Sky Oceans: Wings for Hire im Test

Von den Octeto Studios aus Santiago, Chile und dem Herausgeber PQube kommt das JRPG-Piratenabenteuer Sky Oceans: Wings for Hire, das im Oktober für PC und Konsolen veröffentlich wurde. Das erste Spiel von Octeto Studios war die passable Hacker-Simulation Cyber Ops: Tactical Hacking Support – schauen wir, ob der Wechsel in das JRPG-Genre geklappt hat. 

Piratenspiele gibt es unzählige, aber nur wenige konnten das Piraten-Feeling so authentisch einfangen wie Sid Meier’s Pirates (Microprose, 1987) oder Assassin’s Creed: Black Flag (Ubisoft, 2013). Mit Sky Oceans: Wings for Hire versucht ein neues Spiel, in die Fußstapfen der großen Klassiker zu treten. Wir übernehmen die Kontrolle über eine Crew an Bord eines Schiffes, das allerdings nicht die Meere auf der Suche nach Beute durchkreuzt, sondern eines Luftschiffes, das den Himmel über der Welt von Sky Oceans unsicher macht. Kurz gesagt – Sky Oceans: Wings for Hire ist ein Fantasy-Spiel, keine historische Piratensimulation. Die nächste große Änderung zu den Klassikern sind die Kämpfe – die verlangen von euch nämlich keine Fertigkeit mit dem Gamepad, sondern laufen rundenbasiert ab. Sky Oceans: Wings for Hire ist ganz deutlich von den großen JRPG Klassikern inspiriert. Es hat mich vor allem an den ursprünglich für die Sega Dreamcast erschienenen JRPG-Hit Skies of Arcadia (Overworks, 2000) erinnert.

Captain Windwalker

Die Hauptrolle im Spiel übernimmt der junge Glenn Windwalker, den ihr auch direkt steuert. Eigentlich wart ihr ja nur ein Pilotenanwärter in der kleinen Stadt Blossom Town, der gerade seine letzte Prüfung abgelegt hat. Aber in der Nacht nach eurer Abschlussprüfung überfallen die Truppen der mächtigen Allianz euren friedlichen Ort, der sich recht schnell ergibt. Ihr flüchtet aber, zusammen mit eurer Mutter… die seit dem Tod ihres Mannes (=eures Vaters) ein paar Geheimnisse mit sich herumträgt. Es ist schon komisch, dass die Allianz vor allem an euch interessiert ist… nach gelungener Flucht baut ihr zusammen mit ein paar anderen Flüchtlingen aus Blossom Town an einem abgelegenen Ort eine Basis auf, von der ihr mit eurem Trägerschiff „Nimbus“ zu verschiedenen Missionen aufbrecht. Ihr lauft durch die 3D Welt, auf der Suche nach Quests, Crewmitgliedern oder Verbesserungen für eure Schiffe. In Kisten liegen immer wieder nützliche Dinge in der Gegend herum. Ein Questmarker zeigt euch immer den Weg an, sodass ihr euch nur schwer verlaufen könnt. Oft müsst ihr auch in einem primitiven Flugsimulator die Gegend erkunden – Gegner sind zwar sichtbar, wenn es aber zum Kampf kommt, wird in den rundenbasierten Gefechtsmodus umgeschaltet.

Einerseits seid ihr für die Auswahl eurer Crew verantwortlich. Bis zu drei Mitstreiter mit ihrem Schiff begleiten euch auf eurem Abenteuer. Zusätzlich kommt noch das Aufrüsten der Schiffe mit verbesserten Teilen hinzu. Folgende Bereiche am Schiff können angepasst werden: die Panzerung, der Schiffsrahmen, die Steuerung, der Antrieb und natürlich die eingebaute Kanone. Das kostet allerdings alles Geld, was ihr u.a. durch gewonnene Luftkämpfe bekommt.

Dogfights

Die Kämpfe finden zwischen diversen Fluggefährten (oder wehrhaften fliegenden Tieren) statt. Sie sind rundenbasiert, wie bei einem typischen JRPG. Bewegt euer Schiff, setzt eure Waffen ein und benutzt Spezialfähigkeiten, um eure Gegner vom Himmel zu holen. Ihr befehligt ein kleines Luftschiff (Airjet), im Regelfall sind noch ein bis drei Verbündete in ihrem Luftschiff mit dabei (die ihr genauso wie Glenn befehligt). In typischer Weise wird oben am Bildschirm angezeigt, welcher Charakter als nächstes am Zug ist. Ihr gebt ihm einen Befehl wie Angreifen, Ausweichen, den Einsatz besonderer Waffen oder sonstiger Geräte (z.B. Reparaturkits), oder auch der Versuch zu flüchten und danach kommt der nächste Charakter (oder Gegner) zum Zug, bis alle Gegner vernichtet sind (oder euer Luftschiff zu Boden stürzt). Nach dem Kampf gibt es Erfahrungspunkte, Beutegegenstände und Geld (Kronen), außerdem werden eure Luftfahrzeuge repariert. Zwischen den Kämpfen erkundet ihr die Welt, die recht umfangreich ausgefallen ist. Neue Länder, Zivilisationen, NPCs – das Spiel hat einiges zu bieten.

Sky Oceans: Wings for Hire ist im Oktober veröffentlicht worden. Nach Erscheinen ist bereits ein großer Patch veröffentlich worden, der unzählige Kinderkrankheiten entfernt hat. Das bedeutet aber nicht, dass nicht noch ein paar Bugs enthalten sind. Ebenso würden dem Spiel einige QoL-Verbesserungen nicht schaden. Die aktuelle Version, die ich die letzten Tage gespielt habe, ist 1.0.1. Die Steuerung mit dem Gamepad funktioniert problemlos. Cloud-Speicherstände werden unverständlicherweise nicht unterstützt. Manche der Zwischensequenzen können nicht übersprungen werden. Bei den Gesprächen wird normalerweise durch Druck auf eine Taste zum nächsten Satz weitergesprungen, manchmal laufen die Gespräche aber auch automatisch ab und die (nicht vertonten) Texte verschwinden so schnell wieder, dass sie niemand so schnell lesen kann. Es gibt keine Logfiles, in denen ihr euch Gespräche wieder anschauen könnt. Scheinbar gibt es auch keine Möglichkeit, sich die Tutorial-Einblendungen noch einmal anzusehen. Wer also beim ersten Mal nicht aufgepasst oder etwas überlesen hat – Pech gehabt.

Die Hardwareanforderungen sind moderat, eine Nvidia GTX 960 und 4GB Hauptspeicher reichen bereits aus. Neben Steam, dem Epic Store und GOG gibt es das Spiel auch für Konsolen (PlayStation 5, Xbox Series X|S, Nintendo Switch) zu kaufen.

Zusammenfassung

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