Roccat Vulcan II Mini Air Test

Tastaturen gibt es viele am Markt, aber dennoch erscheinen regelmäßig neue Produkte mit neuen Features. Roccat hat gerade die Vulcan II Mini Air herausgebracht, eine drahtlose und winzig kleine Tastatur. Was bietet das Ding, was andere Tastaturen nicht haben?

Fangen wir einmal damit an, warum ich diesen Test jetzt mit der neuen Tastatur schreibe. Eigentlich war es immer meine Meinung, dass man zum Spielen lieber eine verkabelte Tastatur verwendet. Keine Batterien, die man austauschen muss, keine Verzögerung bei der Übertragung, und das Kabel am Tisch stört ja auch nicht, ich habe ja genug Platz.

Nunja, dann habe ich mit der Einführung eines Kabelmanagements auf meinem Tisch angefangen, und plötzlich war mir jedes Kabel ein Dorn im Auge. Kabellose Controller, kabellose Maus, kabelloses Headset… funktioniert eigentlich alles super und mein Gaming Tisch schaut aufgeräumt aus wie nie. Nur die Tastatur, die kann ja ruhig mit Kabel bleiben. Bis ich mir vor einigen Wochen in der Früh eine große Tasse frischen Kaffee auf meinen Tisch gestellt habe, den Rechner gestartet und zu schreiben beginnen wollte. Schnell noch die Tastatur auf den richtigen Platz hervorziehen, und schon… verheddert sich das Tastaturkabel mit der Kaffeetasse, stoßt diese um, der Kaffee rinnt über meinen ganzen Tisch, über die Papierunterlagen, meine Maus, den Kopfhörer und schließlich auf den Boden. Das war der Punkt, an dem ich mich entschieden habe, auf eine kabellose Tastatur zu wechseln.

Technische Daten

  • Formfaktor: 65%
  • Konnektivität: Abnehmbar USB-C zu USB-A verkabelt,
    Drahtloser 2,4-GHz-Dongle
    3x Bluetooth 5.2
  • Kabel: Abnehmbares, 1,8 m langes, geflochtene USB-C zu USB-A 2.0
  • Lebenszyklus des Schalters: Getestete Lebensdauer von 150 Millionen Klicks
  • Abtastrate: 1000 Hz
  • On-Board-Speicher: 4MB
  • On-Board-Profile: 5
  • RGB: RGB-Beleuchtung pro Taste + 29 smart keys
  • Tastatur-Rollover: Volle Taste (NKRO) mit 100 % Anti-Ghosting
  • Prozessor: 32-Bit ARM Cortex M4
  • Software:ROCCAT SWARM
  • Lebensdauer des Akkus: Bis zu 240 Stunden (variiert je nach Nutzung/Näherungssensor)
  • Die Höhe ist einstellbar: Ja, 3 verschiedene Höhen

TASTEN: TITAN II OPTICAL ROT

  • Linear
  • 1,4 mm Betätigungspunkt
  • 3,6 mm Wegstrecke

Hardware

Nachdem ich mich entschieden habe, es mit einer kabellosen Tastatur zu versuchen, war die Roccat Vulcan II Mini Air eine interessante Möglichkeit. Sie ist nämlich, wie der Name schon vermuten lässt, klein. So bleibt ordentlich Platz am Schreibtisch. Dennoch ist das Gerät schwer, mit fast 600g sogar ziemlich schwer. Die Oberseite ist mit sandgestrahltem (eloxiertem) Aluminium, kein billiges Plastik. Die Tasten (optischer Switch) sind gut zugänglich und können leicht geputzt werden, die Zeiten der zwischen den Tasten verschwindenden Brösel sind vorbei.  Das kleine Ding steht stabiler am Tisch als die doppelt so große verkabelte Vorgängertastatur. Die Stromversorgung funktioniert mit einem Akku, der angeblich 240 Stunden halten soll. Aufgeladen wird der Akku über ein USB-C Kabel, das der Packung beiliegt. Auf der Rückseite befindet sich ein On/Off Schalter. Dort ist auch eine komfortable Möglichkeit, den USB Dongle verschwinden zu lassen. Das ist extrem nützlich, um die kleinen Dinger nicht zu verlieren. Jeder der schon einmal das Dongle für eine kabellose Maus gesucht hat, wird mir zustimmen. Am Boden der Tastatur sind stabile Füße, die ihr aufstellen könnt um die Tastatur leicht zu erhöhen. Das ist sogar in 2 Stufen und somit 2 Höhen möglich. Die Verbindung mit dem Rechner erfolgt kabellos, allerdings habt ihr hier zwei Möglichkeiten. Entweder stellt ihr die Verbindung mit Bluetooth her, wobei hier bereits Bluetooth 5.2 verwendet wird, oder mit dem beiliegenden USB-Dongle, wo sich die Tastatur sofort automatisch mit dem Rechner verbindet.

Die Tastatur hat eine RGB Beleuchtung, aber natürlich keine mit drei LEDs, sondern hier arbeiten 30 Dual-LED Tasten, um die Beleuchtung selbst programmieren und ganz nach Wunsch einstellen zu können. Selbstverständlich kann man sie auch ganz ausschalten. Sobald ich mich der Tastatur nähere, leuchten die Tasten. Sehr genial, das Ding hat einen Näherungssensor! Die Tastenkappenbefestigungen sind übrigens im Standard Kreuzformat, damit kann man auch die Tasten anderer Hersteller problemlos benutzen.

Bei den Tasten selbst hat man die Auswahl zwischen „roten“ oder „braunen“ Switches. Die TII OPTICAL ROT bieten einen reibungslosen und sofortigen Tastendruck, perfekt für wettbewerbsfähige Spiele, die Geschwindigkeit, Präzision und schnelle Auslösungen erfordern. Die TII OPTICAL BRAUN sind mir einem sanften Stoß im halbgedrückten Zustand und einer sofortigen Betätigung ideal für Gamer, die ein leichtes taktiles Feedback wünschen. Wir haben in unserem Testmuster die „roten“ Switches verbaut, diese haben nur 1,4mm Betätigungspunkt und haben bei unseren Spieletests super funktioniert. Allerdings sind diese deutlich hörbar, also für das Office nur bedingt geeignet, aber das trifft wohl auf die meisten mechanischen Gaming-Tastaturen zu.

Software

Die Vulcan II Mini Air Tastatur wird über die Roccat Software „Swarm“ programmiert. Sie wird damit auch aktualisiert, bei erstmaligem Anschließen werdet ihr vermutlich erstmal die Firmware der Tastatur aktualisieren müssen, was automatisch und ohne Probleme erfolgt. Danach könnt ihr über Swarm unzählige Funktionen des Gerätes an euren Geschmack anpassen.

Bei der Tastenbeleuchtung sind viele Einstellungsmöglichkeiten vorhanden. Roccat verwendet ein „intelligentes Beleuchtungssystem“ mit dem Namen AIMO, und hier sind bereits 8 Muster (Welle, Schlängeln, Herzschlag usw.) vorprogrammiert, aber natürlich könnt ihr auch eigene Muster erstellen. Auch die Helligkeit kann detailliert angepasst werden, klarer Weise können die ganzen Lichter auch völlig ausgeschalten werden. Die Erstellung von Makros ist ebenfalls im Detail möglich. Egal ob für diverse Multimedia-Funktionen, System-Steuerungen, das Internet oder andere Bereiche, die Erstellung von Makros geht über die Swarm-Software schnell von der Hand. In Swarm könnt ihr einstellen, wie sensibel der Näherungssensor reagieren soll, oder ob ihr das Ding lieber ganz deaktiviert. Hier wird auch angezeigt, wie gut die Signalstärke ist, was recht nützlich ist. Bei mir war sie immer „hervorragend“, aber ich habe den Rechner auch gleich neben meinem Schreibtisch stehen. Mit Sound-Feedback können über den Lautsprecher eures Computers diverse Soundeffekte bei der Benutzung der Tastatur ausgegeben werden. Schreibmaschinensound klingt klassisch, Strahlen oder Sci-Fi lustig, aber ich habe ihn dann doch recht schnell auf „kein Tippgeräusch“ eingestellt. Wesentlich wichtiger finde ich Funktionen wie die detailliert einstellbare Tastendruck-Wiederholungsverzögerung.

Sehr nützlich finde ich, dass man sich den Akkustand auf Wunsch in der Taskleiste anzeigen lassen kann. Man kann sich auch eine Popup-Warnung einstellen, wenn der Akku zu Ende geht. Die Swarm Software zeigt natürlich auch immer den Status des Akkus, hier kann auch eingestellt werden, wann die Tastatur in den Standby Modus und in den Schlaf-Modus gehen soll. Über Swarm könnt ihr, wenn vorhanden, auch andere Geräte von Roccat steuern, wie Mäuse oder Kopfhörer.

Zusammenfassung

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