Romance of the three Kingdoms XIII – Test

Die RotK Reihe geht in ihre dreizehnte Ausgabe.. das ist insofern bemerkenswert, als dass die Strategieserie, welche 1985 ihren Anfang nahm, zum Beispiel um einiges älter ist als Sid Meiers Civilization (und offensichtlich auch mehr Ableger hat). Und auch wenn in Sachen Bekanntheit – zumindest im westlichen Raum – Civilization die Nase vorne hat,  ist es doch vor allem auch für Konsolenspieler einer der wenigen, verlässlichen Markennamen im Bereich Strategie.

Leider hat gerade der mangelnde Bekanntheitsgrad und die Tatsache, dass die zugrundeliegende Geschichte (übrigens einer der bekanntesten Romane des alten Chinas.. unter anderem auch die Dynasty Warriors Reihe basiert auf ihr) im historischen China spielt, zur Zeit des Niedergangs des Han Reiches,  es etwas schwer gemacht die letzten Ausgaben in halbwegs lokalisierter Form zu genießen. Zum Glück wagte KOEI jedoch den Schritt nun mit neuen Ausgaben von „Nobunagas Ambition“ – die japanische Version, sozusagen, in welcher es um den Aufstieg des Kriegsherrn Nobunanaga geht – und nun auch Romance XIII, es auch wieder auf dem westlichen Markt zu probieren.

Eine der Besonderheiten von RoTK ist, dass so gut wie alle mehr oder minder bekannten Figuren mit all ihren Eigenschaften Teil des Spiels sind.. anheuerbare oder bekämpfbare Offiziere, die man je nach ihren Stärken und Schwächen einsetzen kann und soll. Alternative dazu, kann man sich noch ganz einfach bis zu 150 Offiziere selbst erstellen.  Dies kann, zusammen mit der Verwaltung des Reiches und der Heere natürlich auch etwas in Tabellenarbeit ausarten und wird ungeduldigere Gemüter eventuell abschrecken. Diese werden dann aber auch kaum in den Genuss der schönen Geschichtspräsentationen kommen, in welchen RoTK XIII immer wieder die mehr oder minder historischen Ereignisse schildert. Gerade im Heroes Modus verbindet sich dies zu einer sehr ansprechenden, spielbaren Nacherzählung des Romans.

Apropos Heroes Mode – Koei hat sich diesmal auch redlich bemüht neuen Spielern den Einstieg zu erleichtern. Wie erwähnt erzählt der Heroes Mode eine (sehr gestraffte) Version der zugrunde liegenden Geschichte, in welcher der Spieler die jeweiligen Helden übernimmt und mit jedem einen anderen Schwerpunkt der Spielmechanik erlernt. Eine durchaus motivierende und gerade in komplexeren Strategiespielen seltene als auch gelungene und motivierende Art des ausführlichen Tutorials.

Zu den weiteren größeren Neuerungen (neben grafischer Verschönerung, neuen Portraits und sonstigen „alltäglichen“ Dingen) gehört dann auch das neue Beziehungssystem. Neben den Verwandtschaftsgraden können nun auch alle anderen Offiziere „Beziehungen“ miteinander haben, welche bei hoher Positivität neue Fähigkeiten für beide freischalten. Dies erhöht nochmals den Rollenspielanteil von RoTK XIII als auch die Abwechslung und den Wiederspielwert, als wäre dieser nicht sowieso schon enorm.

Die Grafik wurde nochmals verfeinert und der Soundtrack ist wie gewohnt von der Reihe herrlich atmosphärisch… sodass man sich fast fragt – wann kommt der Schreiberling endlich zum negativen? Nun gut.. kommen wir zur Steuerung. Ich muss vorab hierbei erwähnen, dass ich die Reihe bisher großteils auf dem PC gespielt habe.. und dies wohl auch in Zukunft so handhaben werde.

Aufgrund der Vielzahl der Möglichkeiten und Aktionen, die dem geneigten Feldherrn im Laufe seiner Eroberungszüge zur Verfügung stehen, muss natürlich auch das Interface Platz für all diese bieten. Dies artet meiner Meinung nach bei der Konsole in einiges Gefuzzel und Geklicke aus, welches am PC wesentlich komfortabler gelöst wurde.

Auch bei den nett gemachten 3D Schlachtfeldern, ist die Kameraführung nicht die glücklichste und immer mal wieder findet die Hauptschlacht am Rande des Spielbrettes beziehungsweise des eigenen Sichtfeldes statt. Wenn man hierzu bedenkt, dass gerade die Formation der Truppen eine der wichtigsten Aspekte der Schlachten in RoTK ist, ist dies gelinde gesagt etwas unglücklich.

FAZIT

Alles in allem macht die Vereinigung Chinas so viel Spaß wie eh und jäh, wenn nicht mehr. Ein sehr motivierendes Tutorial bietet Einsteigern einen guten Einblick als auch alten Hasen eine Auffrischung und die nicht immer ganz glückliche Steuerung kann zumindest bei mir nicht die Freude über die Rückkehr der Helden und Schurken aus Romance of the three Kingdoms trüben.

Gesamtwertung: 6.8

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 4 | Spieldesign: 6 | Motivation: 8

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