Mit Skelethrone: The Chronicles of Ericona hat der Indie-Publisher Valkyrie Initiative ein neues Metroidvania des holländischen Entwicklerstudios 70`Strike für den PC, die PlayStation 4, XBox und Nintendo Switch veröffentlicht. Bekämpft eure Gegner mit Schwert, Bogen oder Pistole, während ihr die Spielwelt erkundet.
Ich bin der Meinung, dass es nie genug GUTE Metroidvanias geben kann, und habe mir daher das eben auf Steam (und in einigen weiteren Stores) erschienene Skelethrone: The Chronicles of Ericona genauer angesehen. Es schaut jedenfalls besser aus, als 90% der anderen aktuellen Neuerscheinungen (kleines Sommerloch?) und könnte ganz lustig sein. Und das, obwohl es weitgehend nur von einem einzigen Entwickler programmiert wurde.
Skelethrone: The Chronicles of Ericona kam nicht vollkommen überraschend. Bereits seit einigen Monaten gibt es auf Steam die Einleitung zur Geschichte, Skelethrone: The Prey, als gratis Download. In diesem kostenlosen Prequel zum Hauptspiel wird der Rahmen für die Ereignisse gesetzt, die sich im Laufe der Hauptkampagne von Skelethrone entfalten werden. Ebenso könnt ihr ein Demo des Hauptspieles runterladen. Hier könnt ausprobieren, ob euch das Gameplay und die Grafik grundsätzlich anspricht. Außerdem wurde sowohl der Prolog als auch das Demo von den Entwicklern dazu verwendet, Feedback von den Spielern einzusammeln und damit das Hauptspiel zu verbessern. Im Ergebnis hat sich das Erscheinen des Hauptspiels daher auf den 07.08.2024 nach hinten verschoben, dafür wurden aber basierend auf dem Feedback eine ganze Reihe an Verbesserungen implementiert, beispielsweise ist der Talentbaum massiv überarbeitet worden. Mal sehen, wie sich das finale Spiel nun anfühlt.
Skelett in Rüstung
Skelethrone: The Chronicles of Ericona spielt im düsteren Fantasy Reich von Makh-Abyss. Wir übernehmen die Rolle von einem Skelett, das plötzlich wiederbelebt wird. Einst waren wir Lord Derek Ericona, aber das war vor langer Zeit. Wir erheben uns zu Spielbeginn aus einem Haufen von menschlichen Überresten und sollten uns rasch ein paar Ausrüstungsgegenstände besorgen. Eine Waffe wäre nicht schlecht, auch Schild, Rüstung, Helm und Schuhe verbessern unsere Charakterwerte und erleichtern es uns, ein wenig länger am Leben zu bleiben. Zum Glück ist die ganze Umgebung großräumig von verwesten Leichen umgeben, und wir finden rasch ein paar vermoderte und verrostete Rüstungsgegenstände und Waffen. Und diese Ausrüstung brauchen wir natürlich auch, weil die Umgebung auch von einigen albtraumhaften Monstern heimgesucht wird, die uns bei Sichtkontakt sofort angreifen. Und die Kämpfe mit diesen Kreaturen ist auch die Kernspielmechanik des Games. Zuschlagen mit dem Schwert, eine Ausweichrolle nach vorne oder nach hinten, Angriffe im perfekten Zeitpunkt mit unserem Schild parieren und danach besonders effektive Gegenangriffe durchführen, und dabei immer auf unsere Ausdauer achten. Die Kämpfe erinnern an einen Dark Souls-Klon, allerdings natürlich in reinem 2D.
Skelethrone: The Chronicles of Ericona ist ein klassisches 2D Side-Scrolling Actiongame, das sich vor allem an den klassischen Metroidvanias orientiert und ein paar Rollenspielelemente hinzugefügt hat. Ihr müsst die Welt erkunden, Monster töten, gegen Bosse kämpfen, klettern und springen, versteckte Bereiche finden und euren Charakter verbessern. Mit Spezialfähigkeiten, die ihr erst während des Spieles lernt, können ihr bisher unzugängliche Orte erreichen. Geht auf Entdeckungsreise in den weitläufigen Spielbereichen; das Spiel wird euch dafür belohnen. Ihr könnt eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen finden, die euren Helden deutlich verbessern. Eine Übersichtskarte erleichtert die Orientierung, Schnellreiseportale (Lagerfeuer) lassen euch rascher durch die Spielwelt navigieren. In einem umfangreichen Talentbaum könnt ihr euren Helden im Laufe des Spieles verbessern (eine Neuverteilung der Fähigkeiten ist möglich, wenn ihr den Oblivion Stone erhalten habt), Spezialfähigkeiten erlernt ihr an bestimmten Stellen im Spiel. Insgesamt gibt es fünf Charakterwerte, die sich im Spielverlauf ändern. Wenn ihr ein Leben verliert, könnt ihr zum Ort des Todes zurückkehren und bekommt eure dort herumliegende Essenz (eine Art Währung, die ihr durch das Besiegen von Gegner bekommt) wieder, andernfalls ist die seit dem letzten Speichern aufgesammelte Essenz weg. Die gefundenen Gegenstände bleiben aber in eurem Inventar, womit das Ableben nicht so extrem bestraft wird.
Niedrige Anforderungen, breite Verfügbarkeit
Die Systemanforderungen am PC sind überaus gering, bereits mit einer uralten Nvidia GeForce GTX 560 Grafikkarte mit nur 1 GB Speicher, einer Ryzen 3 1200/Intel Core i5 3Ghz CPU und nur 4 GB Hauptspeicher seid ihr dabei und könnt das Spiel ohne Einschränkungen genießen. Ein Gamepad würde ich allerdings stark empfehlen. Ich habe das Spiel auf englisch gespielt, die Übersetzung lässt ein wenig zu wünschen übrig. Hier fehlt eindeutig ein Lektor, der die Übersetzungsqualität verbessert. Die deutsche Übersetzung scheint sogar noch schlimmer zu sein und erinnert an japanische Bedienungsanleitungen aus den 80ern. Die Grafik ist ganz ok, aber nicht wirklich umwerfend – allerdings stimmt das Gesamtpaket von Sound, Musik und dem generellen Ambiente. Die Welt fühlt sich viel intensiver und Dark Souls mäßiger an, als ich es nach den ersten paar Spielminuten erwartet hatte.
Kaufen könnt ihr Skelethrone: The Chronicles of Ericona auf Steam, GOG, im Microsoft Store, aber auch im PlayStation Store, Nintendo Store oder XBox Store zum fairen Preis von jeweils rund € 12,50.
Zusammenfassung
FAZIT
Skelethrone: The Chronicles of Ericona macht Spaß, ist aber auch eine ganz schöne Herausforderung. Es gibt zwar einen Schwierigkeitsgrad zum Auswählen, aber der betrifft nur einen Wegweiser auf der Übersichtskarte und nicht die Kämpfe. Habt ihr euch aber einmal an die Steuerung gewöhnt, bekommt ihr ein klassisches Metroidvania in 16-bit Grafik und in einem Fantasy Setting mit starken Dark Souls Vibes. Das Gameplay fühlt sich gut an, die Kämpfe sind befriedigend, und die Bosse sind herausfordernd – genau so, wie es sein soll. Objektiv betrachtet ist der Schwierigkeitsgrad aber durchaus machbar, wenn ihr nicht gerade zwei linke Hände habt. Unterm Strich bleibt ein spannendes, auf die Kämpfe fokussiertes 2D Metroidvania – und davon kann es wirklich nie zu viele geben.