Onkel Toms Spielecke #17: August/September 2015

Mein fast dreimonatiger „Urlaub“ vom Blogschreiben war ja geplant und angekündigt. Aber dass auch noch der Blog für September dran glauben musste und selbst der hier vorliegende Oktober-Blog recht kurz ausfällt und auch noch mit Verspätung aufschlägt, stand so nicht in meinem Lebensplan. Ich kann noch nicht einmal eine richtige Entschuldigung vorweisen: keine existenziellen Krisen, keine privaten oder beruflichen Katastrophen, aber auch kein Lottogewinn, nicht plötzlich die Frau fürs Leben gefunden und auch kein Katzenbaby adoptiert. Einfach (zu) gut ausgelastet mit Alltag und allem was sonst noch so passiert. Kurzum: Leben ist passiert.

Der mit Abstand angenehmste Nebeneffekt des Umstands, dass ich nur mehr hobbymäßiger und unbezahlter Schreiberling bin, sollte doch eigentlich sein, dass ich in diesem Zusammenhang auch keine Verpflichtungen mehr eingehen und/oder empfinden muss. Trotzdem tut es mir irgendwie leid, dass ich der mir selbst gestellten Aufgabe nicht wie geplant nachgekommen bin. Ich habe keine Ahnung (und will es eigentlich auch gar nicht wissen), ob es irgendjemand bedauern wird, wenn es diese Kolumne irgendwann einmal nicht mehr geben sollte/wird. Ich hoffe einfach, dass ich es wenigstens gelegentlich schaffe, das Leben eines Lesers / einer Leserin für auch nur kurze Momente interessanter und/oder lustiger zu machen. Inzwischen weiß ich immerhin, dass zumindest einer meiner (nicht mehr ganz) neuen Chefs den Blog regelmäßig liest. Behauptet er zumindest. Selbst hier frage ich besser nicht nach dem Warum. Vielleicht will er ja nur sicher gehen, dass er ausreichend Vorwarnung hat, wenn es mit meiner geistigen Gesundheit endgültig (und noch weiter) bergab geht…

Eine weitere Annahme: Mein Privatleben interessiert die wenigsten und darum den Rest in Kurzfassung. Diplomarbeit fast fertig (diesmal wirklich), der (wie schon erwähnt nicht mehr ganz) neue Job ist immer noch fordernd, aber auch interessant (und das schreibe ich nicht [nur] für den vielleicht oder vielleicht auch nicht lesenden Chef). Insgesamt aber kaum Zeit für wirkliches Privatleben gehabt und wenn mir Stubenhocker das einmal auffällt, dann ist wirklich Feuer am Dach.

Weniger Lebens-, mehr Gaming-Geschichten

Weniger (Frei)zeit impliziert auch weniger Spielzeit. Trotzdem bedeutet eine längere Schaffenpause natürlich, dass auch bei nur kurzen Ausflügen mit Gamepad, Maus & Co. etwas zusammenkommt.

So darf ich mich zum Beispiel über ein neues „Familienmitglied“ freuen. Nachdem ich als vorwiegender PC-Spieler der aktuellen Konsolengeneration lange nichts abgewinnen konnte, erkenne ich doch langsam wieder positive Tendenzen. Eine Wii U hatte ich mir ja schon vor einiger Zeit geholt. Es erscheinen zwar relativ wenige Titel für das Gerät, aber wenn doch, dann sind sie wenigstens eine Unterbrechung des Einheitsbreis. Anders die beiden „Big Player“: Hier hatte ich die längste Zeit das Gefühl, dass man eigentlich nicht weiß was und wohin man eigentlich will. Und während ich bei Microsoft dieses Gefühl immer noch habe – und obwohl die Xbox 360 eindeutig meine Lieblingskonsole in der Last Gen war – konnte in meinen Augen zumindest Sony das Ruder endlich herumreißen. Mehr(ere) interessante Titel in der Pipeline, bei den Multiplattform-Titeln technisch (fast) immer eine Nasenlänge voraus und vor allem ein Schwerpunkt auf Spiele und nicht noch mehr social-sharing-community-multi-cross-media-app-always-on-Hybrid-Experimente. Ein wenig spielen auch ganz persönliche Erfahrungen eine Rolle. Schon seit Jahren wird man von Microsoft als PC-Spieler und/oder PC-Spieleredakteur ein wenig wie ein Aussätziger behandelt. Selbst zu consol.MEDIA-Zeiten war offizieller Kontakt selten und Versuche gemeinsame Projekte anzugehen wurden im Keim erstickt. Keine aktive Sabotage oder offene Ablehnung, aber mangelndes Interesse, keinerlei Unterstützung und manchmal einfach nur Schweigen. Bitte nicht missverstehen: Das hat sicher nichts mit Bösartigkeit einzelner Personen / Abteilungen zu tun. Wenn die Firmenpolitik nichts in diese Richtung vorsieht, dann wird ein braver Angestellter es sich zweimal überlegen, bevor er (möglicherweise nicht willkommene) Eigeninitiative zeigt. Mit Ende des Verlages war dann endgültig Schicht im Schacht, Aber egal, ist alles Schnee von Gestern.

Als also ein wirklich gutes Sonderangebot für eine PlayStation 4 lockte (danke LIBRO!), konnte ich nicht länger widerstehen. Was wäre aber eine neue Konsole ohne Spiele? Zum Glück kenne ich doch einige (Konsolen)spieler und darum war es nicht schwer, sich ein paar erste Snacks auszuborgen:

Knack: Ein netter kleiner Plattformer, der aber ruhig etwas komplexer hätte ausfallen können.

Prognose: Vielleicht mal weiterspielen, wenn Zeit. Aber wem mache ich was vor?

The Order: 1886: Technisch hui, Story interessant, Gameplay naaaaaja…

Prognose: Story bzw. das Universum würden mich ja irgendwie interessieren. Falls eine (gute) Fortsetzung kommt, werde ich mich vielleicht pflichtbewusst einmal durchbeißen.

Bloodborne: Atmosphärisch nicht schlecht und sicher großartig für Leute, die auf solche Spiele stehen. Irgendwie glaube ich aber noch immer, dass die meisten Hardcore-Fans in Wirklichkeit unterdrückte masochistische Tendenzen ausleben…

Prognose: Nein danke, meinen Selbsthass lebe ich lieber auf andere Weise aus – in diesem Blog zum Beispiel.

***:Und dann war da noch ein Spiel, das ich als einziges *etwas* länger gespielt habe. Das Spiel mit der Fledermaus. Vielleicht habe ich es sogar etwas übertrieben und sogar jede Nebenaufgabe und jedes Rätsel gelöst. Irgendwas musste ich ja tun, währen die PC-Version repariert wird/wurde. Aber hierzu wird es noch einen eigenen Artikel geben – versprochen ist schließlich versprochen…

Prognose: Review incoming, sobald die PC-Fassung (wieder) verkauft wird…

Sonstiger Krimskrams

Wenn ich auf die vergangenen Monate zurückblicke, war es vielleicht nicht nur Zeit, sondern auch Energie, die mir zum und beim Spielen fehlte. Die PlayStation-Anschaffung gab mir quasi einen Energieschub, aber sonst waren die Ausflüge in virtuelle Welten eher kurz und komplexere Titel habe ich gar nicht erst angefangen.

Eine komplette Überraschung war für mich die Veröffentlichung von Zombi, der Portierung des ehemaligen Wii U Exklusiv-Titels ZombiU. Technisch mag das Spiel niemanden vom Hocker reißen, aber ich hatte meinen (kurzen) Spaß.

Noch mehr Zombies ging es dann in The Escapists: The Walking Dead an den Kragen. Der Ausbruchssimulator The Escapists gefiel mir von der Idee her, konnte mich aber nicht lange fesseln. Als Walking Dead-Fan musste ich trotzdem zugreifen und muss auch hier sagen: nett – aber eben auch nicht mehr.

Die letzen Tage hat mich zudem das schon einmal an dieser Stelle erwähnte Prison Architect wieder gepackt, das jetzt offiziell „ferti“ ist. Für mich das perfekte Idealbeispiel, wie man Crowdfunding (auch ohne Kickstarter) und Early Access richtig macht. Das Endergebnis kann sich sehen lassen und dass ich meinen besten/schlimmsten Freund jetzt in drakonische Einzelhaft stecken kann, war schon alleine jeden Cent wert…

Mehr Zeit, mehr Spiele, (vielleicht) mehr Kolumne

In den kommenden Wochen sollte es beruflich (wirklich) und auch bezüglich Diplomarbeit (wirklich, wirklich) endlich langsam ruhiger werden. Einige Dinge – darunter auch Spiele – möchte ich dann endlich nachholen und spätestens der Dezember-Blog sollte dann wieder etwas mehr Inhalt bieten. Für den November-Blog kann ich noch nichts versprechen – es wird sich erst zeigen, wie schnell sich alles normalisiert. Bis dahin,

Euer Onkel Tom

Links des Monats:

Knack
https://www.playstation.com/de-at/games/knack-ps4/

The Order: 1886
https://www.playstation.com/de-at/games/the-order-1886-ps4/

Bloodborne
https://www.playstation.com/de-at/games/bloodborne-ps4/

Batman: Arkham Knight
http://store.steampowered.com/app/208650/

Zombi
http://store.steampowered.com/app/339230/

The Escapists: The Walking Dead
http://store.steampowered.com/app/388060/

Prison Architect
http://store.steampowered.com/app/233450/

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