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Obliteracers – Test

Das Rennspiel Obliteracers musste sich bereits im Vorfeld seiner Veröffentlichung oft den Vergleich mit  einem anderen Genrevertreter gefallen lassen und wird nicht selten als das “Mario Kart für den PC” bezeichnet. Dem kann ich nach meinen ausführlichen virtuellen Wettfahrten auf keinen Fall zustimmen!

Und das nicht nur weil Obliteracers im Herbst auch auf PS4 und XBOne erscheinen wird, sondern auch deswegen, weil es bis auf das Grundprinzip und die quietschbunte Optik nicht sehr viel mit Nintendos Fun-Racer gemeinsam hat. Viel mehr erinnert mich das Spiel an das unbekanntere Rennspiel Mashed und dessen Untertitel “Drive to Survive” umschreibt auch gleich die Prämisse von  Obliteracers sehr treffend. Es geht nämlich nicht darum so schnell wie möglich über die Rennstrecke zu flitzen und als erster die Ziellinie zu überqueren, sondern Gewinner ist jener Fahrer, der seine Gegner eliminiert. Das funktioniert einerseits mittels eingesammelter Power-Ups wie beispielsweise Laserkanonen, Flammenwerfer oder Raketen, andererseits auch ganz einfach indem man seinen Verfolger davonbraust, sodass sich diese außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs befinden. Obliteracers verfügt zwar über verschiedene Rennmodi, diese unterscheiden sich aber hauptsächlich darin, wie die Punkte für die Liquidierung der Gegner vergeben werden. Die Varianten „Ganz oder gar nicht“ und „Knock-Out“ sind etwa klassische Deathmatches, wobei ein Abschuss einen Punkt bringt. In „Überleben“ bekommt diesen nur der Letzte der sich auf der Rennstrecke befindet und im Modus „Anführer“ wird jeder Abschuss dem aktuell Führenden gutgeschrieben.

Sechzehn auf der Couch

Was Obliteracers so besonders macht, ist der lokale Mehrspielermodus für bis zu 16 Spieler. Auf einen Split-Screen wird komplett verzichtet, die ganze Renn-Action spielt sich auf einem einzigen Bildschirm ab. Das wohl kaum jemand so viele Controller besitzt, dessen ist sich Entwickler Varkian Empire scheinbar bewusst, weshalb auch Laptops, Tablets und Smartphones als zusätzliche Eingabegeräte verwendet werden können. Das funktioniert auch ganz einfach: Über einen Browser wird ein Web-Interface aufgerufen, mit dem man sich per simples Drop-In und Drop-Out ins Spiel einklinkt, Fahrer auswählt und dann am Rennen teilnimmt. Voraussetzung dafür ist aber, dass sich die zusätzlichen Eingabegeräte im gleichen lokalen Netzwerk wie der Spiele-Host befinden. Mit Android-Geräten, iPhones und Laptops erfolgreich getestet, auch wenn die Steuerung der Fahrzeuge mittels Touch-Screen etwas gewöhnungsbedürftig ist und Gamepad-User hier klar im Vorteil sind. Wem es nicht nur an Eingabegeräten sondern auch an Freunden mangelt, der kann fehlende Mitspieler durch Computergegner ersetzen. Natürlich wird auch der Online-Mehrspieler unterstützt, sogar ein Mix ist möglich, beispielsweise sechs Spieler auf der Couch gemeinsam vor dem Bildschirm, vier verbunden über eine aktive Internetverbindung, plus zwei Bot-Gegner. Einen Einzelspieler-Kampagne in Form eines Karriere-Modus gibt es zwar auch, dieser taugt aber höchstens als Trockentraining und für das Freischalten neuer Strecken.

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Mehr Racer nicht gleich mehr Fun

Das Verzichten auf den Split-Screen hat zwei entscheidende Nachteile: Bei der maximalen Spieleranzahl herrscht Chaos pur, einigermaßen vernünftig Rennfahren kann man erst wieder wenn sich das Teilnehmerfeld etwas gelichtet hat. Außerdem sind die Wartezeiten für ausgeschiedene Spieler teilweise dann doch etwas zäh. Man kann zwar auch danach noch ins Spielgeschehen eingreifen, indem man per ferngesteuerten Rakete aktive Fahrer aus dem Rennen wirft, aber ansonsten muss man ausharren bis die Runde zu Ende ist. Einzig im Modus „Ganz oder gar nicht“ dürfen eliminierte Spieler sofort wieder mitfahren. Toll dagegen sind die zahlreichen Modifikatoren mit denen man die Verhaltensweisen im Rennen beeinflussen kann, wie etwa verringerte Schwerkraft oder dass Fahrzeuge bei einem Zusammenstoß sofort explodieren. Optisch orientiert sich Obliteracers unverkennbar am großen Vorbild Mario Kart. Die teils sehr farbenprächtigen Strecken sind abwechslungsreich und die rund 16 verschiedenen Alien-Rennfahrer und ihr Boliden haben alle einen individuellen Comic-Look. Im Fahrverhalten sind aber keinerlei Unterschiede zu bemerken. Generell steuern sich die Vehikel sehr arcade-lastig und die simple Fahrphysik soll wohl für ein Gleichgewicht zwischen Profis und Amateuren sorgen.

FAZIT

Die Idee der verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten für bis zu 16 Spieler im lokalen Mehrspieler ist schlichtweg genial und vor allem eines – es funktioniert wirklich! Leider fehlt es Obliteracers noch etwas an Abwechslung, um längerfristigen Spielspaß zu garantieren. Vor allem im Single-Player ist die Luft relativ schnell draußen. Eine etwas größere Auswahl an Power-Ups, aber vor allem mehr unterschiedliche Rennmodi würden das aber sicher ändern. Nichtsdestotrotz: 15 Freunde mit Smartphones, genug Bier (ein Six-Pack wird da nicht reichen) und dazu ein paar Runden Obliteracers – diese Zutaten garantieren einen vergnüglichen Spieleabend.

 

Gesamtwertung: 6.0

Einzelwertungen: Grafik: 6 | Sound: 6 | Handling: 6 | Spieldesign: 6 | Motivation: 6

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