Noch mehr Spiele-Empfehlungen für den Lockdown

Falls ihr euren Rückstand an noch nicht gespielten Games während des Lockdowns schon durchgezockt habt, habe ich noch ein paar weitere Empfehlungen aktueller Spiele, die in der Flut der Neuerscheinungen unberechtigterweise ein wenig untergegangen sind.

Neben zwei actionlastigen Games (einem 3D Jump ’n‘ Run und einem klassischen Beat ‚em Up) habe ich diesmal in meine Spiele-Empfehlungen für den Lockdown auch ein neues Survival Spiel, eine (einfache) Raumschiffsimulation, ein Kriegsspiel und ein 4X-Spiel (Globalstrategiespiel – Explore, Expand, Exploit, Exterminate) ausgewählt, falls ihr nicht so sehr eure Reflexe sondern vor allem eure Gehirnzellen beanspruchen wollt.

Cobra Kai: The Karate Kid Saga Continues

Gute Prügelspiele (Beat ‚em Ups) mit kooperativem Modus gibt es schon seit dem legendären Double Dragon aus dem Jahr 1987, allerdings ist die Anzahl wirklich guter Vertreter am PC überschaubar. Letztes Jahr ist Streets of Rage 4 herausgekommen, das wirklich gut ist und sogar von bis zu vier Spielern gespielt werden kann. Mit Cobra Kai: The Karate Kid Saga Continues ist nun Anfang 2021 für mich völlig unerwartet ein weiterer hervorragender neuer Vertreter des Genres erschienen.

Cobra Kai: The Karate Kid Saga Continues basiert auf der Netflix Serie Cobra Kai (2018), die wiederum die Geschichte der Karate Kid Kinofilme aus den 80ern fortsetzt. Man mag die Serie mögen oder nicht, das Spiel ist jedenfalls verdammt gut. Bei Spielen, die auf einer Filmlizenz basieren sollte man im Regelfall vorsichtig sein, aber in diesem Fall ist das Spiel definitiv keine Lizenzgurke. Die Story im Spiel ist übrigens komplett neu.

Cobra Kai: The Karate Kid Saga Continues ist ein klassisches, von links nach rechts scrollendes Prügelspiel in isometrischer Ansicht. Ihr geht ein paar Schritte, bekämpft die euch angreifenden Feinde und geht wieder ein paar Schritte, bis ihr schließlich zum Endgegner kommt. Die Vielfalt während der Kämpfe ist allerdings enorm – verschiedene Schläge, Spezialfähigkeiten, aufladbare Ultimate Angriffe und die vielen Möglichkeiten zur Einbeziehung der Umgebung in den Kampf lassen die andauernden Prügeleien nicht eintönig werden. Benutzbare Gegenstände wie beispielsweise Sesseln, die man durch die Gegend treten kann oder Flaschen und Baseballschläger, um die Gegner zu malträtieren, gehören bei Beat ‚em Ups einfach dazu. Natürlich gibt es auch essbare Dinge zu finden, um die Lebensenergie aufzufrischen. Die Gegnervielfalt ist beträchtlich, wobei die unterschiedlichen Gegner auch komplett unterschiedliche Kampftechniken haben. Während des Kampfes wird angezeigt, ob Gegner gerade einen nicht blockbaren Angriff durchführen oder betäubt sind und durch die Gegend geworfen werden können. Natürlich gibt es in den Levels auch temporäre Power Ups zu finden, ebenso wie versteckte Sammelgegenstände.

Im Spiel könnt ihr zwei lange Kampagnen spielen – entweder auf der Seite von Daniel LaRusso und den Kämpfern des Miyagi-Do Karateclubs oder auf der Seite von Johnny Lawrence und den Kämpfern von Cobra Kai. Nur wer beide Kampagnen durchspielt sieht eine eigene (ultimative) Endsequenz. Insgesamt gibt es acht spielbare Charaktere (4 pro Seite), die jeweils ihre eigenen Schläge, Kombos, Ultimates und sonstigen Fähigkeiten haben. Zwischen den Kämpfen kann das gefundene Geld investiert werden, um entweder seine Kämpfer in einem umfangreichen Upgrade-Baum mit über 40 einzigartigen Fähigkeiten zu verbessern, oder man investiert in Verbesserungen seines Clubs, was allen Kämpfern zu Gute kommt- schon fast wie bei einem Rollenspiel.

Das Spiel kann alleine gespielt werden, aber so richtig Spaß macht es vor allem zu zweit, wie schon damals in Double Dragon. Alles in allem ein sehr umfangreiches, modernes Beat‘ em Up für euren PC. Auch erhältlich für Switch, XBox One und PlayStation 4.

New Super Lucky’s Tale

Nachdem ich in meinem ersten Indie Special über das hervorragende 3D Jump ’n‘ Run Pumpkin Jack geschrieben habe, möchte ich hier noch einen weiteren fantastischen Vertreter des Genres empfehlen. Im Gegensatz zum düsteren (wenngleich humorvollen) Pumpkin Jack ist New Super Lucky’s Tale ein kunterbuntes, absolut jugendfreies Vergnügen für die ganze Familie.

New Super Lucky’s Tale orientiert sich an den Nintendo Klassikern des Genres (die Super Mario 3D Reihe), es ist voll mit Dingen zum Sammeln, versteckten Bereichen und Gegenständen, niedlichen Gegnern und lustigen Dialogen. Man rennt in den Levels umher, springt und klettert in unglaubliche Höhen, grabt tief unter der Erde, überwindet Feinde und erkundet erstaunliche Welten auf seiner Suche, um das magische Buch der Zeitalter vor dem mysteriösen Jinx zu retten.

New Super Lucky’s Tale ist eine überarbeitete Fassung des bereits 2018 erschienenen Super Lucky’s Tale. Es beinhaltet neue Levels, eine neue Geschichte, zusätzliche Filmsequenzen sowie Charakterdialoge, eine überarbeitete Bewegungs- und Spielersteuerung, eine vollständig drehbare 3D-Kamera und weitere Verbesserungen für fast jeden  Aspekt des Spiels, einschließlich Grafik und Sound. Die erste Welt ist sehr ähnlich aufgebaut wie im Original, die späteren Welten unterscheiden sich jedoch teilweise deutlich, sodass sich meiner Meinung auch für Besitzer des Originals ein Neukauf lohnt. Für alle, die das Original nicht kennen und die ein fantastisches 3D Jump ’n‘ Run suchen, ist New Super Lucky’s Tale (PC, Switch, PS4) sowieso eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

The Survivalists

Wer schon immer einmal in die Fußstapfen von Robinson Crusoe treten wollte, kann das in The Survivalist tun. Es handelt sich um ein 2D Survival Spiel, ein Subgenre das durch das geniale, aber gnadenlos schwere Don’t Starve von Klei Entertainment so richtig erfolgreich wurde.

In The Survivalist stranden wir mit unserem Floß auf einer einsamen… oder besser auf einer zivilisationsfernen Insel mitten im Meer. Hier müssen wir vor allem eines tun: Nicht sterben. Und das kann  ziemlich schnell passieren. Wir können verhungern, erfrieren, tödlich verunglücken oder von den verschiedensten Bewohnern der Insel um die Ecke gebracht werden.

Um zu überleben, müssen wir alles einsammeln, was wir so auffinden. Damit können wir uns einen Unterschlupf bauen und weitere Gegenstände herstellen. Auch Nahrung muss gefunden, angebaut oder erjagt werden. Beim Jagen muss man aber natürlich aufpassen, nicht selbst zum Gejagten zu werden. So ein Haifisch oder ein Löwe lassen sich nicht so gerne jagen. Die Insel selbst ist voller Dinge zum Entdecken, Schatzkarten, Schiffswracks, alte Tempel …

Die Besonderheit des Spieles sind die Affen. Die können wir aus Käfigen befreien, woraufhin sie uns voller Dankbarkeit nachlaufen. Weil Affen aber kluge Tiere sind, können wir sie trainieren und ihnen alles beibringen, was wir selber tun. So können wir uns eine richtige Heerschar an Dienern schaffen, die für uns Holz fällt, fischt oder auch kämpft. Wenn alles gut läuft, leben wir auf der Insel bald nicht wie ein halbverhungerter Schiffsbrüchiger, sondern wie die Made im Speck als König über ein kleines Reich.

Das Spiel kann alleine oder mit bis zu drei Freunden online gemeinsam gespielt werden. Vier Schiffsbrüchige, die auf einer Insel überleben wollen, machen das Spiel noch witziger als wenn ihr es alleine spielt.

Imperiums: Greek Wars

Imperiums: Greek Wars ist kein Spiel für Gelegenheitsspieler. Bereits das Tutorial dauert rund eine Stunde und kratzt nur an der Oberfläche der Spielmechanik. Das pdf-Handbuch hat 218 Seiten.

Dabei ist das Spiel gar nicht so kompliziert, zumindest wenn man mit Civilization vertraut ist. Imperiums: Greek Wars ist ein weiteres 4X-Strategiespiel, das von Sid Meier’s Megahit inspiriert wurde. Im Gegensatz zu Civilization ist dieses Spiel jedoch sehr fokussiert. Es deckt nur Griechenland (und Kleinasien) um 350 v. Chr. ab. Das war die Zeit, als der Vater von Alexander dem Großen die sich bekriegenden Städte Griechenlands vereinte und es zu einer militärischen Supermacht machte. Das Spiel basiert auf historischen Fakten, aber natürlich hängt der Ausgang vom Spieler ab. Spielen wir Phillip II. und führen Makedonien zum Ruhm? Oder spielen wir Athen? Oder die Spartaner? Für welche Seite man sich auch entscheidet, das Gameplay ist Civilization sehr ähnlich. Ein großer Unterschied ist, dass man nicht mit einer versteckten Karte und ein paar Höhlenmenschen beginnt. Man wird in eine lebendige Welt versetzt, die voller verschiedener Fraktionen, Armeen und Städte ist (es sei denn, man entscheidet sich, ein eigenes Spiel zu starten).

Armeen werden rundenbasiert bewegt, um die Grenzen unseres Reiches zu erweitern oder unsere Feinde zu vernichten, Siedler errichten Straßen und Städte oder kultivieren das Land, unsere Gelehrten erforschen neue Techniken. Städtewerden mit wirtschaftlichen, militärischen, kulturellen oder sozialen Updates verbessert. Wir können uns mit unseren Nachbarn verbünden oder Handel treiben. Durch geschickte Verwaltung der Ressourcen unseres Landes gewinnen wir die Herzen unseres Volkes. Je länger man spielt, desto größer wird unser Reich, desto mehr Dinge haben wir erforscht, desto mehr Möglichkeiten haben wir. Wenn wir fertig sind und unseren Zug beenden, kommen alle anderen Fraktionen an die Reihe.

Die gleiche Beschreibung könnte ich für jedes Civilization-Spiel und auch für viele seiner Klone verwenden. Ich muss allerdings sagen, dass dies nur eine sehr grundlegende Beschreibung ist, das eigentliche Spiel ist sehr detailliert. Kampf, Diplomatie, Wirtschaft, Forschung, Aufbau der Infrastruktur …, alle Aspekte sind sehr gut ausgearbeitet. Eine Vielzahl von On-Screen-Hilfetexten erklärt jedes Detail des Spiels.

Was Imperiums besonders macht, ist der Fokus auf Griechenland und die Zeit, in der es spielt. Die historische Karte ist sehr detailliert, die rund 30 spielbaren Fraktionen (einige müssen erst freigeschaltet werden) und ihre politischen Zugehörigkeiten sind historisch begründet. Wer will, kann das Spiel durch das Freischalten von Quests oder ein paar mystischen Kreaturen etwas aufpeppen. Dadurch wird das Spiel nicht in ein Fantasy-Spiel verwandeln, in dem sich Armeen von Fabelwesen auf dem Schlachtfeld treffen, aber man kann wichtige Ressourcen oder andere Unterstützung für unsere Sache erhalten. Ich wollte schon immer Atlantis finden oder den Gordischen Knoten auflösen!

Für Spieler die kein Interesse an der Geschichte haben oder eine neue Herausforderung suchen, bietet Imperiums: Greek Wars auch die Möglichkeit, eine eigene Welt zu gestalten. So kann man auf einer nicht bereits aufgedeckten, zufällig generierten Karte starten, die 500 vor Christus beginnt und sich noch mehr wie ein Civilization-Spiel spielt. Es gibt auch einen Editor, mit dem man eigene Szenarien erstellen kann. Ein lokaler Hotseat-Modus für bis zu 8 Spieler ist verfügbar, aber man braucht dafür natürlich extrem viel Zeit, um ihn zu spielen.

Imperiums: Greek Wars ist der inoffizielle Nachfolger von Aggressors: Ancient Rome und ein wirklich guter, hochkomplexer Civilization-Klon, der im antiken Griechenland spielt.

Space Crew

Im Oktober letzten Jahres ist der Nachfolger des überaus erfolgreichen Bomber Crew erschienen.  Das Spielprinzip von Space Crew ist sehr ähnlich, es wurde nur vom Zweiten Weltkrieg in das Weltall transferiert. Anstelle eines Bombers steuert ihr nun ein Raumschiff. Herausgekommen ist eine recht gute Raumschiffsimulation mit einem tollen Spielprinzip, der es aber langfristig ein wenig an Abwechslung fehlt. Besonders die Kämpfe wiederholen sich und ich vermisse verschiedene Schiffe, mehr unerwartete Überraschungen im Weltraum sowie die Möglichkeit die Crew zu vergrößern. Die Erde befindet sich im Krieg mit irgendwelchen Aliens, eure Aufgabe ist es, ein kleines Militär-Raumschiff zu kommandieren. Nach Hypersprüngen quer durch das Sonnensystem müsst ihr Missionen absolvieren, um die Aliens zu bekämpfen.

Dabei ist es ganz wesentlich, dass ihr erstmal eure Besatzungsmitglieder kennen lernt, denn jeder an Bord hat eine bestimmte Rolle und er wird für den Betrieb des Schiffes benötigt. Als nächstes müsst ihr die verschiedenen Stationen eures Raumschiffes kennen lernen, denn es ist entscheidend zu wissen, was wo zu tun ist. Während der Kämpfe müssen die Kanonen bemannt werden, daher sind einige wichtige Stationen nicht besetzt und es ist wichtig, dass ihr bei Bedarf Crewmitglieder zu diesen Stationen zurück ruft. Keine Ahnung, warum man nicht einfach mehr Crewmitglieder mitnehmen kann, wenn man ziemlich sicher sein kann, dass man auf Feinde trifft und alle Waffenstationen bemannt sein müssen. Eure Crew besteht nur aus bis zu sieben Mann, aber das Schiff hat natürlich mehr Stationen zu bedienen, nicht nur die Waffen. Ihr habt einen Kapitän und die anderen Mitglieder können entweder Ingenieure, Kommunikationsoffiziere oder Waffenoffiziere sein. Die Systeme des Schiffes so zu balancieren, wie es die Situation erfordert, ist das Wichtigste, was ihr tun müsst. Wenn zum Beispiel der Schwerkraftgenerator ausgeschalten wird, steht mehr Energie für die Abwehrschilde und Waffen zur Verfügung, aber die Fortbewegung innerhalb des Schiffes wird dadurch erschwert (und sehr langsam). Ihr werdet eure Mannschaft jedoch bewegen müssen, um Schäden zu reparieren, eine Rettungskapsel zu betreten, eindringende Aliens zu bekämpfen oder eure Verletzungen in der medizinischen Station zu verarzten. Und vergesst nicht, all die Feuer zu löschen, denn das Raumschiff brennt besser als eine Segel-Fregatte aus Holz.

Eine typische Mission besteht darin, zum Ziel zu fliegen, feindliche Raumschiffe zu bekämpfen, die Missionsziele zu erfüllen, zur Basis zurückzukehren und dort die Belohnungen (Geld, Forschungspunkte, Erfahrung) zu erhalten. Ihr solltet dabei aber keine Crewmitglieder (tot ist tot) oder ganze Raumschiffe verlieren… Die Missionszentrale ist eine Raumstation in der Erdumlaufbahn, hier verwaltet ihr das Raumschiff und die Crew zwischen den Missionen.  Eure Mannschaft wird mit jeder Mission erfahrener und besser darin, ihren Job zu erledigen, und einzelne Crewmitglieder lernen sogar neue Tricks, wie z.B. das extreme Aufladen von Energie (wobei ihr allerdings ein kleines radioaktives Strahlungsleck riskiert….). Absolvierte Missionen schalten auch Ausrüstung und Upgrades frei. Rüstet eure Crew ordentlich aus (Stiefel, Handschuhe, Kopfbedeckung, Kampfanzug und einen zusätzlichen Spezialgegenstand im Holster), bevor ihr sie auf eine Mission schickt, wenn ihr es euch leisten können. Verbessert euer Raumschiff, eine stärkere Kanone kann nie schaden. Oder eine neue Lackierung? Oder vielleicht nur eine Rettungskapsel für den Captain? Die Wahl liegt bei euch. Es ist auch möglich, neue Crewmitglieder zu rekrutieren, einschließlich einiger Jungs, die ihr während der Missionen gerettet habt (wie alte Crewmitglieder, die ihr in einer vorherigen Mission „verloren“ habt) oder sogar die Nachkommen der Soldaten aus Bomber Crew (wenn ihr das gespielt habt).

Der Spielfortschritt wird automatisch gespeichert, das Spielen mit einem Controller ist möglich und gut implementiert. Unterm Strich ist Bomber Crew eine vielseitige Raumschiffsimulation, in der es viel zu tun und freizuschalten gibt. Ein wenig casual vielleicht, aber wer will denn immer nur Hardcore Simulationen spielen?

Combat Mission Shock Force 2

Bei Combat Mission Shock Force 2 handelt es sich um ein außergewöhnliches Strategiespiel, das sowohl in Echtzeit oder auch rundenbasiert gespielt werden kann. Die Grafik ist nicht aufregend, der Preis vergleichsweise hoch, doch das Spiel deckt eine Nische ab, in der es nur wenig ernstzunehmende Konkurrenz gibt. Combat Mission Shock Force 2 versucht, moderne Gefechte auf der Ebene von kleinen Infanterieeinheiten möglichst realistisch darzustellen. Falls ihr ein Spiel sucht, in dem das Geschehen auf einem Schlachtfeld auf taktischer Ebene (unter Berücksichtigung der Kampfmoral, Erfahrung und Führung der einzelnen Soldaten) simuliert wird, gibt es nichts Besseres am Markt.

Es ist ursprünglich bereits als Combat Mission Shock Force (ohne der „2“ im Namen) 2007 erschienen, aber die zu Grunde liegende Engine wurde vom Entwickler Battleground seit damals bereits drei Mal massiv verbessert und das Spiel erst im Herbst 2020 auf Steam veröffentlicht. Combat Mission Shock Force selbst basiert übrigens auf den drei in den Jahren 2000-20003 erschienenen und heute noch auf GOG erhältlichen Klassikern Combat Mission Afrika Korps, Combat Mission Barbarossa to Berlin und Combat Mission Beyond Overlord. Es handelt sich also um ein Spiel mit langer Geschichte. Basierend auf dem original Shock Force wurden auch Fortsetzungen (Battle for Normandy, Fortress Italy, Red Thunder, Black Sea, Soviet-Afghan War, Final Blitzkrieg) entwickelt, die allerdings (derzeit) nicht auf Steam erhältlich sind.

Im Spiel kämpfen NATO Verbände gegen die syrische Armee. Es handelt sich dabei um ein rein fiktionales Szenario, das bereits Jahre vor dem Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges geschrieben wurde. Man spielt US Truppen und kämpft gegen Infanterie-, mechanisierte und gepanzerte Einheiten der syrischen Armee entweder in einer Kampagne mit über einem Dutzend Missionen, in einzelnen vorgefertigten Gefechten oder in komplett selbst erstellten Gefechten. Die drei DLCs fügen neue Einheiten für beide Seiten, Einzelgefechte und Kampagnen hinzu.

Während der Kämpfe haben das Wetter, die Lichtverhältnisse und das Terrain einen Einfluss auf die Funktionsweise der Waffensysteme. Es werden über 40 real existierende Fahrzeuge und 35 Handfeuerwaffen simuliert. Geschosse fliegen physikalisch korrekt durch die Gegend und können einzelne Systeme von Fahrzeugen beschädigen oder zerstören. Das wirklich Einzigartige des Spieles ist jedoch die Berücksichtigung von Moral und Erfahrung auf der Ebene des einzelnen Soldaten. Die besten Waffen bringen absolut nichts, wenn die Soldaten, die sie bedienen, vor Angst gelähmt oder zu sehr abgelenkt sind, um zu sehen, was um sie herum passiert. Das Spiel simuliert auch den Informationsfluss innerhalb eurer Verbände – nur weil einer eurer Soldaten einen Feind entdeckt hat, kann nicht automatisch sofort eure ganze Armee das Feuer auf ihn eröffnen.

Während des Spieles erscheint es oft lange Zeit sehr ruhig, bevor plötzlich die Hölle losbricht. Wenn die Action losgeht, Leuchtspurgeschosse überall herumfliegen und ohrenbetäubende Explosionen sowie die Schreie der Verwundeten und Sterbenden zu hören sind  bekommt ihr wirklich das Gefühl für den totalen Albtraum, mitten in einer solchen Schlacht zu sein.

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