Star Fox Zero – Test

Erneut droht dem Lylat-System große Gefahr. Böse Mächte wollen die Galaxie an sich reißen – und nur das Star-Fox-Team kann das verhindern!

Als Fox McCloud seid ihr einmal mehr mit eurem Arwing-Raumjäger unterwegs, der sich nun aber auf Knopfdruck in einen zweibeinigen Walker verwandelt. Mit diesem Gefährt und einer handvoll anderer Fahrzeuge geht es durch verschiedene Level: Wald, Raumstation, Eis, Wüste – für optische Abwechslung ist gesorgt. Sämtliche Vehikel werden aus der Verfolger-Perspektive kontrolliert, auf Knopfdruck feuern diese Lasersalven, Bomben und Zielsuchraketen auf feindliche Einheiten. Dabei erinnert das Gameplay regelmäßig an klassische Rail-Shooter wie „Space Harrier“ oder „Panzer Dragoon“ – so eng begrenzt ist oftmals das Spielgebiet. An einigen Stellen präsentiert sich „Star Fox Zero“ dann aber doch freier – besonders am Levelende bei diversen Bosskämpfen, die durchaus zu unterhalten wissen.

Knackpunkt Steuerung

Gespielt wird der Weltraum-Shooter sowohl mit Stick- als auch mit Bewegungssteuerung – das WiiU-Gamepad macht’s möglich. Für Fahrtrichtung, Schubantrieb, Bremsen und Ausweichmanöver sind die beiden Sticks zuständig, während dagegen das Fadenkreuz durch Schwenken des Gamepads bewegt wird. Dessen Screen zeigt die Action aus der Cockpit-Ansicht, um feindliche Schwachstellen besser aufzuspüren. Zumindest theoretisch, denn in der Praxis wird euch dieses komplexe System häufig zum Verhängnis: In unterschiedliche Richtungen zu fliegen und zu schießen passiert schneller als einem lieb ist – nicht selten sind ungewollte Kollisionen die Folge – das frustriert. Zwar lässt sich die Belegung ein wenig modifizieren, eine klassische Steuerung sucht man dennoch vergebens. Klar, mit der Zeit stellt sich eine gewisse Gewöhnung ein, ungeplante Zusammenstöße werden seltener, das Kontrollgefühl wird etwas stärker – komfortabel oder intuitiv sind die Flüge durch den Weltraum aber zu keiner Zeit.

Schwache Technik, solide Action

Zu groben Texturen und  detailarmen Umgebungen gesellen sich Treppenstufeneffekte und Kantenflimmern als hartnäckige Begleiter. Und falls das Gegneraufkommen einmal hoch ist, ruckelt das Bild gewaltig. Diese technischen Schwächen kann man guten Gewissens als Armutszeugnis bezeichnen, wenn man bedenkt, dass wir uns im Jahre 2016 befinden und sehen, was andere große Spieletitel diesbezüglich abliefern. Immerhin überzeugt der Soundtrack: Mit etlichen Anspielungen auf alte Teile, druckvollen Soundeffekten und ordentlichen deutschen Sprechern gibt man sich wenigstens in diesem Bereich keine Blöße.

Auch der Wiederspielwert ist solid. Es lohnt es sich diverse Levels zwecks Medaillen-Jagd öfters zu besuchen und findige Spieler entdecken zudem neue Routen sowie das eine oder andere Geheimnis. Daneben lockt natürlich der 2-Spieler-Modus, der es erlaubt den Titel zu zweit auf der Couch zu spielen: Das funktioniert prinzipiell auch gut, ist auf Dauer jedoch etwas anstrengend, da einer der Spieler ständig auf den Screen des Gamepads schauen muss. Für die ein oder andere nostalgische Ballerrunde zu zweit reicht es aber allemal.

FAZIT

Sogar für WiiU-Verhältnisse ist „Star Fox Zero“ ein technisch schwaches Spiel. Spielerisch wird an sich zwar solide Kost geboten –  wäre da nicht die äußerst sperrige und unangenehme Steuerung. Mit der hat uns Big N keinen Gefallen getan und wirkt einmal mehr deplatziert und erzwungen. Es ist eine enttäuschende Fortsetzung einer Spielereihe, die in der Vergangenheit vor allem durch ihre Spritzigkeit positiv auffiel. Der aktuelle Teil schrammt haarscharf an einem Debakel vorbei und dürfte nur Hardcore-Fans von Fox McCloud und Co. unterhalten.

Gesamtwertung: 5.2

Einzelwertungen: Grafik: 4 | Sound: 6 | Handling: 4 | Spieldesign: 6 | Motivation: 6

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