Prison City im Test

Mit Prison City vom Entwickler Programancer ist eine herrliche Hommage an die Actionspiele meiner Kindheit erschienen. Grafik wie am C-64, aber mit deutlich modernerem Gameplay. Hier stirbt man nicht alle drei Sekunden und muss ganz am Anfang neu beginnen. Zumindest nicht auf „modernem“ Schwierigkeitsgrad.

Nach einer Woche Call of Duty mit seinem hektischen Gameplay und seiner freundlichen Community war es Zeit für etwas vollkommen anderes, und dafür war Prison City genau das Richtige. In einem Szenario, das an den Kultklassiker „Die Klapperschlange“ (1981) von John Carpenter und mit Kurt Russel in der Hauptrolle erinnert, werden wir als ehemaliger Elitepolizist in das Detroit der Zukunft (ok, in ein fiktives Detroit im Jahr 1997) eingeschleust, um die dort herrschende Gang der Techno-Terroristen zu eliminieren. Detroit wurde 1994 evakuiert und in ein riesiges Gefängnis verwandelt. Sonderlich viel Vorgeschichte gibt es also nicht, aber darauf kommt es bei Prison City ja auch nicht an. Prison City ist ein Sidescroller, der an die Klassiker der 80er erinnert.

Wir sind Hal Bruzer, und alles was sich bewegt ist feindlich und kann bekämpft werden. Gegner sollten nicht berührt werden und ihren Angriffen muss ausgewichen werden, dazu gibt es viele Gefahren in der Umwelt, die uns verletzen oder töten können. Viel mehr müßt ihr nicht wissen, um das Spiel zocken zu können.

Held mit Chakram

Unsere Waffe ist ein Chakram, eine relativ ungewöhnliche indische Wurfwaffe, die auch im Nahkampf verwendet werden kann. Wenn wir sie werfen, kommt sie wie ein Boomerang wieder zu uns zurück. Handgranaten ergänzen unsere Ausrüstung, weitere Upgrades sind während des Spieles zu finden. Wie Snake Plessken aus der Klapperschlange haben wir nur mehr ein Auge, allerdings ist unser kaputtes Auge nicht mit einer Augenklappe abgedeckt, sondern durch ein cybernetisches Auge ersetzt. Dafür haben auch wir laut Story nur 24 Stunden Zeit, um unsere Aufgabe zu erfüllen (was aber keine Auswirkungen auf das eigentliche Spiel hat).

Der Schwierigkeitsgrad ist deutlich unter den Vorbildern aus den 80ern angesiedelt. Wir halten einiges an Treffern aus, wir sterben nicht sofort bei jeder Berührung mit Stacheldraht oder Lava. Wenn wir dann doch sterben, können wir an der selben Stelle weiterspielen, bis alle unsere Leben verbraucht sind. Nach einem kurzen Tutorial und einem Einführungslevel auf einem Zug sind wir in Detroit angekommen und können von nun an jedes der acht Level direkt anwählen. Erst nachdem diese acht Level durchgespielt sind, wird der finale Level freigeschalten. Somit spielt sich das Game relativ einsteigerfreundlich. Einsteigerfreundlich bedeutet aber nicht, dass das Spiel extrem einfach wäre. Gegner respawnen sofort, wenn wir einen Bildschirm verlassen, Gesundheit (Burger) gibt es nur spärlich zu finden, Abgründe sind oft bodenlos (und tödlich), und viele Gegner halten mehr als nur einen Treffer aus. Dazu gibt es natürlich Bosskämpfe am Ende jedes Levels. Wem das zu einfach ist, der kann aus drei Schwierigkleitsgraden wählen, von „modern“ über „normal“ zu „klassisch“.

Klettern mit Feuerknopf

Wir können am Boden entlangrutschen, um zwischen schmalen Durchgängen durchzukommen. Die Stärke unserer Waffe nimmt ab, wenn wir Dauerfeuer verwenden. Es macht daher Sinn, gezielt anzugreifen und die Waffe regenerieren zu lassen. Wir können recht weit springen und halten uns dann automatisch bei Leitern oder kletterbaren Umgebungen/Ecken an, allerdings nur wenn wir den Sprungknopf gedrückt halten. Das ist eine etwas ungewöhnliche Stererung, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. In der rechten oberen Ecke des Bildschirmes wird automatisch eine Übersichtskarte mitgezeichnet.

Nicht nur das Gameplay ist eine Hommage an die Klassiker von früher, auch die Grafik schaut aus wie auf den 8-bit Computern (C-64) und Konsolen (Nintendo NES) der 80er Jahre. Nur die Auflösung beträgt nicht mehr 320 × 200 Pixel, sondern spielt sich auch super unter 4K. Der Sound von Raddland Studios ist jedoch eindeutig kein Chiptune-Sound, wie wir ihn vom C-64 kennen. Der ist nur von den Oldies inspiriert, verwendet aber modernen Mittel um die Lautsprecher mit Synthi-Musik zum Beben zu bringen. Nach meiner Zeit mit Prison City freue ich mich schon auf das nächste Spiel von Retrowave, der Contra Hommage Iron Meat, die nächstes Jahr erscheinen soll.

Prison City gibt es derweil für den PC (Steam, Epic Store, Itch) sowie die Sony PlayStation 4 und 5, Microsoft XBox One und X/S und die Nintendo Switch.

Zusammenfassung

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