Outcast – A New Beginning im Test

Über 25 Jahre sind vergangen, seit es Cutter Slade auf den mysteriösen Planeten Adelpha verschlagen hat. Dort musste er nicht nur das einheimische Volk retten, sondern auch den ganzen Planeten vor der Vernichtung bewahren. In Outcast – A New Beginning schlüpfen wir erneut in die Rolle des US-Navy-Marines und müssen abermals an der Seite der Talans kämpfen und verhindern, dass Adelpha  zerstört wird. Also alles wie gehabt?

Cutter Slade, ein ehemaliger Navy SEAL, wird der mit dem Schutz eines Wissenschaftlerteams beauftragt, die in einem Paralleluniversum eine Sonde finden und reparieren müssen und dabei allerlei hinter-dimensionale Probleme verursachen. Was wie der Plot eines B-Movies aus den Achtzigern klingt, war die Story von Outcast, einem der bahnbrechensten Action-Adventure-Games des letzten Jahrtausends. Nun, 25 Jahre später findet sich Cutter erneut auf dem Planeten Adelpha wieder – warum und wieso, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Genauso wie der Titelheld bleibt auch der Spieler zunächst im Unklaren, was jetzt der eigentliche Auftrag ist. Erst im weiteren Spielverlauf und durch die zahlreichen Gespräche mit den Einheimischen Talanern und in Kämpfen mit der roboterhaften Invasionsmacht namens Yod kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht.

Grundsätzlich ist das ein sehr smarter Trick, welchen die Entwickler von Appeal Studios anwenden, denn wenn der Protagonist nichts von der Story des Vorgängers weiß, dann muss das der Spieler auch nicht. Wer jedoch mit Vorkenntnissen startet, wird zunächst mit einigen offenen Fragen zurückgelassen. Auch der die Abkehr vom typischen B-Movie Plot zu einer scheinbar etwas tiefgründigeren Story macht den Einstieg für Veteranen nicht unbedingt leichter und obwohl die Geschichte sicher zu einer er Stärken von Outcast – A New Beginning zählt – hier hat man dann doch etwas Potenzial liegen gelassen.

Schöne, alte Welt

Adelpha ist eine schier riesige Welt mit einer mannigfaltigen Tier- und Pflanzenwelt. Ihre Bewohner, die Talaner, leben in vielen verschiedenen Regionen, Dörfern und Städten, von denen jedoch nur die Insel Kizaar im ersten Teil von Outcast erwähnt wurde. Die großen Entfernungen können entweder mittels Daokas, also heiligen Portalen zwischen verschiedenen Regionen, oder mittels neuen Jetpack zurücklegen. Diesen finden wir relativ rasch im Spiel und können somit nicht nur schneller reisen, sondern auch höher gelegene Punkte erreichen. Die Steuerung in Sprungpassagen ist zwar zunächst etwas hakelig, aber zum Glück können wir unseren Raketenrucksack upgraden und so Verbesserungen und zusätzliche Fertigkeiten freischalten.

Das neue Fortbewegungsmittel war aber auch dringend notwendig, denn im Spielverlauf werden wir von den Einheimischen mit unzähligen Aufträgen eingedeckt, die sich meistens nicht nur auf eine Region beschränken. Und so klappern wir ein Talaner-Dorf nach dem anderen ab, helfen den Bewohnern bei ihren Problemen, um erhöhen damit unser Ansehen und unseren Einfluss in der Spielwelt. Die Missionen sind zwar insgesamt sehr abwechslungsreich, echte Highlights, die in Erinnerung bleiben, gibt es aber nicht. Stattdessen werden viele kleinere Geschichten erzählt, die alle am Ende in der Haupthandlung zusammenfinden. Optionale Nebenmissionen wie coole Parkour-Rennen gibt es natürlich auch und bringen diverse Belohnungen.

Zwei Colts für alle Fälle

Das simple Kampfsystem wurde zwar komplett überarbeitet, jedoch ohne es zu verkomplizieren. So gibt es in Outcast – A New Beginning lediglich zwei Waffentypen: Eine Handfeuerwaffe und ein Gewehr. Beide Schießprügel haben jedoch Steckplätze für Module, die das Verhalten der Waffen völlig verändern und die Kampfeffizienz maximieren können. Insgesamt gibt es in Adelpha etwa 30 verschiedene Module zu finden, mit denen die Waffen an die jeweilige Situation angepasst werden kann. Das reicht dann vom „Multi-Shot“, bei dem gleich mehrere Projektile abgefeuert werden können, bis hin zur Healing Salve, die bei jedem Treffer einen Teil der Gesundheit wieder regeneriert. Grundsätzlich ein sehr cooles System, welches zum Experimentieren einlädt, jedoch die taktischen Möglichkeiten im Kampf selbst etwas einschränkt, da ein Wechseln der Module nur in einer Feuerpause sinnvoll möglich ist.

Abseits davon erhalten wir durch das Absolvieren diverser Questreihen im weiteren Spielverlauf Zugang zu den alten Talan-Kräften. Dann können wir beispielsweise einen Schwarm von Insekten herbeirufen, die Säure über die anvisierten Feinde vergießen oder eine Essenzranke beschwören, welche die anvisierten Feinde packt und außer Gefecht setzt. Alles in allem bieten die Scharmützel mit den Feinden grundsolide Actionkost, die jedoch aufgrund der manchmal etwas dumm agierenden KI etwas an Spannung verliert. Vor allem auf dem niedrigeren der vier Schwierigkeitsgrade kommt es gelegentlich zu einigen Aussetzern im Verhalten der Gegner.

Zusammenfassung

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