Planet Coaster 2 im Test

Klack, klack, klack… höher und höher… klack…. die Bremsen lösen sich… der Puls steigt und ein freudiges  Glücksgefühl stellt sich beim Sturz in den Abgrund ein – so viel Spaß kann Achterbahnfahren machen. Mit dem nunmehr erschienenen Planet Coaster 2 könnt ihr nicht nur Eure Traum Achterbahnen designen, sondern einen ganzen Vergnügungspark managen. Wie bei jeder Achterbahnfahrt gibt es dabei jedoch Höhen und Tiefen. Bei Planet Coaster 2 kommt es vor allem auf Eure Interessen an ob Euch das Spiel überzeugen kann.

Am 06.11.2024 veröffentlichte Frontier Developments als Publisher und Entwickler Planet Coaster 2 auf PC, Playstation 5 und Xbox Series X/S.  Dabei versuchen die Entwickler an den von vielen Fans beliebten und bereits 2016 erschienen ersten Teil anzuknüpfen und diesen erfolgreich weiter zu entwickeln. Daneben hat Frontier Developments mit der Jurassic World Evolution Serie und Planet Zoo in den letzten Jahren unter Beweis gestellt, dass diese durchaus spaßige und beliebte Themenparksimulationen hervorbringen können – also beste Voraussetzungen für Planet Coaster 2?

Spielstart

Planet Coaster 2 ist eine klassische Themenparksimulation in welcher Ihr entweder im Sandbox-Modus euren Freizeitparkt der Träume sogleich wild drauf los bauen könnt oder Euch im Karrieremodus nach und nach mit dem Spiel vertraut macht. Gerade der Karrieremodus macht dabei für all jene Sinn, die den Vorgänger von Planet Coaster 2 noch nicht gespielt haben und werdet Ihr dabei in vier Kapiteln in immer anspruchsvolleren Szenarien an das Spiel langsam herangeführt. In dem Karrieremodus schaltet Ihr erst nach und Fahrgeschäfte frei und lernt die Basics des Spiels. Ganz so geglückt ist das so integrierte Tutorial bei Planet Coaster 2 jedoch nicht und werden Euch die Spielmechaniken nur rudimentär erklärt. Vieles ist dann in weiterer Folge entweder nach dem Trial & Error Prinzip selbst herauszufinden oder Ihr öffnet das Hilfe-Menü in den Einstellungen, welches eine Art Glossar enthält und das Spiel besser erklärt.

Karrieremodus

Von dem etwas holprigen Tutorial abgesehen sind die Szenarien im Karrieremodus durchaus gut gelungen und bieten Euch in sehr schön gestalteten Karten unterschiedlichste Herausforderungen. Einmal beginnt Ihr mit einem etwas heruntergekommen Park und müsst diesen wieder fit machen, ein anderes Mal ist Euer Park in zwei Teile zerrissen und Ihr versucht beide Teile mit unterschiedlichen Strategien zum Erfolg zu führen. Sofern Ihr nicht zu jener Fraktion Spieler gehört, die ohnehin nur den Sandbox-Modus spielen möchte, bieten Euch die unterschiedlichen Szenarien genug Abwechslung um Euch für einige Zeit bei der Stange zu halten. Miteinander verknüpft sind die Szenarien durch die Geschichte des Coaster Coast Unternehmens und dessen CEO der den Spieler zum Nachfolge ernennen möchte – vorausgesetzt Ihr könnt dessen Erwartungen erfüllen und Euch unter Beweis stellen. In vertonten Gesprächen wird jedes Szenario eingeleitet und das Szenario mit kurzen Kamerafahrten angepriesen. Die auftretenden Charaktere in den Szenarien sind dabei jedoch durchgängig stark überzeichnet und leider nur vermeintlich lustig. Um eine spannende Story zu erleben dürften aber ohnehin die wenigsten Planet Coaster 2 spielen.

Sandbox Paradies

Im Gegensatz zum Karrieremodus könnt Ihr im Sandbox-Modus in einem von vier verschiedenen Biomen und einer Vielzahl an unterschiedlichsten Einstellungen Euer Spielerlebnis an Euren Spielstil individuell anpassen. Von grundlegenden Dingen ausgehend, wie etwa dass Ihr unlimitiertes Vermögen zur Verfügung habt und keine Forschung für neue Fahrgeschäfte betreiben müsst, geht dies soweit, dass Ihr beispielsweise sogar festlegen könnt wie oft Eure Parkbesucher die Toilette aufsuchen müssen, wie oft diese hungrig oder durstig werden oder ob diese Sonnenbrände bekommen können.

Attraktionen und Gameplay

Im Kern geht es bei Planet Coaster 2 als Themenparksimulation natürlich darum Fahrgeschäfte zu bauen und einen Freizeitpark zu managen. In Planet Coaster 2 werden Euch dabei eine ganze Reihe an Fahrgeschäften zur Verfügung gestellt. Neben Fahrgeschäften die bereits komplett vorgefertigt sind, wie etwa ein Riesenrad, ein Autodrom, ein Freefall Tower oder diversen Karussells kommt in Planet Coaster 2 vor allem Achterbahnen und auch Rutschbahnen, die Teil Eures im Freizeitpark integrierten Wasserparks sein können, besondere Bedeutung zu. Achterbahnen und Rutschbahnen könnt Ihr nämlich – sofern Ihr das wollt – selbst designen und Eurer Kreativität freien Lauf lassen. Dabei bietet Euch bei Planet Coaster 2 gerade in Bezug auf Achterbahnen die Qual der Wahl. Ihr könnt aus einem Pool von 50 verschiedenen Achterbahntypen ausgehend wohl fast alle Eurer Achterbahnträume in Erfüllung gehen lassen. Ich möchtet Achterbahnen mit stehenden Fahrgästen oder liegenden Fahrgästen bauen? Waggons sollen sich drehen? Ein Raketenstart und rückwärtsfahrende  Achterbahnen wären auch toll? Alles kein Problem. Eurer Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt und könnt Ihr bei Planet Coaster 2 aus den Vollen schöpfen. Ebenso die Möglichkeit Eure Fahrgeschäfte mit unzähligen Dekogegenständen zu verschönern ist in Planet Coaster 2 ausufernd vorhanden und werden alle jene Spieler, die sich stundenlang mit der richtigen Platzierung von Wänden, Dächern, Büschen, Bäumen, etc. beschäftigen können, viel Spaß mit Planet Coaster 2 haben. Wer sich hingegen nicht so gerne ausufernd dem dekorieren widmet, kann auch auf bereits vorhandene Designs im Spiel zurückgreifen oder in dem im Spiel integrierten Workshop Kreationen von anderen Spielern runterladen und diese direkt im eigenen Park platzieren.

Leider funktioniert das Achterbahnbauen und Dekorieren nicht ganz so flüssig wie es für ein durchgängig angenehmes Spielerlebnis wünschenswert wäre. Oftmals ist die Steuerung beim Platzieren von Gegenständen zu wenig intuitiv und sperrig. Ebenso gibt es hier auch mit der Kamera Probleme und ist es teilweise sehr schwer einen guten Blick dorthin zu erhalten, wo man gerade noch etwas Deko anbringen will.

Die gleichen Probleme haben sich beim Spielen auch beim Bau von Wegen eingestellt. Teilweise war es nicht ersichtlich warum ein Weg an manchen Stellen nicht gebaut werden konnte und gerade auch wenn Treppen und Höhenunterschiede ins Spiel kommen wurde die Steuerung sehr mühsam. Dass es beim Bauen von Wegen dann noch viele Optionen gibt die man ein- und ausschalten kann, diese jedoch ohne weitere direkte Tooltips im Spiel schwer verständlich sind, erschwert es einem als Anfänger den Einstieg ins Spiel und kann den Spielspaß merklich trüben.

Ebenso wirken der Management- und Wirtschaftssimulationsaspekt von Planet Coaster 2 zu kompliziert und präsentieren sich wenig spannend. Es scheinen diese eher notwendige Beiwerke zum kreativen Teil von Planet Coaster 2 zu sein. Dabei mangelt es nicht einmal an Detailtiefe und gibt es beispielsweise durchaus sinnvolle Einstellungsmöglichkeiten zur Preisgestaltung bei Fahrgeschäften die von fix festgesetzten zu dynamischen Preisen reichen, jedoch gibt einem das Spiel wenig direktes spürbares Feedback über die Auswirkungen von vielen Einstellungsmöglichkeiten. Teilweise sind manche Mechaniken, wie etwas das gesamte Management von Personal, unnötig aufgeblasen und werden vermutlich nur wenige Spieler viel Freude daran finden Personalzeitpläne im Detail auszuarbeiten. Hier muss man Planet Coaster 2 jedoch auch zugutehalten, dass diese Mechaniken auch einfach ignoriert werden können und sich selbst im Hintergrund so einstellen, dass man sich nicht zwangsläufig damit beschäftigen muss.

Ambiente & User Interface

Planet Coaster 2 kann optisch mit unzähligen Möglichkeiten den eigenen Park zu gestalten punkten und lässt es das kreative Spielerherz höher schlagen, wenn man seine vollendeten Kreationen in Ruhe beobachtet. Mit sich überschneidenden Elementen wie Bäume die in Fahrgeschäfte reichen oder andere grafische Assets durch die Besucher hindurch spazieren können wird man jedoch oft konfrontiert. Wenn man nicht selbst zur virtuellen Hand greifen will und alle Assets manuell nachträglich etwas verschiebt bis alles perfekt ist, muss man sich damit einfach abfinden.

In Bezug auf das User Interface müssen sich PC Spieler auch mit Vielerlei abfinden. Zwar gibt es die Möglichkeit die Schriftgröße einzustellen, jedoch wirkt das ganze UI als ob es für eine Steuerung über Controller designt wurde. Aber dies allein kann manch fragwürdige Entscheidungen wichtige Optionen im verschachtelten Menübaumen zu verstecken auch nicht rechtfertigen. Oft verstecken sich Funktionen hinter Tabs und erfordert es unnötig viele Klicks um einfache Dinge zu erledigen. Beispielsweise ist es beim Bau von Wegen nicht möglich gleich festzulegen, ob man jetzt einen Weg aus Marmor oder Asphalt bauen möchte. Um dies auszuwählen muss man im Wegbaumenü erst einen nachgereihten Tab öffnen und kann dort ein Design auswählen. Leider fällt das fragwürdige UI Design an vielen Stellen negativ auf und verlangt das UI den Spielern doch einiges an Leidensfähigkeit ab. Zumindest scheinen sich die Entwickler zumindest mancher Probleme damit bewusst geworden zu sein und haben unter angekündigt mit ihrem ersten größeren Patch nachzubessern. Ob am Ende größere Änderungen das Spielerlebnis verbessern werden, bleibt abzuwarten. Zu hoffen ist auch, dass die Entwickler auch noch an der KI der Parkbesucher arbeiten. Denn sehr oft bilden sich in Parks riesige Besuchertrauben und scheinen sich die Parkbesucher primär in einer großen Masse zu bewegen statt individuelle Wege zu gehen.

Zusammenfassung

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