PlayerUnknown’s Battlegrounds (PS4) im Kurztest

Battle Royale war eines der Schlagwörter 2018. Als Liebhaber von Action-Spielen, und insbesondere von Shootern, konnte man sich dieser speziellen Last Man Standing-Variante letztes Jahr nur sehr schwer entziehen, verfügt doch nun schon fast jeder namhafte Titel über einen entsprechenden Spielmodus. Für viele zählt aber nach wie vor PlayerUnknown’s Battlegrounds (PUBG) zum Inbegriff dieses noch jungen Genres, war es doch das erste Spiel, welches das Battle Royale-Prinzip so populär gemacht hat. Mit großer Verspätung erscheint nun auch endlich die PS4 Version. Aber lohnt sich der Um- oder Neueinstieg überhaupt noch?

Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir uns bereits die XBox One Version von PlayerUnknown’s Battlegrounds angeschaut. Damals noch als Game Preview Edition gestartet, hatte das Spiel beim Release noch mit zahlreichen Bugs sowie technischen Problemen zu kämpfen. Eines gleich vorweg: Auf der PlayStation 4 hat der Battle Royale Ableger einen wesentlich besseren Start hingelegt, kann aber auch hier nicht mit der PC-Fassung mithalten. Am Gameplay hat sich so gut wie nichts verändert. Wer also die letzten beiden Jahre auf einer einsamen Insel verschollen war oder aus sonstigen Gründen die aktuellen Gaming Trends verschlafen hat, dem empfehle ich unseren Test zur XBox One Version.

Nicht nur technisch sondern auch inhaltlich sind die beiden Konsolen-Spiele nahezu identisch. Die Teilnehmer springen genauso per Fallschirm über eine der drei verfügbaren Maps (Erangel, Miramar sowie Sanhok) ab, suchen nach Fahrzeugen sowie Ausrüstung und versuchen die anderen 99 Kontrahenten auszuschalten. Mit Vikendi steht auch schon eine vierte Karte mit weitläufigen Schneelandschaften in den Startlöchern. Auf den Testservern kann diese bereits gespielt werden, der offizielle Release wurde mit Jänner 2019 datiert.

Technik: Nicht mehr grottig, aber auch nicht gut

Wie eingangs schon erwähnt kann die PS4 Version technisch nicht mit jener auf dem PC mithalten und erbt viele Schwächen der XBox One Fassung. Dazu gehören etwa eine deutlich niedrigere Framerate und weniger Details, was sich dann auch in verwaschenen Texturen und gelegentlichen aufpoppenden Objekten wiederspiegelt. Auch starke Ruckler beeinträchtigten gelegentlich den Spielfluss, wobei diese natürlich auch der Netzwerkverbindung geschuldet sein können. Alles in allem kein Totalausfall wie beim Release der XBox Version, aber grafisch ist PlayerUnknown’s Battlegrounds auf der PS4 sicherlich kein Hingucker. Ähnlich verhält es sich mit der Steuerung, denn die ist abermals ziemlich fummelig ausgefallen. Während man auf der Tastatur genügend Möglichkeiten hat, diese entsprechend anzupassen, sind auf dem Gamepad manche Buttons mehrfach belegt, sodass man sie beispielsweise öfters, länger oder in Kombination mit einem zweiten Knopf drücken muss. Auch die Menüführung ist deutlich umständlicher, was vor allem beim Umschichten des Inventars während stressiger Situation ein großer Nachteil ist. Das Zielen auf weite Distanzen hat mich dann an meine spielerischen Grenzen gebracht, denn ohne Maus und Tastatur konnte ich hier nur selten einen Treffer verzeichnen. Scheinbar bin ich aber nicht alleine, denn die Scharmützel werden auf der PlayStation hauptsächlich im Nahkampf mittels Waffen mit hoher Feuerkraft und Streuung ausgetragen.

Die Auswahlmöglichkeiten im Hauptmenü sind ebenfalls deutlich eingeschränkt. Weder darf man sich die Map aussuchen und auch das Einstellen der Teamgröße (alleine, zu zweit oder zu viert) ist nur dann möglich, wenn eine bestimmte Anzahl an Spielern online ist. Dafür funktioniert das Matchmaking wunderbar schnell. Bei meinen Testpartien musste ich eigentlich nie lange darauf warten, um in ein neues Spiel zu kommen. Übrigens: Natürlich kann man auch jederzeit in die Ego-Perspektive wechseln, aber anders als auf dem PC gibt es hierfür keine eigenen Server. Das macht dann dieses Feature wiederum obsolet, denn wer will schon freiwillig ein eingeschränktes Blickfeld verwenden, während die Gegner Dank Schulter-Perspektive sogar um Ecken schauen können und das ohne die sichere Deckung verlassen zu müssen.

Money for PUBG

Anders als bei ähnlichen Genre-Vertretern ist PlayerUnknown’s Battlegrounds nicht Free2Play, sondern muss im PlayStation Store käuflich erworben werden. Der Preis ist dabei identisch mit jenem der PC und XBox One Version, dazu ist noch eine PlayStation Plus-Mitgliedschaft erforderlich – ohne diese ist es gar nicht erst möglich, das Spiel zu starten. Dazu gibt es dann noch optionale In-Game-Käufe, sowie diverse Pakete mit denen ihr unter anderem zusätzliche Skins sowie G-Coins bekommt, welche ihr im Spiel für kosmetische Items ausgeben könnt.

Eine Neuerung gibt es aber dennoch: Existierte bei der Veröffentlichung der PC- und XBox One Version zum Release noch kein Trainingsmodus, so steht diese auf der PlayStation 4 von Anfang an zu Verfügung. Hier können 5-20 Spieler eine kleinere Karte erkunden und sich mit allen Aspekten des Battle Royale-Spielprinzips, sowie Waffen, Fahrzeugen, Fallschirmsprüngen vertraut zu machen. Für Neulinge der ideale Einstieg und sehr empfehlenswert.

FAZIT

Um die in der Einleitung gestellten Fragen ohne Umschweife zu beantworten: Nein, ein Umstieg lohnt sich definitv nicht! Die XBox Version bietet das nahezu identische Spielerlebnis und wer PlayerUnknown’s Battlegrounds auf dem PC zockt, wird schon alleine wegen der schlechteren Technik nicht wechseln wollen. ABER: Wer bislang noch kein Battle Royale gespielt und ein Faible für ein etwas realistischeres Setting hat, der sollte ruhig mal reinschauen. Das Spielprinzip ist cool und die Matches sind spannend – PlayerUnknown’s Battlegrounds hat auch auf der PlayStation alles, was das Genre so beliebt macht.

Was ist PlayerUnknown’s Battlegrounds? Ein Online-Multiplayer-Action-Shooter, bei dem 100 Spieler gegeneinander antreten und darum kämpfen, der letzte Überlebende zu sein.
Plattformen: PC, PS4, Xbox One
Getestet: PS4
Entwickler / Publisher: PUBG Corporation / Bluehole, Inc.;  SIEE
Entwickler: PUBG Corporation
Release: 07. Dezember 2018
LinkOffizielle Webseite

Gesamtwertung: 7.6

Einzelwertungen: Grafik: 6 | Sound: 6 | Handling: 8 | Spieldesign: 10 | Motivation: 8

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