PlayStation VR2 im Test

Das Rad von Virtual Reality dreht sich schon recht lange, allerdings wurde es in letzter Zeit immer langsamer. Sony versucht jetzt dem Ganzen nochmal ordentlich Schwung zu geben. Mit guter Technik und ausreichend Games zum Start könnte das tatsächlich der Durchbruch für VR werden. Wir haben uns das neue PlayStation VR2-Set angesehen und sagen euch hier was wir davon halten und ob es den Anschaffungspreis wert ist.

Lieferumfang

Starten wir doch gleich mal mit dem Inhalt des ganzen Pakets. In dem typisch weiß-blauen und mit PlayStation Symbolen übersäten Karton befindet sich alles Notwendige um direkt mit dem ersten VR-Abenteuer  starten zu können.

Inhalt der Box:

– 1x PlayStation VR2-Headset
– 2x PlayStation VR2-Sense-Controller
– 1x USB-C-Ladekabel
– 1x Stereokopfhörer inkl. Ersatz-Ohrpolster
– Handbuch & Garantie

Das erste das auffällt ist, dass nur ein Ladekabel für zwei Controller beiliegt. Jetzt hat zwar vermutlich jeder von uns mittlerweile dutzende USB-C Ladekabel zuhause herumliegen aber für den Preis von gut 600 € wäre ein Kabel pro Controller nett gewesen. Die mitgelieferten In-Ear Kopfhörer besitzen einen Bügel, mit dem sie direkt am Headset befestigt und an den Seiten sicher verstaut werden können, wenn sie nicht gebraucht werden. Da ich kein Freund von In-Ear Kopfhörern bin, verwende ich mein PULSE 3D-Wireless-Headset. Das lässt sich bequem während der PS VR2 Nutzung tragen.

Die PlayStation VR2-Sense-Controller

Die VR2-Sense-Controller sehen nicht nur super futuristisch aus, sondern fühlen sich auch wirklich sehr gut in der Hand an. Kaum Gewicht und alle Tasten sind gut erreichbar. Im Prinzip haltet ihr hier einen, in zwei Hälften geteilten DualSense in den Händen. Die adaptiven Trigger und auch die Sticks befinden sich sowohl links als auch rechts. Auch die PS-Taste gibt es hier in doppelter Ausführung. Woran man sich gewöhnen muss ist, dass auch die Dreieck-Taste und die Viereck-Taste links zu finden sind und somit nicht mit dem rechten Daumen genutzt werden können. Kreis und Quadrat findet ihr auf dem rechten Controller. Damit die Sense-Controller nicht versehentlich im TV-Gerät landen gibt es noch Handgelenkschlaufen zur Fixierung.

Die Reaktion der Controller ist perfekt. Man hat nie das Gefühl, es würde irgendeine Bewegung mit störender Verzögerung ausgeführt werden. Ein Manko ist die leider recht kurze Akkulaufzeit. Nach nur vier Stunden war bei uns leider Schluss und wir mussten uns dann auch noch fragen welchen Controller wir zuerst laden. Wer öfter mit der PS VR2 spielen möchte, sollte sich vielleicht überlegen eine Ladestation zu besorgen. Hier können dann beide Controller gleichzeitig geladen werden. Da die meisten Ladestationen über Wireless-Ladefunktionen verfügen fällt dann auch gleich das leidige Thema mit dem Kabel weg.

Das PlayStation VR2-Headset

Kommen wir nun zum Masterpiece des Pakets, dem PlayStation VR2-Headset. Die Einstellungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass so gut wie jede Gamerin und jeder Gamer das Headset perfekt an ihren oder seinen Kopf anpassen kann. Den Kopfbügel kann man so weit zurückziehen, dass man ihn ganz ohne Probleme überziehen kann. Per Einstellrad am Hinterkopf wird das Ganze dann fixiert. Die Brille lässt sich vor und zurückschieben damit sie bequem platziert werden. An der Unterseite der Brille sind die Powertaste und ein Button, mit dem wir das Ingame-Bild ausschalten und unsere Umgebung sehen können. Eine Vibrationsfunktion gibt es ebenfalls.

Die PlayStation VR2 ist kabelgebunden und wird somit dauerhaft mit Strom versorgt. Das 4,5 Meter lange Kabel hat aber nie beim Zocken gestört. Das Headset selbst ist mit 560 Gramm um ca. 40 Gramm leichter als der Vorgänger. Nach ein paar Stunden Spielzeit macht sich das Gewicht aber auch bemerkbar. Ein Reinigungstuch für die Kameralinsen wäre hier noch ein guter Zusatz gewesen. Ob die Kameras innen beschlagen können wir leider noch nicht sagen. Und wenn wir schon beim Thema Kameras sind wollen wir positiv anmerken, dass wir hier im Gegensatz zur PS VR1 keine separate Kamera platzieren müssen, die den Raum scannt. Hierfür haben wir jetzt vier Kameras in der Front des Headsets.

Hier noch ein paar Fakten zum Headset:

Anzeigetechnik: OLED
Panel-Auflösung: 2000 x 2040 pro Auge
Bildwiederholfrequenz: 90 Hz, 120 Hz
Linsentrennung: Einstellbar
Sichtfeld: ca. 110 Grad
Sensoren: Bewegungssensor: Sechs-Achsen-Bewegungssensorsystem (3Achsen-Gyroskop, 3-Achsen-Beschleunigung), Anschlusssensor: IR-Näherungssensor
Kameras: 4 integrierte Kameras für Headset- und Controller-Tracking, IR-Kamera für die Blickerfassung pro Auge
Feedback: Vibration im Headset
Kommunikation mit PS5: USB-C
Audio: Eingabe: integriertes Mikrofon, Ausgabe: Stereokopfhörer-Anschluss
Preis: UVP 599,99 Euro

Einfaches Setup

Deutlich einfacher als beim Vorgängermodell ist die Installation. Und ich sage euch, das funktioniert wirklich unglaublich einfach und dauert keine 5 Minuten.

Eine Bildanleitung zeigt euch zu Beginn ganz genau was ihr tun müsst. Controller kurz anstecken, um sie mit der PlayStation 5 zu koppeln. Headset aktivieren und aufsetzen. Los geht’s! Indem wir einen Punkt verfolgen, stellen wir das Eye-Tracking ein und den Augenabstand können wir mit einem kleinen Rädchen auf der Brille direkt einstellen. Haben wir das erledigt scannen wir unsere Umgebung. Einmal im Kreis drehen und dabei Boden und Decke ansehen und der Scan ist fertig. Dabei werden alle Gegenstände und Hindernisse um euch herum beachtet. Vorausgesetzt es ist in dem Raum hell genug. Direkt danach markieren wir noch unseren Spielbereich. Das funktioniert kinderleicht. Einfach mit den Controllern die Grenzen am Boden einzeichnen. Dieser sollte mindestens 2 x 2 Meter betragen, um das komplette Potenzial der PS VR2 zu nutzen. Zwar könnt ihr auch auf kleinerem Raum spielen aber ihr werdet direkt darauf hingewiesen, dass einige Spiele dann nicht in vollem Umfang gespielt werden können. Als Letztes legt ihr noch fest, ob ihr sitzend, stehend oder frei beweglich spielen wollt. Es ist zwar logisch, dass ihr Spiele wie Gran Turismo eher sitzend spielen werdet aber die Möglichkeit auch Action-Adventures zu spielen ohne dabei zwangsläufig stehen zu müssen ist in Sachen Barrierefreiheit ein absolutes Muss und darf keinesfalls fehlen.

Meine ersten Erfahrungen

Die Steuerung wirkt im ersten Moment äußerst komplex, bedenkt man, dass hier bei manchen Spielen ganze Bewegungsabläufe gemacht werden müssen, statt nur eine Taste zu drücken. Einen Bogen oder einen Pfeil erst vom Rücken nehmen zu müssen fühlt sich aber sehr viel immersiver an als nur eine Taste zu drücken und zu halten. Es geht bei VR auch weniger darum WAS wir machen, sondern viel mehr WIE wir es machen. Nicht die bequemste oder schnellste Lösung ist hier die Beste, sondern die, die am nächsten an der Realität ist. Wie tief ihr in ein Spiel eintauchen könnt, hängt natürlich auch vom Titel selbst ab. Am besten eignen sich hierfür aber First-Person Spiele. Sich frei umsehen und nach Dingen greifen können ist ein komplett anderes Erlebnis, als den Charakter aus der Third-Person zu sehen.

Bleiben wir gleich beim Thema Games. Sony hat sich hier echt bemüht um pünktlich am Release-Tag direkt eine ordentliche Auswahl an Games rauszuhauen. Bei über 40 Titeln sollte für alle etwas dabei sein. Einige davon sind allerdings „nur“ Upgrades von VR1 auf VR2 und somit keine komplett neuen Titel. Da das System aber nicht abwärtskompatibel ist, braucht ihr für eure Lieblingsgames auch zwingend ein Upgrade. Behaltet eure VR1 vielleicht doch noch in Reichweite, falls ihr ältere Games spielen wollt.

Mit zugkräftigen Titeln wie Horizon Call of the Mountain oder z.B. Star Wars: Tales from the Galaxy’s Edge liefert SONY auch die entsprechenden Spiele für die VR2.

Ein kleiner Warnhinweis

Eines wollen wir noch loswerden, versucht, wenn möglich das PS VR2 vorher wo anzutesten. Es gibt zwar bei jedem Spiel Gesundheitswarnhinweise zur photosensitiven Epilepsie aber die betrifft nur wenige. Die sogenannte Motion Sickness kommt allerdings sehr viel häufiger vor, weshalb diese Warnhinweise auch beachtet werden sollten. Es wäre ärgerlich, wenn ihr euch ein PS VR2-Set für gut 600 € holt und dann merkt, dass ihr damit leider gar nicht spielen könnt. Solltet ihr aber damit keine Probleme haben und auf der Suche nach einem VR-Set sein, dann ist das PlayStation VR2 definitiv sein Geld wert. Es gehört auf jeden Fall zu den derzeit besten Geräten am Markt.

Zusammenfassung

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