Shadow Warrior 3 im Test

Lo Wang ist wieder da! Der großmäulige Actionheld aus der Shadow Warrior Serie darf im eben erschienen Shadow Warrior 3 wieder Unmengen an Dämonen zurück in die Hölle schicken! Rasante Einzelspieleraction aus der Egoperspektive und unter Zuhilfenahme von Katana und Handfeuerwaffen steht im Mittelpunkt des Titels.

Nachdem der Release letztes Jahr verschoben wurde, ist Shadow Warrior 3 vom polnischen Entwicklerstudio Flying Wild Hog nun am 1. März auf diversen Verkaufsplattformen für PC, Xbox sowie PlayStation erschienen. Hat sich die längere Wartezeit gelohnt? Welcher Spielertyp wird mit Shadow Warrior 3 seinen Spaß haben? Das haben wir uns vorab für euch angeschaut.

Egoperspektive

Im Mittelpunkt des Spieles steht der schnelle Kampf aus der Egoperspektive. Wir spielen Lo Wang, der mit seinem Schwert umgehen kann wie kein anderer. Wenn er Gegner mal nicht erreichen kann, benutzt er auch diverse Handfeuerwaffen, aber seine wichtigste Waffe ist das Katana, ein japanisches Langschwert. Damit zerstückelt er seine Gegner ohne je müde zu werden. Und Gegner stellen sich ihm viele in den Weg! Lo Wang nutzt auch die Umgebung, um seine Gegner zu besiegen und zwischen den Kämpfen ist ein wenig Parkour Lauf angesagt. Aber kommen wir zuerst zur Hintergrundgeschichte.

Apokalypse Now

Zu Beginn des Spieles erleben wir unseren Helden in vollkommen verwahrlostem Zustand, alkoholisiert und schwer depressiv mit einer Gesichtsmaske redend in seinem Haus. Das Haus steht irgendwo in einer vollkommen zerstörten Welt. Andere Menschen sind weit und breit nicht zu sehen. Und hier muss ich ein wenig spoilern – über dem Haus fliegt ein riesiger Drache in der Gegend herum. Es handelt sich dabei um den uralten, extrem mächtigen Drachen, den Lo Wang am Ende von Shadow Warrior 2 aus seinem uralten Gefängnis befreit hat. Unabsichtlich, versteht sich. Dieser Drache hat nun die Welt weitgehend zerstört, und Lo Wang wartet nur noch voller Selbstmitleid auf das endgültige Ende der Welt. Er hat ja schon versucht, den Drachen zu töten, aber das war nicht sonderlich erfolgreich.

Und hier kommt nun sein ehemaliger Erzfeind, der ehemalige Industriemagnat Orochi Zilla, ins Spiel. Der hat nämlich sein Firmenimperium und so ziemlich alles andere auch verloren, und hat eine Idee, wie man die Apokalypse (und somit den bösartigen Drachen) vielleicht doch noch aufhalten könnte. Und so machen sich die beiden auf den Weg zur Hexe Motoko. Unzählige Yokai (japanische Dämonen, wie Spieler*innen von Nioh natürlich wissen) stellen sich den beiden dabei in den Weg, und nachdem Orochi Zilla ein alter Mann ist, müssen die Dämonen von Lo Wang effektvoll beseitigt werden.

Im Verlauf des Spieles findet ihr diverse Upgradepunkte, mit denen ihr die Kampffähigkeiten von Lo Wang verbessern könnt. Es ist möglich, einen schweren Schwertangriff zu erlernen, oder eine größere Munitionskapazität für seine Handfeuerwaffen zu erhalten, oder Kugeln zu bekommen, die Gegner in Brand setzen. Mit Charakterupgrades kann die Gesundheit von Lo Wang erhöht werden, oder er erhält einen stärkeren Chi-Blast, der auch mehrere Gegner gleichzeitig (am besten gegen eine Stachelwand) herumschubsen kann. Anfangs sind diese Upgradepunkte direkt am Weg noch kaum zu übersehen, später finden sie sich gut versteckt an eher schwer zugänglichen Orten.

Action-Feuerwerk

Shadow Warrior 3 spielt sich schnell und actionreich. Die ganze Inszenierung ist aufwändig präsentiert, die Geschichte wird  immer wieder durch kurze Zwischensequenzen mit meist witzigen Gesprächen erzählt. Meistens ist aber Action angesagt, und hier gibt es kaum eine ruhige Sekunde. Die Levels sind in Kapitel unterteilt, in denen wir durch kleinere Etappen bis hin zu großen offenen Kampfarenen vordringen, die sich erst wieder öffnen, wenn alle Gegner eliminiert sind. Wir können (doppel-)springen, dashen, an (markierten) Wänden entlang laufen, mit dem Schwert oder einer Schusswaffe kämpfen und mit Hilfe eines Greifhakens an (markierten) Stellen umherschwingen (oder Gegner zu uns heranziehen). Mit aufgefüllter Exekutions-Leiste können wir Gegner besonders brutal exekutieren, was unsere Gesundheit auffüllt und uns außerdem noch eine spezielle Waffe (aus den Überresten des vernichteten Gegners) in die Hand gibt. Die Umgebung ist voller tödlicher Gefahren, in die man selbst stolpern kann, aber viel spaßiger ist es, seine Gegner beispielsweise in eine Wand voller (langer) Stacheln zu stoßen. Oder in die Nähe eines Fasses voller Munition, das nach einem Treffer effektvoll explodiert. Dazu verfügen wir auch über eine Art Zauberspruch, um Gegner von uns wegzustoßen. In einigen Szenen sind auch gefährliche Maschinen vorhanden, die aktiviert werden können. Es macht Spaß, eine tödliche Maschine in Gang zu setzen, die übermächtige Gegner in winzige Teile zerschnippelt. Shadow Warrior 3 ist überaus brutal, wenngleich in comicartiger Manier und derart extrem überzogen, dass man es nur schwer ernst nehmen kann.

Die Vorgänger

Schon im 1997 von 3D Realms entwickelten originalen Shadow Warrior hat sich Lo Wang durch Horden von Gegner geschnetzelt und Japan vor der Herrschaft von Orchi Zilla gerettet. Im Jahr 2013 brachte dann Flying Wild Hog ein Remake dieses Klassikers heraus, mit unveränderter Geschichte aber zeitgemäßer Grafik. Im 2016 erschienen Nachfolger wurde der Umfang des Spieles deutlich erweitert – neben einer längeren Story, unzähligen Waffen, vielfältigen Charakterentwicklungsmöglichkeiten auch durch einen 4-Spieler Modus und zufällig generierten Level. Teil 3 ist nun wieder ein Schritt zurück – mit Fokus auf ein flottes Einzelspieler-Erlebnis in hervorragender Grafik und mit im Detail ausgearbeiteten Umgebungen, um die Neuerungen (Enterhaken, Wandlauf) spektakulär einsetzen zu können.

Zusammenfassung

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