Ich liebe diese kleinen, aber sehr feinen Indie-Spiele, die mit einer großen Portion Liebe, Atmosphäre und einzigartigem Look glänzen können. Als ich den Trailer zu Omno gesehen habe, war ich schon sehr auf das fertige Spiel gespannt und habe mich nun auf der Nintendo Switch mit großen Erwartungen auf die Pilgerreise zum Licht begeben.
Pilgerreise zum Licht
In Omno reist ihr als stabtragende Gestalt durch das Land, um dem Licht zu folgen und herauszufinden, was sich hinter der strahlenden Helligkeit eigentlich verbirgt. Der Weg führt durch verschiedenste Biome, wie Sumpfgebiete, schneebedeckte Hänge oder auch sumpfiges Moorland, das mit ulkigen Bewohnern und Rätseln aufwarten kann. Entwickelt wurde der 3D-Platformer übrigens als Solo-Projekt von Jonas Manke – ich persönlich finde es immer sehr beeindruckend, wenn jemand als Einzelperson ein komplettes Spiel entwickelt.
Magische Reise
In Omno durchquert ihr mehrere Level, die euch, ohne viele Worte (oder eher Text) zu verlieren, auf die persönliche Geschichte des Stabträgers mitnehmt. Euer Stab ist euer treuester Begleiter und kann neben der Lösung von Rätseln, auch als Kompass oder Transportmittel verwendet werden. In den recht überschaubaren Arealen warten abwechslungsreiche Puzzles, die ab und an nicht nur Köpfchen, sondern auch eine gute Prise Geschicklichkeit sowie präzises Timing benötigen. Meist lag die Lösung der Rätsel auf der Hand, doch immer wieder gab es auch Momente, bei denen ich doch länger gebraucht habe, als ich zugeben möchte. Hauptsächlich geht es darum Lichtkugeln zu sammeln, die euch den Weg ins nächste Gebiet ermöglichen. Diese sind an unterschiedlichen Orten und zum Teil auch gut versteckt. Euren Fortschritt könnt ihr jederzeit mittels Tastendruckes einsehen und am Kompass ablesen, wo sich noch eine der begehrten Licht-Orbs befindet. Solltet ihr jedoch nicht alle Orbs finden können, braucht ihr euch nicht allzu sehr zu sorgen, denn ihr benötigt zu keinem Zeitpunkt alle im Gebiet verteilten Lichtkugeln, um im Spiel voranzukommen.
Anfänglich beschränken sich eure Transportfähigkeiten noch auf ein Minimum, doch im Laufe des Spiels bekommt ihr weitere Möglichkeiten spendiert, um das Maximum aus eurer Erkundung zu holen. So könnt ihr beispielsweise mit eurem Stab schneebedeckte Hänge und heiße Sanddünen hinunter surfen oder aber durch die Luft geportet werden. Je mehr Fähigkeiten ihr lernt, desto unterschiedlichere Rätselaufgaben erwarten euch, wodurch es stets spannend und motivierend bleibt. Solltet ihr das Zeitliche Segnen, werdet ihr schnell und ohne Verluste wieder zurück ins Spiel gebracht, das Frustrationslevel bleibt hier also stets auf einem niedrigen Level. Omno ist kein Action-geladener Platformer – das möchte er auch gar nicht sein – sondern ein insgesamt sehr entschleunigender Titel, mit gelungener musikalischer Untermalung, der euch ein sanftes Spielerlebnis inklusiver toller Indie-Atmosphäre verschafft.
Gotta Catch ‘Em All!
Doch der Fokus des Platformers liegt nicht nur auf den Rätseln, sondern auch auf der Flora und Fauna. Die Spielwelt ist nämlich mit unterschiedlichen Kreaturen und Pflanzen ausgestattet, die sich nicht nur in eurem Entdecker-Buch sammeln lassen, sondern auch nützliche Eigenschaften haben. So könnt ihr mit Flora und Fauna interagieren und so nicht nur an kleine Lichtpartikel kommen, die euch zusätzliche Energie für einen Sprint geben, sondern auch den ein oder anderen versteckten Orb finden. Die in den abwechslungsreichen Leveln verteilten Pflanzen können von euch zudem dazu genutzt werden, an schwer erreichbare Stellen zu kommen und so einen versteckten Pfad erkundbar zumachen. Haltet also stets die Augen offen und interagiert mit den Bewohnern der Spielwelt!
Besonders liebevoll fallen die kurzen Zwischensequenzen aus, die euren Weg von Level zu Level darstellen. Meist reitet ihr auf dem Rücken einer besonders seltenen Kreatur durch cineastische Landschaften und luftige Höhen und könnt in diesem Augenblick die Aussicht genießen. Ich hätte es zwar schöner gefunden, selbst die Kontrolle auf diesem Ritt zu haben, doch dies könnte ja als Feature in einer möglichen Fortsetzung eingebaut werden.
Zusammenfassung
Grafik
Grafisch glänzt Omno mit seinem liebevollen Indie-Look, der auf dem OLED-Display der Nintendo Switch toll ausgesehen hat. Am TV-Gerät machte sich die etwas schwächere Hardware der Konsole schon etwas bemerkbarer.
Sound
Der Soundtrack, der aus sehr entspannenden Klängen besteht, passt gut zur Spielwelt und rundet das wohlige Indie-Gefühl ab.
Handling
Während meiner Testzeit hat es zu keiner Zeit Probleme beim Handling oder mit verzögerter Eingabe gegeben. Die Steuerung ist intuitiv und nicht sonderlich komplex ausgefallen.
Spieldesign
Das Leveldesign ist gut gelungen und die abwechslungsreichen Areale laden durch die geheimnisvolle Flora und Fauna zum Entdecken ein.
Motivation
Das Spiel glänzt mit seiner wunderbaren Indie-Atmosphäre und motiviert durch eine sehr liebevoll designte Spielwelt und deren Bewohnern. Und man möchte doch herausfinden, wohin das Licht führt, oder?
FAZIT
Omno ist ein sehr liebevoller Titel, der ein entschleunigendes Abenteuer bietet, das jedoch zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Durch die relativ kurze Dauer eignet sich Omno auch perfekt dafür, es an einem verregneten Sonntagnachmittag durchzuspielen. Abwechslungsreiche Areale, niedliche Kreaturen, geheimnisvolle Pflanzen und spannende Rätsel laden zur Erkundung der Spielwelt ein und auch die musikalische Untermalung ist mir äußerst positiv in Erinnerung geblieben. Fans von Indie-Titeln können hier bedenkenlos zugreifen, aber auch Spieler*Innen, die sich nach einer Pause von actiongeladenen Spielen sehnen, bekommen eine Empfehlung von mir.