in den Kampf einbeziehen, hat es einfach perfekt gemacht. Oh, habe ich erwähnt, dass ihr die Izuna-Drop-Fähigkeit erlernen könnt? Ja, ihr könnt den verrückten Izuna-Drop lernen!

Recycling

Für all das, was dieser DLC richtig macht, es gibt noch ein paar Kritikpunkte, die ich leider nicht ignorieren kann. Einige meiner Beschwerden aus den vorherigen beiden DLCs führen hier weiter. Wo Unbeugsame Ehre uns während der Belagerung von Osaka unvergessliche Level gezeigt hat, gehen sie auf das selbe alte Designs zurück, die wir schon viel zu oft gesehen haben. Ich hatte gehofft, dass es für das Finale einige neue interessante Schauplätze geben wird, aber ich hatte das Gefühl, dass ich hier hauptsächlich alten Boden betrete. Es gibt auch einige wiederholte Bosskämpfe aus dem Hauptspiel und DLCs, was ein wenig enttäuschend war, zumal diese Kämpfe es versäumt haben, wirklich irgendeine Art neuer Erfahrung zu liefern. Wo diese Probleme ausreichten, um die Erfahrung in den ersten Erweiterungen schon leicht zu erschüttern, sind sie jetzt glücklicherweise aber nichts anderes als kleine Ärgernisse.

Am Abgrund

Während ich die Geschichte also insgesamt genoss, ist es dieses Mal das Gameplay, das wirklich das Sahnehäubchen auf den Tisch stellte. Alleine der neue Modus namens Am Abgrund ist genial. Und jeder Fan von Devil May Cry’s Bloody Palace wird hier bestimmt Freude finden. Ähnlich wie DMC wirft euch Am Abgrund in einen Kampf mit zunehmend schwierigen Gegnern, während ihr euch auf den Weg in immer tiefere Ebenen macht. Wenn man die Herausforderung annimmt, dann trifft man nicht nur bösartige Feinde, sondern hat auch die Möglichkeit, ein paar wirklich gute Gegenstände zu bekommen. Es ist ein fantastischer Modus für diejenigen, die mit ihren Charakterbuilds experimentieren möchten und es öffnet außerdem die Tore zu einigen sicherlich interessanten Speed-Runs. Leider gibt es am Ende nichts Besonderes, aber der Modus ist immer noch eine willkommene Ergänzung, und sollte es eine Fortsetzung geben, würde ich Am Abgrund auf jeden Fall gerne wiedersehen.

FAZIT

Nioh liefert mit Ende des Blutvergießens einen herrlichen Abschluss. Man bekommt wirklich alles was das Herz begehrt. Tolle Kämpfe, epische Boss-Fights und stimmungsvolles Storytelling. Und mit „Am Abgrund“ auch noch einen neuen Modus mit dem man weitere Zeit im Spiel verbringen kann und es nicht unbedingt ins Regal packen muss. Dann noch der Auftritt von Ninja Gaiden, was kann man sich mehr wünschen? Ich hoffe so sehr auf einen zweiten Teil. Vielleicht angesetzt in einer anderen Epoche oder Region, aber dieses Franchise hat auf jeden Fall so viel Potential, wie es schon lange keine neue IP mehr hatte. Der Entwickler hat nahezu alles richtig gemacht, auf Feedback reagiert und ständig die Verbesserungen umgesetzt, die von der Community gewünscht waren. Klar gibt es noch einige Dinge, die noch besser werden können, aber das wäre Kritik auf höchstem Niveau. Wer Nioh noch nicht gespielt hat, demnächst wird es eine Game of the Year Edition geben. Wartet nicht länger, Nioh gehört in jede Spielesammlung!

Ende des Blutvergießens liefert somit für Nioh ein unvergessliches Ende. Während es in seinem Leveldesign und einigen der Bosskämpfe zwar immer noch schwankt, reicht diese letzte Charge des Inhalts um den Fleck der Mittelmäßigkeit zu beseitigen und das Game auf den Gipfel zu bringen.

Ein Gastartikel von Alexander Wittek

Gesamtwertung: 8.8

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 8 | Handling: 8 | Spieldesign: 8 | Motivation: 10

Passende Beiträge

Empire of the Ants im Test

Phasmophobia im Test

Horizon Zero Dawn™ Remastered im Test