Out of Line im Test

Ein Tag wie jeder andere: Wir schlummern friedlich während der Arbeit in einer abgelegenen Ecke, als uns ein fliegender gelber Würfel aufweckt. Wir folgen dem Würfel und werden von einer mechanischen Hand in eine Röhre geworfen …

Der gelbe Würfel verwandelt sich nun in einen Speer, den wir jederzeit zu uns zurückrufen können. Mit dem Speer bewaffnet laufen wir nun von links nach rechts. Bald schon sehen wir unzählige andere Arbeiter, die genau so aussehen wie wir und ebenfalls den selben Weg wie wir eingeschlagen haben – allerdings jeweils auf parallel zu uns verlaufenden Wegen. Wir können ihnen zuwinken, aber nicht direkt mit ihnen interagieren. So beginnt Out of Line – und noch ergibt die Geschichte absolut keinen Sinn.

Ein Puzzle Jump’n’Run

Out of Line (auf deutsch: aus der Reihe tanzend) von Entwickler Nerd Monkeys aus Portugal (Publisher Hatinh Interactive) ist ein (relativ einfaches) Jump’n’Run mit einem Fokus auf (nicht immer ganz so einfachen) unterschiedlichen Rätsel. Wir spielen den Arbeiter San, der versucht aus einer aus dem Ruder gelaufenen Fabrik zu entkommen. Das Spiel verzichtet vollkommen auf Texte, die ganze Geschichte wird rein visuell erzählt. Wir müssen verschiedene Hinweise in der Spielumgebung erkennen und richtig deuten, um die tiefere Bedeutung zu verstehen und schließlich die gesamte Geschichte zu begreifen.

Bewaffnet mit einem Speer

Die zentrale Mechanik von Out of Line dreht sich um den Speer von San. San betrachtet diesen Speer nicht als Waffe und verwendet ihn im Regelfall nicht, um Feinde direkt anzugreifen. Stattdessen setzt er seinen Speer auf unterschiedliche Art und Weise ein, um Konfrontationen zu vermeiden oder die Welt um ihn herum zu manipulieren. Das Gameplay ist vergleichbar mit Limbo – wir arbeiten uns von Raum zu Raum in einer uns unbekannten, dystopischen Welt weiter, immer vor unterschiedlichen Herausforderungen stehend. Mit dem Speer bewaffnet, den wir als Leiter oder als Schalter verwenden und jederzeit zu uns zurückrufen können, erforschen wir die aquarellbunte, aber auch tödliche Welt. Unser Ableben ist jedoch nicht weiter tragisch, wir erscheinen sofort im selben Raum wieder und können es noch einmal versuchen. Oder uns eine andere Herangehensweise überlegen.

Wir stehen vor mechanischen Hindernissen oder Abgründen, die wir überwinden müssen. Immer wieder sind wir aber auch gezwungen, mechanischen Wesen auszuweichen, die uns sofort töten, wenn sie uns entdecken. Dadurch wird eine bedrohliche, beklemmende Atmosphäre geschaffen. Im weiteren Verlauf des Spieles können wir indirekt mit anderen Arbeitern zusammenarbeiten, um an bestimmten Stellen weiterzukommen. Wir bewegen beispielsweise eine Plattform für den Kollegen, der dafür für uns eine Tür öffnet. Wir treffen auch auf ein anderes Lebewesen, das sich auf der Flucht befindet und mit uns anfreundet. Mit ein wenig Fantasie und einer guten Beobachtungsgabe verstehen wir schließlich auch, worum es in Out of Line eigentlich geht – mir persönlich wären ein paar Gespräche oder zumindest erklärende Texte trotzdem lieber gewesen.

Zusammenfassung

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