Plantronics RIG 400HX im Test

Obwohl bereits seit 2016 am Markt, zählt das Plantronics RIG 400 zu jenen Headsets mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis, die es für euer Geld zu erwerben gibt. Mittlerweile existieren beretis drei Varianten der RIG 400 Series und obwohl sich am Grundprodukt nichts verändert hat, möchte ich mir trotzdem nochmal das 400HX genauer für euch ansehen. Das HX ist im XBox-Branding, das HS im PlayStation-Branding und seit 2017 neu mit dabei ist das LX. Dieses bietet zwar den selben Klang, kommt aber mit einem Code für Dolby Atmos für Windows oder XBox in der Schachtel nach Hause. Damit erlebt ihr traumhaften Raumklang. Das und viel mehr, macht das Plantronics RIG 400HX für einen Test auch noch heute relevant wie vor zwei Jahren!

Plantronics ist ein Spezialist im Audio-Segment. Begonnen mit der Ausstattung von Unternehmen mit Headsets für deren Call-Center und dem Mid-Budget Bereich in der Home Anwendung, spielt Plantronics mit seinen Gaming Headsets mittlerweile bei den ganz Großen mit und liefert tolle Qualität und Verarbeitung zum fairen Preis. Das RIG 400HX ist da keine Ausnahme!

Design & Komfort

Das RIG 400HX ist, bitte nicht abschrecken lassen, komplett aus Kunststoff gefertigt. Damit schafft es das Headset aber extrem leicht zu bleiben und das verwendete Material sieht dennoch anmutend und hochwertig aus. Die Details, die es aufweist, schaffen es gekonnt ins Auge zu fallen und imponieren mir persönlich sehr. Ich finde das Aussehen schon fast ein wenig futuristisch und die Kanten lassen es hart aussehen, dabei sitzt es aber weich und anschmiegsam. Das Design führt das herbei was es soll, nämlich Emotionen – egal ob positiv oder negativ! 🙂

Die Ohrmuscheln sind mit einem sehr weichen Stoff überzogen und ordentlich gepolstert. Dennoch hatte ich meine Probleme! Ohne Brille (wenn ich mal Kontaktlinsen verwende) kann ich das Headset für Stunden tragen ohne einen Seitendruck zu verspüren. Mit Brille sieht das anders aus. Nach etwa zwei Stunden ist Schluss, die Bügel der Brille drücken dann einfach zu sehr. Was auch manche Zocker stören könnte ist, dass man das Kopfband nicht stufenlos verstellen kann. Ihr habt dort lediglich drei Löcher, in denen ihr die Ohrmuscheln befestigen könnt. Um die passende Einstellung zu finden benötigt es auch ein wenig Glück und gerade bei größeren Köpfen kann ich mir vorstellen, dass es zu Schwierigkeiten kommen könnte! Die Verarbeitung ist sehr hochwertig und das Headset macht auf jeden Fall einen qualitativ besseren Eindruck als es der Preis erwarten lassen würde.

Sound & Anschluss

Für den Sound kommen zwei 40-mm-Treiber mit einem Frequenzgang von 20 bis 20.000 Hz sowie einer Impedanz von 32 Ohm in den Einsatz. Klar darf man bei dem Preis nicht erwarten, dass das RIG 400 einen vom Hocker hauen wird, aber zum gelegentlichen Zocken ist es gut geeignet. Die Bässe klingen kräftig, die Mitten sind ganz okay, verlieren aber in höheren Lautstärken etwas an Transparenz. Die Höhen fallen leider sehr flach aus, sodass das gesamte Klangbild ein wenig dumpf wirkt. Wie Eingangs erwähnt ist das ein ganz „normales“ Klangbild für ein Headset dieser Klasse. Ich persönliche hätte mir von einem Audio-Experten wie Plantronics aber ein Ass im Ärmel gewünscht, welches das RIG 400 über das Niveau der Konkurrenz bringt. Das schafft dann das neue LX mit Dolby Atmos, aber dazu im Fazit dann mehr.

Um nochmal auf den Klang zu kommen, anders sieht das wie immer zum Beispiel am Smartphone mit Equalizer aus. Da könnt ihr noch ein wenig an „Wums“ rausholen und dann klingen die Kopfhörer wirklich fantastisch. Bei Musik oder Filmen sieht es entsprechend ähnlich aus. Der Klang geht insgesamt in Ordnung, aber es fehlt ein wenig an Dynamik, Transparenz und Brillanz. Für Gelegenheitsnutzer ist das okay, für häufige Nutzung würde ich einen etwas tieferen Griff in die Geldbörse empfehlen. Der Anschluss des 400HX erfolgt über ein 1,3 Meter langes 3,5-mm-Klinkenkabel.

Auf eine Ummantelung wurde verzichtet. Sehr schade wie ich finde, ich habe schon günstigere Headsets in Händen gehalten, bei denen die Kabel mit Faser vor möglichen Brüchen geschützt wurden. Man erkennt daran aber einfach den Nutzungsbereich. Dieser ist nämlich so ziemlich auf Konsolen und mobile Geräte eingeschränkt. Für die Nutzung am PC fehlt zum einen die Y-Weiche, zum anderen ist das Kabel deutlich zu kurz. Dennoch habe ich mit einem Y-Adapter das Teil auch mal am PC getestet (auch um das Mikrofon für euch aufzunehmen) und bin zu selbigen Schluss gekommen wie auch auf Konsole. Am PC habt ihr dann aber den Vorteil eines Equalizer und es klingt dementsprechend besser als auf Konsole.

Das Mikrofon

Natürlich darf bei einem Headset ein Mikrofon nicht fehlen. Plantronics liefert hier ein abnehmbares, unidirektionales Mikrofon mit einem Drahtgeflechtbügel. Das Mikrofon selbst ist allerdings nicht gerade ein Highlight des Headsets, da die Sprachübertragung ein wenig dumpf wirkt und Buchstaben wie „S“ oder „R“ den Pegel unnatürlich nach oben schießen lassen. Außerdem ist es ein wenig kurz was zeitweise zu Problemen mit der Positionierung führt. Habt ihr es dann zu weit am Mundwinkel werden solche Störgeräusche nur noch deutlicher. 2-3 cm mehr hätten hier keinesfalls geschadet! Loben muss ich aber die im Kabel integrierte Fernbedienung. Diese ist schön klein, die Knöpfe gut tastbar und gerade beim Zocken an der Konsole sehr praktisch um nicht stets an der Konsole direkt das Mikro muten zu müssen oder die Lautstärke anzupassen. Zu guter Letzt an dieser Stelle auch wieder ein kleines Audio für euch, ich entschuldige mich für die lauten „S“ schon jetzt:

FAZIT

In dieser Preisklasse darf man sich natürlich keine Wunder erwarten und das trifft auch auf das Plantronics RIG 400HX zu. Das Design ist sehr ansprechend und gefällt mir persönlich sehr gut. Leider kommt es bei einem Headset aber nicht gerade auf das an, sondern eher auf den Sound. Hier liegt es im guten Mittelfeld. Der Klang ist gut abgestimmt, nur die Höhen sind zu flach und machen das Gesamtbild damit ein wenig kaputt. Schade finde ich, dass es nur wirklich auf Konsolen zum Einsatz kommen kann, einen Y-Adapter hätte man gut und gerne noch beilegen dürfen. Da aber mittlerweile das RIG 400LX bzw. eine 400 Dolby Atmos Edition am Markt zu finden ist, werden viele von euch für die paar Euro mehr vermutlich eh zu diesen Varianten greifen.

Die Plantronics RIG 400HX Dolby Atmos Edition bzw RIG 400LX beinhalten dann nämlich einen Prepaid-Code für Dolby Atmos für Windows 10 und Xbox Live. Das LX enthält zudem einen Verstärker, der am Xbox Controller angeschlossen wird. Technisch gibt es beim Headset selbst hingegen keine Unterschiede. Der Sound von Dolby Atmos ist aber jeden Cent wert! Ich würde, wenn ich ein RIG 400 im Blick habe dann auf jeden Fall darauf achten, dass auf der Schachtel das Dolby Atmos Logo zu sehen ist! 😉

Ein Gastartikel von A. Wittek

Was ist es? Einsteiger Headset mit tollem Sound aber Schwächen beim Mikro!
Plattformen: PS4, Xbox One, Mobile
Getestet auf: XBox One
Entwickler: Plantronics
Release: 2016/2017
LinkOffizielle Webseite

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