Sonic Origins im Test

Sonic Origins Header

Der Lebenslauf von Sonic the Hedgehog ist von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Nach seinem fulminanten Debüt auf dem Sega Mega Drive und einigen brauchbaren Fortsetzungen, konnte er diesen Erfolg aber nicht dauerhaft fortsetzen. Erst mit Sonic Mania konnte er vor ein paar Jahren wieder an seine Glanzzeiten anknüpfen. Letztes Jahr feierte das SEGA-Maskottchen dann seinen 30. Geburtstag und mit etwas Verspätung werden mit Sonic Origins seine ersten Abenteuer in einer neuen Spielesammlung veröffentlicht.

Das Franchise rund um den blauen Igel umfasst in der Zwischenzeit mehr als zwei Dutzend Spiele, in Sonic Origins haben es die ersten vier geschafft. Das 1991 erschienene Sonic The Hedgehog macht dabei den Anfang. In diesem klassischen 2D-Side-Scrolling-Plattformer läuft das kleine stachelige Nagetier mit wahnsinniger Geschwindigkeit durch die Levels und versucht dabei genretypisch Hindernissen und Gegnern auszuweichen. Aufgrund des hohen Tempos und einiger trickreicher Mechaniken wird Sonic zeitweise wie eine Kugel durch die Levels geschleudert, womit in vielen Passagen ein Flipper-ähnliches-Gameplay erzielt wird. Eine weitere Neuerung im Genre stellen die Ringe dar, welche in den verschiedenen Spielabschnitten eingesammelt werden können. Für 100 Stück bekommen Spieler:innen ein zusätzliches Leben. Sie dienen aber auch als Schutz vor Gefahren: Wenn Sonic mit einem Gegner oder einem gefährlichen Hindernis zusammenstößt, werden alle seine Ringe zerstreut, kann sie aber gleich wieder einsammeln. Wird er aber getroffen, ohne Ringe zu besitzen, verliert er ein Leben. Sonic the Hedgehog zählt mit weltweit etwa 24 Millionen verkauften Exemplaren zu einem der meistverkauften Videospiele aller Zeiten.

Rund ein Jahr später erschien Sonic The Hedgehog 2. In Sachen Gameplay hatte sich nicht viel verändert, eine der größeren Neuerung war der Spin Dash, mit dem man sich zusammenrollen kann, um dadurch einen Geschwindigkeitsschub zu erhalten. Ebenfalls in Teil zwei erlebte Miles Tails Prower, einen Fuchs mit zwei Schwänzen, sein Debüt. Im Singleplayer-Modus wurden Sonic als auch Tails gleichzeitig gesteuert, eine zweite Spielerin oder ein zweiter Spieler konnte aber jederzeit einsteigen und die Kontrolle über den Fuchs übernehmen. Sonic The Hedgehog 2 führt auch einen Mehrspielermodus ein, in dem zwei Spieler:innen in einem Rennen mit geteiltem Bildschirm über drei Ebenen gegeneinander antreten.

Sonic in Kombination

Auch im 1993 erschienenen Sonic CD bleibt sich das Gameplay grundsätzlich treu. Es unterscheidet sich von den ersten beiden Sonic-Spielen durch seine Zeitreise-Spielmechanik, die es ermöglicht, verschiedene Versionen eines Levels zu absolvieren, welche jeweils in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft spielen. Neu ist auch die Super-Peel-Out Fähigkeit, mit der man seine Geschwindigkeit zusätzlich erhöhen kann.

In Sonic the Hedgehog 3 ist dann wieder Tails mit an Bord. Dieser kann nun für kurze Zeit fliegen, indem er seine beiden Schwänze wie einen Hubschrauberrotor dreht und auch unter Wasser schwimmen. Sonic 3 wurde gleichzeitig mit Sonic & Knuckles entwickelt und waren grundsätzlich als eigenständige Spiele geplant. Beide Cartridges verfügten aber über einen Adapter, wodurch ein kombiniertes Spielen der beiden Titel möglich war. Auch in Sonic Origins wurden beide Spiele zusammengefasst. Hier kann man dann wahlweise mit Sonic oder Knuckles die Levels absolvieren.

Spielmodi und DLC

In Sonic Origins stehen einige zusätzliche Spielmodi für jedes der vier Spiele zur Auswahl. Im Jubiläumsmodus stehen sowohl SonicTails und Knuckles als spielbare Charaktere zur Auswahl (in Sonic the Hedgehog CD ist Knuckles nicht spielbar) und auch Fähigkeiten wie „Spin Dash“ sowie „Drop Dash“ sind nun in allen Titeln vorhanden. Darüber hinaus gibt es kein Game-Over mehr. Verliert man ein Leben, dann startet man immer wieder vom letzten Checkpoint. Mit eingesammelten Münzen können dafür neue Inhalte, Herausforderungen und Speziallevel freigeschalten werden.

Der Klassik-Modus soll dagegen das alte Spielgefühl aufleben lassen. Ihr spielt dazu im originalen 4:3-Bildschirmformat, könnt dabei aber die Rahmen der Ränder anpassen. Die zusätzlichen Fähigkeiten sind nicht vorhanden und auch das ursprüngliche Extraleben-System mit Continues und Game Over ist wieder mit dabei.

Einen etwas fahlen Nachgeschmack hinterlässt die DLC-Politik von SEGA, denn bereits zum Release war neben der Standard-Fassung auch eine Digital-Deluxe-Edtion verfügbar. Diese besteht aus dem „Premium-Fun“-Paket mit schwereren Missionen und zusätzliche Animationen im Menü, sowie dem Classic Music„-Pack mit weiteren Musikstücken. Beide sind auch separat erhältlich. Erschwerend kommt hinzu, dass der Verkauf der Einzelspiele auf nahezu allen Plattformen eingestellt wurde (Ausnahme Nintendo-Switch) und aktuell die Sonic-Spiele nur mehr in der Origins-Sammlung erhältlich sind.

Modernisierung mit Abstrichen

Die ersten drei Spiele der Sammlung basieren auf den bereits zuvor für die Smartphone-Systeme iOS und Android erschienenen Remaster-Versionen. Diese entstanden wiederum aus einem Fan-Projekt der Webseite Sonic Retro, auf der Christian Whitehead mehrere Fan-Games zu Sonic the Hedgehog veröffentlichte. Er verwendete dazu eine eigens dafür entwickelten Game-Engine, namens Retro-Engine. Diese kam dann später bei Sonic Mania und nun auch bei Sonic Origins zum Einsatz. Mit ihr es jetzt möglich, die Spiele im 16:9 Bildschirmformat und in 60 FPS zu zocken – und das nahezu ohne Qualitätsverlust. Abstriche muss man aber vor allem bei der Umsetzung von Sonic 3, beziehungsweise Sonic & Knuckles in Kauf nehmen. Hier treten dann doch einige technische Mängel auf, die so in einem fertigen Spiel nicht auftreten sollten. Auch beim Soundtrack werden Fans der alten Spiele enttäuscht sein, denn in drei Level gibt es indessen neue Musikstücke zu hören, da die Originalversionen aus Lizenzgründen nicht mehr verwendet werden dürfen.

Dafür gibt es jetzt für jedes der vier Spiele einen komplett neuen Vor- und Abspann im Zeichentrick-Stil zu bewundern. Dieser erzählt dann eine zusammenhängende Geschichte, der die einzelnen Teile in einem Story-Modus verbinden soll. Eine nette Idee, da diese aber viel zu kurz sind und über keinerlei Sprachausgaben verfügen, wird leider viel Potenzial verschenkt.

Zusammenfassung

Passende Beiträge

Gewinnspiel: Mario & Luigi: Brothership

Empire of the Ants im Test

Phasmophobia im Test