Spellforce: Conquest of Eo im Test

Mit Spellforce: Conquest of Eo von THQ Nordic und dem österreichischen Entwickler Owned by Gravity ist im Februar ein neuer Ableger der langlaufenden Reihe erschienen. Allerdings einer, der von der Presse eher übersehen wurde, und auch die Spieler haben zu Beginn zurückhaltend reagiert.

Das liegt vielleicht darin, dass das neue Spin-Off eigentlich fast gar nichts mit den alten Spellforce Echtzeitstrategiespielen zu tun hat. Es spielt im selben Universum, ist aber ein vollkommen anderes Spiel. Es ist auch ein wenig schwer zu kategorisieren. Das Design hat Ähnlichkeiten mit alten Klassikern (Master of Magic), oder auch neueren 4X Spielen wie Age of Wonders 4. Auch zu den Spielen der Heroes of Might and Magic Reihe gibt es einige Ähnlichkeiten. Allerdings ist Spellforce: Conquest of Eo, und dafür bin ich sehr dankbar, eine recht einzigartige Kreation. Was ist es also?

Eurer fliegender Turm

Spellforce: Conquest of Eo ist ein rundenbasiertes Fantasy 4X Spiel. Es besteht im Kern aus einer Einzelspielerkampagne, deren Quests immer zufällig neu zusammengewürfelt werden. Ihr spielt einen Lehrling, dessen Meister aus seinem Zauberturm vertrieben wurde. Ihr übernehmt den verlassenen und geplünderten Turm und verwandelt ihn in euer neues Hauptquartier, während ihr eure magischen Fähigkeiten ausbaut, Truppen rekrutiert und das Land erforscht. Ihr kontrolliert auch das umgebende Land – allerdings nur in einem bestimmten Radius um den Turm. Fremde Städte im Reich können wohl besucht werden, aber nicht permanent übernommen werden. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu den üblichen 4X Spielen. Eure Helden (ihr könnt ein paar davon anwerben) können zwar ein Lager bauen, das ebenfalls die Umgebung kontrolliert, aber im Grunde seit ihr Nomanden. Die Helden bauen ihr Lager ab, und errichten an neuer Stelle ein neues Lager. Und ihr nehmt euren Turm und schwebt mit ihm an einen neuen Ort! Das ist echt witzig und vor allem ungewöhnlich. Warum müsst ihr den Turm bzw. die Lager der Helden regelmäßig bewegen? Vor allem weil ihr das umliegende Land vollständig von Ressourcen befreit habt. Minen oder Wälder halten nur ein paar Runden, bis sie erschöpft sind, und so müsst ihr neue Ressourcen suchen und euren Turm in der Nähe aufbauen. Und selbstverständlich benötigt ihr Ressourcen – für eure Armeen (rund 100 verschiedene Einheitentypen), und für eure magischen Spielereien.

Zu Beginn des Spieles habt ihr die Wahl zwischen drei vollkommen unterschiedlichen Klassen. Die drei spielen sich auch durchaus unterschiedlich und es macht Spaß, die Kampagne zumindest dreimal durchzuspielen. Einerseits könnt ihr einen Necromancer wählen, der wie Dr. Frankenstein neues Leben (?) schafft. Oder einen Alchemisten, der zwar kein Gold aber dafür hochexplosive Sprengsätze herstellt. Der Artificer verstärkt seine Truppen mit Zaubersprüchen und hilft ihnen so zum Sieg.

Rein rundenbasiert

Spielzüge ebenso wie die Kämpfe laufen rundenbasiert ab. Wenn es zu einem Kampf kommt, wird auf eine Detailkarte gewechselt, wo ihr eure Einheiten bewegen könnt. Das funktioniert recht flott, die Kämpfe dauern in der Regel nicht ewig lange. Kämpfe können auch automatisch berechnet werden, wenn ihr diesen Teil des Spieles gar nicht mögt. Der überwiegende Teil des Spieles passiert auf der Übersichtskarte. Hier bewegt ihr eure Armeen, rekrutiert neue Truppen oder erforscht neue Dinge in eurem Turm. Ihr könnt auch neue Räume im Turm bauen, oder mächtige Artefakte basteln. Nicht benötigte Dinge könnt ihr verkaufen. Es passieren regelmäßig neue Dinge in eurem Reich, die euch in kleinen Textfeldern präsentiert werden, und ihr trefft eure Entscheidungen im Multiple-Choice Verfahren. Beispielsweise kommt ihr in eine Stadt, deren Wasser vergiftet wurde und werdet gebeten, Heilmittel von einem weiter entfernten Ort zu bringen. Oder ihr findet einen Haufen Deserteure, die ihr entweder anwerben oder niedermetzeln könnt. Manche der Quests sind sehr kurz, andere können sich auch über einen längeren Zeitraum und viele Runden erstrecken. Dieser Teil des Spieles spielt sich ähnlich wie die alten Gamebooks, oder neuere Choose-Your-Own-Story Spiele.

Zusammenfassung

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