Serious Sam 4 im Test

Gute neun Jahre sind bereits seit dem dritten Teil von Serious Sam in die Lande gezogen. Grund genug für die kroatischen Entwickler von Croteam den coolen Typen im weißen T-Shirt in Serious Sam 4 erneut ins Rennen zu schicken, um den unendlichen Gegnerhorden den Garaus zu machen. Die Frage ist nur, ob der gute Sam aufgrund seines mittlerweile betagten Alters da überhaupt noch mithalten kann.

Normalerweise beginne ich meine Reviews mit der Story zum Spiel. Beim guten Sam ist da jedoch nicht viel zu berichten. Aber braucht der Fan von Shootern mit Holzhammermechanik denn wirklich eine Geschichte? Überhaupt im Falle des „ernsten“ Sam Stone? Da geht es doch eigentlich maximal noch drum wo die ganze Ballerei stattfindet! Wie auch schon in den Teilen davor haben außerirdische Invasoren, sprich bösartige Aliens, die Erde überfallen und unser Held muss dem heimischen Militär helfen die fiesen Gegnerscharen wieder ins All bzw. in die Hölle zu befördern. Im vierten Teil startet der Überlebenskampf in Rom und setzt sich dann in weiteren archäologisch bedeutenden Schauplätzen fort.

Dazwischen garnieren die Entwickler die Action wieder mit einigen Cutscenes, um die „Story“ voranzutreiben. Den nach Action schmachtenden Gamer interessiert das meist herzlich wenig. Den einen oder anderen unfreiwillig komischen Lacher entlocken uns die Videos – angesichts unseres Actionhelden, seinen gewohnt coolen Sprüchen und seiner insgesamt nicht enden wollenden Abgebrühtheit – dann aber doch.

Wer will uns da ans Leder

Die einzelnen der insgesamt 15 Levelabschnitte sind naturgemäß wieder recht weitläufig; muss ja auch sein, sonst passen die ganzen Monsterhorden ja gar nicht ins Bild. Gespickt sind die riesigen Arenen mit allerlei Seitengängen, teils unterirdischen Bereichen, Räumen und vielen versteckten Nischen, Auf- und Abgängen. Wer während der Action etwas Zeit findet kann hier quasi jeden Stein umdrehen und findet zumeist zahlreiche Goodies wie Munition, Medipacks oder Rüstungsteile. Diese sind auch dringend notwendig, um den nächsten Angriff zu überleben. Denn wie auch schon in den vorigen Teilen teleportiert das Spiel immer wieder neue Gegnerhorden in unser Kampfszenario. Dazu gehören neben alten Bekannten wie den „Bombheads“, „Skeletten“ oder den herandonnernden „Werbullen“ auch Monster die Schleim spucken, Riesenechsen, Zyklopen, mechanische Dämonen und noch vieles mehr. Mit entsprechend viel Blut, Schleimsekret und sonstigen Körperflüssigkeiten wird auch im aktuellen Teil nicht gespart, schließlich möchte das Auge des nach Gemetzel gierenden Shooterfans auch irgendwie verwöhnt werden.

You can choose between two ways – the hard way and my way. But they are basically the same.

Serious Sam

Sam reloaded

Um sich der teilweise bis zu hunderten Gegner erwehren zu können, benötigt es neben flinken Beinen auch des nötigen Arbeitsgerätes, sprich Schusswaffen. Den Verstecken oder Anschleichen sind Strategien die zwar gut zu Sam Fischer passen, aber dem Sam dieses Abenteuers nur ein müdes Lächeln entlocken können. Immer schön draufhalten auf den Feind mit Pistolen, Schrotflinten, Sturmgewehr, Raketenwerfer, Lasergun oder auch Scharfschützengewehr. Soweit so monoton könnte man sagen, jedoch gibt es ein paar Neuerungen gegenüber den vorigen Teilen wie z.B. ein einfaches Skill-System. Damit könnt ihr über Erfahrungspunkte Fähigkeiten wie den beidhändigen Waffengebrauch oder Vorteile beim Nachladen bzw. verbesserten Schutz gegen Flächenschaden erwerben. Später im Spiel darf unser guter Sam dann auch mal auf dem einen oder anderen Fahrzeug wie etwa seinem Motorrad durch die weitläufigen Areale düsen. Recht viel mehr Abwechslung bringt das aber auch nicht wirklich.

Alles in allem bleibt der vierte Teil somit seinen Wurzeln treu und bietet ziemlich sinnbefreite Daueraction mit dem einen oder anderen gebotenen Lacher. Der wird einem entweder durch die markigen Sprüche von Sam entlockt oder wenn die Technik nicht ganz mitspielt und durch Clipping-Fehler spaßige Szenen entstehen.

Technisch eine Achterbahnfahrt

Beim ersten Start von Serious Sam 4 wirkt die Grafik altbacken, die Animationen sind hölzern und die Schatten unruhig. Die Architektur ploppt mitunter spät im Bild auf und die angesprochenen Clipping-Fehler sowie sonstige kleinere Bugs erinnern an frühere Shooter-Zeiten. Beschäftigt man sich allerdings etwas eingehender mit dem umfangreichen Optionsmenü lässt sich die Grafik sehr genau an die eigene Hardware anpassen. So konnte ich einige Problem ausmerzen und schlußendlich eine ansprechende Grafikkulisse bei flüssigem Spielgeschehen erzeugen. Die Hardwareanforderungen sind dabei moderat und die Grafik ist eigentlich nicht schlecht, sie ist bunt und die Effekte gehen dabei in Ordnung. Ganz moderne Grafikeffekte sucht man allerdings vergeblich, ist aber wohl bei dem Dauergemetzel gar nicht notwendig bzw. nimmt es der Spieler wahrscheinlich sowieso nicht wahr. Lediglich die längeren Ladezeiten stören den ansonsten rasanten Spielspaß dann doch immer wieder mal.

Alleine „Metzeln“ war gestern

Wer sich mit anderen Spielern zusammenschließen möchte, kann das bei Serious Sam 4 gerne machen, das Spiel bietet einen kurzweiligen Koop-Modus für bis zu vier Spielern, die dann gemeinsam dieselben Spielarenen wie im Solo-Modus beackern können. Das macht gleich nochmals eine Ecke mehr Spaß, ging bei unseren Testspielen aber aufgrund der vielen Gegner und Effekte dann doch manchmal im Chaos unter. Der Schwierigkeitsgrad kann angepasst werden und über eine automatische Spielersuche lässt sich schnell ein Trupp zusammentrommeln.

Zusammenfassung

Passende Beiträge

Planet Coaster 2 im Test

Little Big Adventure – Twinsen’s Quest im Test

LEGO Horizon Adventures im Test