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Planet Zoo im Test

In den letzten paar Jahren, habe ich meine Liebe für Aufbau- und Wirtschaftssimulationen entdeckt. Verfügen sie über Charme, und die Möglichkeit der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen, kann ich gut und gerne hunderte Stunden meines Lebens darin versenken, ohne den Hauch eines Verlustes zu verspüren. Diese Leidenschaft trieb mich irgendwann in die Arme von Frontier Developments. Während mich ihre Lizenzumsetzung Jurassic World Evolution, wegen sehr eingeschränkter kreativer Entfaltungsmöglichkeiten, leider nur mäßig begeistern konnten, hatten die Briten mit Planet Coaster mein Herz erobert. Planet Zoo, vereint in sich die besten Qualitäten beider Marken, und ist, trotz Macken, ein wunderbarer Zeitfresser geworden.

Ich baue mir einen Zoo!

Die Geschichte von Planet Zoo ist hauchdünn und schnell erzählt: Ihr heuert als Neuling bei einem Unternehmen an, welches weltweit mehrere Zoos vertreibt. Anders als man es vielleicht aus der realen Welt kennt, liegt der Geschäftsführung das Wohl der Tiere sehr am Herzen. Deshalb werdet ihr mit der Planung, dem Aufbau und der Betreuung zukünftiger Zoos beauftragt. Ziel von Planet Zoo ist es, den idealen Lebensraum für unsere Schützlinge zu schaffen, sowie bei unserem Klientel für amüsante, aber auch lehrreiche Stunden während ihres Aufenthaltes zu sorgen. Denn wenn Mensch und Tier glücklich sind, regnet es wonach sich jeder aufstrebender Tycoon am meisten sehnt: wunderschönes Geld!

Und dieses Geld, werdet ihr auch brauchen. Nur mit einer ausgewogenen Einnahme- und Ausgabebilanz, lässt sich genügend Kapital schaffen, um möglichen Bewohnern unseres Tiergartens ein artgerechtes Zuhause zu schenken. Die enstehenden Kosten und der Aufwand für euch als Betreiber, sind enorm. Immerhin stellt euch Planet Zoo ganze 73 Tierarten zur Auswahl. Die Artenvielfalt reicht dabei von Kleintieren wie Schnecken, Spinnen und Schlangen, über Krokodile, Pandas sogar Zebras, bis hin zu den wirklich großen Kalibern wie Menschenaffen, Raubkatzen sowie Elefanten. Jedes einzelne 3D-Modell ist hoch detailliert und unglaublich lebensnah animiert. Konnten mich die Dinosaurier während meines Tests zu Jurassic World Evolution schon begeistern, legt Planet Zoo bei Verhalten und Glaubwürdigkeit unserer Lieblinge, noch einen schönen Stapel drauf. Es machte mir wahnsinnige Freude zu beobachten, wie die Attraktionen meines Tierparks in den, von mir geschaffenen, Umgebungen agierten.

Die Erschaffung passender Gehege, ist durchaus herausfordernd. Ähnlich wie die Dinos in Jurassic World Evolution, haben auch die Tiere von Planet Zoo sehr individuelle Bedürfnisse, auf welche wir beim Bau achten müssen. Einen Löwen werden wir zum Beispiel nicht in ein arktisches Szenario setzen, einen Elefanten in kein Vivarium. Hierbei handelt es sich um eine Art Terrarium und beherbergt meist allerhand Krabbelgetier und Reptilien. Damit sich die diversen Arten des Tierreichs auch wohlfühlen, gilt es auf Gelände, Fauna, Beschäftigung, Fressen und ihre Sozialbedürfnisse zu achten. Auch sollten wir dafür sorgen, dass die Umzäunungen ausbruchsicher sind. Niemand will einen Geparden, der sich zum Frühstück ein paar Zoo-Besucher schnappt. Der Bau der einzelnen Lebensräume hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, da einem Planet Zoo bei der visuellen Gestaltung sehr viel freie Hand. Einzig die knifflige, weil unpräzise, Steuerung, hat mich gelegentlich in den Wahnsinn getrieben. Die genaue und gewünschte Platzierung eines Objekts in der Landschaft, stellt wegen des komplizierten Handlings oft die größte Herausforderung in Planet Zoo dar.

Der Schlüssel zum Erfolg

Der Schlüssel zum Erfolg, liegt in im Management. Soll ein Park funktionieren, gilt es schon während der Konzeptionsphase allerlei Faktoren zu berücksichtigen: Wie platziere ich meine Gehege? Welchen thematischen Schwerpunkt setze ich? Wie lege ich strategisch richtig Wege, oder ordne Sanitäranlagen, Imbisse und Souvenirläden so treffsicher an, dass die Besucher ein Maximum an Zeit in unserem Zoo verbringen und während des Aufenthalts möglichst viele unserer Produkte konsumieren? Haben wir diese Entscheidungen getroffen, gilt es stets hohe Parkbewertungen zu erzielen. Eine hohe Kundenzufriedenheit ist daher einer der Punkte, welcher im Auge behalten werden sollte. Ein sauberes Gelände, Infotafeln und gute Sicht auf die Bewohner des Zoos sind ein absolutes Muss.

Weitere Kriterien wären der Allgemeinzustand des Parks und die Gesundheit, sowie das Wohlbefinden der Tiere. All das wäre ohne kompetentes Personal nicht zu schaffen. Zum Glück ist es in Planet Zoo möglich Tierärzte, Tierpfleger, Zoopfleger, Sicherheitskräfte und Techniker zu beschäftigen. Jeder dieser einzelnen Berufsklassen erfüllt seinen eigenen Zweck. Die Tierärzte kümmern sich um das gesundheitliche Wohl unserer Schützlinge oder können in die Forschung geschickt werden. Dort werden Krankheiten und neue Elemente für die Gehege der Tiere erforscht. Der Tierpfleger sorgt für Reinlichkeit innerhalb der tierischen Lebensräume, der Zoopfleger hält das Gelände des Parks sauber. Gibt es mal Probleme mit der Elektrizität oder geht ein Zaun kaputt, rufen wir den Techniker. Hat der gerade nichts zu tun, kann er weitere technische Features für unseren Park erforschen. Glückliche Mitarbeiter sind der Motor eines jeden funktionierenden Unternehmens, deshalb sollte für passende Unterkünfte, laufende Weiterbildungen und Gehaltserhöhungen gesorgt sein.

Das Interface gestaltet sich leider sowohl bei der Verwaltung der Angestellten und Tiere als auch beim Building-Tool sehr unübersichtlich. Bedauerlicherweise wird im Tutorial zwar viel, aber nicht genug erklärt, wodurch einige durchaus brauchbare Möglichkeiten lange Zeit verborgen bleiben. Das ist aber Kritik auf sehr hohem Niveau und nach einiger Einarbeitungszeit fällt es auch nicht mehr stark ins Gewicht.

FAZIT

Planet Zoo ist ein Traum für Hobby-Manager! Es nimmt den „Pet-Care-Simulator“ von Jurassic World Evolution und vereint ihn mit der kreativen Gestaltungsfreiheit eines Planet Coaster. Die detailgetreue Animation der Tiere, sowie die Simulation ihres Verhaltens sind schlicht atemberaubend. Ich hatte meine helle Freude daran, zu beobachten wie meine kleinen – und großen – Lieblinge in ihren Gehegen auf Erkundungstour gingen, spielten oder sich mit ihren Artgenossen beschäftigten. So machten die unzähligen Stunden, welche ich zum Teil für die Planung und Gestaltung eines einzelnen Lebensraumes aufbrachte, gleich um ein Vielfaches mehr Spaß. Die Freiheit bei der visuellen Gestaltung von Einrichtungen, Landschaften bis hin zu Kleinlichkeiten wie Lautsprechern und Infotafeln, sucht Ihresgleichen.Dumm nur, dass die Steuerung leider bei weitem nicht so rund läuft, wie es eine so komplexe Mechanik verlangen würde. Ich hab so manche ärgerliche Minute verbraucht, bei dem Versuch einzelne Elemente richtig auszurichten oder zu Kombinieren. Auch das Interface ist etwas suboptimal. Gerade zu Beginn ist es – trotz Tutorial – schwer die Übersicht zu behalten. Ein Schwachpunkt der sich mit einiger Einarbeitungszeit aushebeln lässt, doch eine bessere Zugänglichkeit, wäre wünschenswert gewesen. Beschweren kann ich mich trotz der Macken kaum, denn Planet Zoo ist das Spiel geworden, welches ich mir damals von Jurassic World Evolution erhofft hatte: Ein Zeitfresser voller kreativer Möglichkeiten und ein wunderschöner Sandkasten!

Was ist Planet Zoo? Ein Aufbau- und Wirtschaftssimulator mit Zoo als Thema.
Plattformen: PC
Getestet: PC Intel Core i5-6500, 8GB RAM, Radeon RX Vega
Entwickler / Publisher: Frontier Developments
Release: 05. November 2019
Link: Offizielle Webseite

Gesamtwertung: 8.4

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 8 | Handling: 6 | Spieldesign: 8 | Motivation: 10

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