Star Wars Battlefront – Test

„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…“ Naja, die lange Zeit sind gerade einmal elf Jahre und die weit entfernte Galaxis ist unsere Milchstraße, denn genau zu diesem Zeitpunkt wurde das allererste Star Wars Battlefront veröffentlicht. Die Besonderheit an diesem Krieg der Sterne-Spiel war, dass der Spieler nicht in die Rolle eines Jedi oder eines anderen Helden schlüpfte, sondern als einfacher Soldat Mehrspieler-Gefechte an bekannten Orten des Star-Wars-Universums austrägt. Mit dem Verkauf der Star Wars Rechte an Disney, lizenzierte Electronic Arts die Rechte und beauftragte das Entwicklerstudio Digital Illusions CE mit der Umsetzung eines neuen Star Wars Battlefront Spiels. Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ein technisch beeindruckender Shooter mit spielerischen Schwächen.

Zu den bekanntesten Spielen der schwedischen Entwickler DICE gehört die Battelfield-Reihe und bei Star Wars Battelfront ist der Einfluss des Taktik-Shooters unverkennbar. Der Fokus liegt auch hier in epische Mehrspieler-Schlachten für bis zu 40 Spieler sowohl am Boden und in der Luft. Aber anstatt Panzer und Flugzeuge steuert man X-Wings oder TIE-Fightern Raumschiffe und sogar riesige AT-ATs. Gekämpft wird auf bekannten Schauplätzen wie zum Beispiel auf Hoth, Endo und Tatooine sowie auf dem bisher unbekannten Planeten Sullust. Freunde spannender Singleplayer-Kampagnen werden von Star Wars Battelfront enttäuscht sein, denn eine Geschichte gibt es nicht. Der Fokus liegt eindeutig auf den Mehrspieler-Modi und davon gibt es reichlich. Die obligatorischen Varianten wie Team Deathmatch, Capture the Flag oder King of the Hill sind natürlich genauso dabei wie eine Splitscreen Horde-Modus für zwei Spieler. Am interessantesten sind aber sicherlich die Star Wars spezifischen Modi wie etwa „Helden vs. Schurken“. Hier kämpfen etwa Luke Skywalker, Han Solo und Prinzessin Leia gegen Darth Vader, Imperator Palpatine und den Kopfgeldjäger Boba Fett. Die drei Helden und Schurken werden pro Runde per Zufall bestimmt und jede dieser Figuren verfügt über individuelle Spezialfähigkeiten.

Da fällt mir aber ein Stein von der Platine!

Abseits der zahlreichen verschiedenen Modi bietet Star Wars Battlefront aber nur sehr wenig. Es gibt kein Klassensystem, sondern wir sammeln nur Power Ups ein oder modifizieren unsere Ausrüstung mit sogenannte Sternenkarten. Waffen können freigeschalten werden – das war es dann aber auch schon. Die Simplifizierung des Gameplays hilft zwar Genre-Neulingen, geht aber leider zu Kosten des Anspruchs und der Motivation. Dafür ist aber das Balancing der Einheiten und Fahrzeuge vorbildlich umgesetzt.

Entschädigt wird man auch mit einer perfekten Star Wars Atmosphäre. Durch die eingesetzte Photogrammetry-Technologie sind die digitalen Nachbildungen von Planeten, Waffen, Charaktere und Transportmittel des Star Wars-Universums optisch beeindruckend umgesetzt und erschaffen einen nahezu perfekten Film-Look. Dazu tönen aus den Lautsprechern die Original-Soundeffekte und runden den hervorragenden technischen Gesamteindruck ab. Die Unterschiede zwischen Konsolen- und PC-Version sind übrigens nur marginal. Lediglich bei der Steuerung profitiert der Rechner von der präziseren Maus- und Tastatursteuerung.

FAZIT

Als Krieg der Sterne Fan fühle ich mich bei Star Wars Battlefront gleich mittendrin statt nur dabei. Die Atmosphäre stimmt, die technische Umsetzung befindet sich auf höchsten Niveau und die ersten Spielstunden sind einfach nur beeindruckend. Aber schon nach wenigen Stunden schleichen sich die ersten Abnutzungserscheinungen ein. Spätestens wenn man alle Waffen freigeschaltet hat, fehlt es an Abwechslung und Tiefgang. Star Wars Battlefront ist definitv nichts für Hardcore Shooter-Fans, sondern eher etwas für den Star Was Liebhaber, der gerne mit oder gegen seine Lieblingshelden spielen möchte. Technisch Top – aber spielerisch leider nur Mittelmaß.

 

 

Gesamtwertung: 7.6

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 10 | Handling: 6 | Spieldesign: 6 | Motivation: 6

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