PlayerUnknown’s Battlegrounds (Xbox One) im Test

Eigentlich liegt einem ja bei einem so beliebten Titel wie PUBG auf der Tastatur-Zunge, dass hier kaum etwas zum Spiel an sich gesagt werden muss … und das trifft bei Millionen von täglichen PC-Zockern für viele wohl auch tatsächlich zu. Aber Überraschung: Ich selbst habe auf der Xbox One zum ersten Mal den Kampf gegen 99 andere Battlegrounder aufgenommen! Wer also selbst PUBG-Neuling ist, hier ist das Review für EUCH!

Oft liegt der Reiz eines Spieles in seinem umfangreichen Content – sowohl in Sachen Inhalt, als auch Gameplay-Tiefgang. Bei PUBG ist das anders: Ein Spiel-Modus, eine Map, nur Multiplayer, keine Story. Klingt nach wenig – ist es auch. Und doch ist es mehr als genug. Denn die Map ist acht mal acht Kilometer groß, per Zufall mit jeder Menge Waffen, Fahrzeugen und Ausrüstung gespickt und der Spielmodus ist ebenso einfach wie motivierend: Sei der letzte von 100 über der Insel abspringenden Kämpfern, der noch lebt. Nichts ist einfacher zu verstehen und gleichzeitig so motivierend und spaßig. Vor allem, da das freilich nicht bedeutet, dass ihr einfach der schnellste am Abzug sein und dutzende Gegner ummähen müsst. Im Grunde reicht einfach nur etwas Glück und ein einziger Abschuss … wenn überhaupt. Um nämlich zu verhindern dass sich die 100 Kämpfer ewig und drei Tage in irgendwelchen Badewannen verstecken und hoffen als letzter als Altersschwäche zu sterben, wird die Map regelmäßig verkleinert. Wer es nicht schafft rechtzeitig in der immer kleiner werdenden Kampfarena anzukommen, wird durch ein erbarmungsloses Kraftfeld langsam aber doch platt gemacht.

Wo das Zentrum dieser Zone am Ende liegt, ist aber ebenso Zufall wie wo welche Waffen und Ausrüstungsgegenstände liegen. Also ja: Es gehört auch eine mächtige Portion Glück dazu, hier als letzter noch auf seinen eigenen, virtuellen Beinen zu stehen. Immerhin kann es euch somit ebenso gut passieren gleich zu Beginn in der letzten Kernzone der Runde zu landen – ein Sturmgewehr mit reichlich Munition und jede Menge Zubehör direkt vor euren Füßen – wie es passieren kann dass ihr im Grunde ständig vor dem Kraftfeld flüchten müsst – mit nichts weiter als einer Bratpfanne bewaffnet und einem T-Shirt bekleidet.

So kann es freilich auch passieren, dass ihr schon eine Minute nach eurem Fallschirmabsprung in die Runde  – die in der Regel maximal 30 Minuten dauert – ins virtuelle Gras beißt. Auch das ist aber kein Grund zum Verzweifeln. Immerhin zwingt euch niemand das Ende der Runde abzuwarten – ihr könnt sofort zurück in die Lobby und ins nächste Spiel starten … und glaubt mir: Das werdet ihr. Die ständige Gratwanderung – sich zwischen Verstecken und Kämpfen zu entscheiden, einen Schuss zu wagen oder es sich doch nicht zuzutrauen, auf diese Entfernung gut genug vorhalten zu können, den Spurt über eine Lichtung zu wagen oder doch im Wald zu bleiben oder aber ein Fahrzeug zu nehmen oder doch lieber als Köder zu nutzen – wird eure Nerven aufs äußerste spannen und euch nach etwas Eingewöhnungszeit so schnell nicht wieder los lassen.

Grottige Technik

Allerdings hat PUBG auf der Xbox One aktuell auch so manches Problem. Nicht nur ist die Grafik dramatisch (!) schlechter als am PC, das Spiel wird auch – zumindest mit Stand 09.01.2018 – von diversen Bugs und Unvollkommenheiten geplagt: Die Framerate ist auf der normalen Xbox One stets knapp an der Schmerzgrenze, Ruckler und Lags sind an der Tagesordnung, Abstürze nicht unüblich, Soundeffekte lösen nicht immer korrekt aus oder klingen komisch und viele Features der PC-Version fehlen auf der Xbox One noch. Das Replay-Feature zum Beispiel. Auch gibt es am PC bereits eine zweite Map in Mexiko (samt Trump-Mauer) und die Möglichkeit Matches explizit für First- oder Third-Person-Schlachten (man kann umschalten) zu erstellen oder betreten.

Auch die Steuerung funktioniert am PC deutlich besser, wie ich nach meinen Versuchen auf der Xbox One bei einer kurzen Vergleichsrunde am Computer herausgefunden habe. Movement, Aim und vor allem Inventar-Management gehen mit Maus und Tastatur sowie der Möglichkeit Drag&Drop zu nutzen ungemein intuitiver und schneller von der Hand. Einziger Trost: Damit haben auf der Xbox One ja alle Spieler zu kämpfen – also ist es immer noch fair und ausgeglichen.

Aber noch eine Sache habe ich von der PC-Version von PUBG und entsprechender Foren-Recherche gelernt: Nämlich, dass das gute Stück auf der Xbox One höchstwahrscheinlich schon sehr bald sehr viel besser wird. Auch am PC war Battlegrounds zu Beginn alles andere als perfekt. Der Entwickler ist aber überaus emsig, wenn es darum geht, sein Baby immer besser und besser zu machen. Und wenn ihm das auf einer offenen Plattform wie dem PC gelungen ist, warum dann nicht auch doppelt so schnell in einem geschlossenen Öko-System wie dem der Xbox. (PS: Ja, eine PS4-Version ist auch geplant – dazu gibt es aber noch keine näheren Infos).

FAZIT

Wer erwartet bei PUBG auf der Xbox One ein Early Access Spiel vorzufinden, das sich eh schon wie ein „fertiges“ Game anfühlt, wird bitterlich enttäusch werden. Auch einige Zeit nach dem Launch plagen das Spiel noch zahlreiche, technische Probleme. Zudem bleibt es in Sachen Grafik und Steuerung um Welten hinter der PC-Fassung zurück. Dennoch: Wer keinen potenten Gaming-Rechner hat (und den bräuchte man), sollte PUBG für die Xbox One doch irgendwann mal eine Chance geben … vermutlich spätestens im Februar. Das Spiel an sich ist nämlich der absolute Hammer und die nächsten Patches kommen bestimmt.

Was ist PUBG? Ein Battle-Royal-Shooter, bei dem sich bis zu 100 Spieler auf einer abgelegenen Insel so lange bekämpfen, bis nur mehr einer übrig ist.
Plattformen: PC, Xbox One
Getestet auf: Xbox One
Entwickler / Publisher: Bluehole / Microsoft
Release: 21. Jänner 2018
LinkOffizielle Webseite

Gesamtwertung: 6.8

Einzelwertungen: Grafik: 2 | Sound: 6 | Handling: 6 | Spieldesign: 10 | Motivation: 10

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