STAR WARS Jedi: Survivor im Test

STAR WARS Jedi: Survivor ist das neueste Spiel aus dem beliebten Franchise, das vor über 40 Jahren die Sci-Fi Welt revolutioniert hat. Ein erfahrenes Entwicklerstudio mit einem finanziell gut aufgestellten Eigentümer, ein begabter Jedi mit ungenutztem Potenzial, ein treuer Droidengefährte und eine verwegene Crew sind eigentlich ein Rezept für eine weitere tolle Ergänzung des Star Wars Universums.

Electronic Arts und sein Entwicklerstudio Respawn Entertainment ( verantwortlich für die Hits Apex Legends oder Titanfall) haben mit STAR WARS Jedi: Survivor den Nachfolger des (zu Recht) hoch gelobten STAR WARS Jedi: Fallen Order veröffentlicht. Der Download von 150 Gigabyte macht bereits klar, dass es sich dabei um ein AAA-Spiel handelt und ihr eine Menge an Inhalt für euer Geld erhalten werdet. Die Frage ist nur, ob dieser Inhalt auch genauso viel Spaß machen wird wie der Vorgänger? Am grundsätzlichen Spielprinzip wurde nicht allzu viel verändert – es handelt sich wiederum um ein Third-Person Action-Adventure mit starken Anleihen aus den Soulslike- und Metroidvania-Genres.

Auf der Flucht

STAR WARS Jedi: Survivor ist eine Fortsetzung des hervorragenden STAR WARS Jedi: Fallen Order. Die Geschichte startet einige Jahre nach der Handlung von Fallen Order, wir spielen wieder Cal Kestis, einen der letzten Jedis in seinem Kampf gegen die Unrechtsherrschaft des Imperiums. Auf unserem Rücken sitzt unser kleiner Roboterfreund BD-1, der uns tatkräftig unterstützt und beispielsweise elektrische Türen für uns hackt, die Umgebung scannt (und so Hintergrundinformationen freischaltet) oder uns als Taschenlampe und Fernglas dient sowie uns heilen kann. Mit unserem Lichtschwert räumen wir die Sturmtruppen und Kampfdroiden des Imperiums aus dem Weg, das die Galaxis unterworfen habt. Zusammen mit ein paar treuen Freunden suchen wir einen einen sicheren Hafen außerhalb der Reichweite des Imperiums, immer verfolgt von diversen Gegnern. Wir kämpfen grundsätzlich alleine, aber es kommt immer wieder zu Situationen, in denen uns einer unserer Freunde tatkräftig unterstützt.

Gameplay

Der Spielablauf ist sehr ähnlich wie bereits beim Vorgänger. Wir sehen unseren Helden aus der Third-Person Perspektive und bekämpfen Feinde mit unserem Lichtschwert. Wir verfügen über die üblichen Fertigkeiten – mit dem Lichtschwert angreifen (schnell oder langsamer aber dafür kräftiger), parieren, Gegner mit der Macht umstoßen (oder in Abgründe stoßen) oder zu uns herziehen, springen, sprinten oder uns blitzschnell in Sicherheit bringen. Laserschüsse unserer Feinde schicken wir mit Hilfe unseres Lichtschwertes zum Absender zurück. Besonders beeindruckend schaut es aus, wenn wir unser Lichtschwert in einem Halbkreis um uns wirbeln lassen und dabei gleich mehrere Gegner eliminieren.

Außerhalb der Kämpfe erkunden wir die Umgebung, in der es natürlich unzählige Dinge zu entdecken gibt. Wir sammeln Ressourcen und erhalten die unterschiedlichsten Hintergrundinformationen über die Welt. Sammelobjekte belohnen Spieler, die die Umgebung besonders aufmerksam durchsuchen. Oftmals müssen wir überlegen, wie wir weiter voran kommen. Beispielsweise stoßen wir ein Hindernis mit der Macht aus dem Weg, um danach mit einem Doppelsprung über einen Abgrund zu springen. Wir klettern an Gerüsten hoch um auf neue Ebenen zu gelangen, schwingen uns an Stangen oder hanteln uns an der Unterseite von Objekten zu unserem Ziel. Wir können an zerfurchten senkrechten Wänden entlang laufen und uns mit dem Kletterseil an Objekten hochziehen. Insgesamt sind Parkour- und Kletterelemente ein wesentlicher Teil des Spieles, nicht nur Kämpfe.

Wenn Cal zu Meditationspunkten kommt, wird das Spiel gespeichert. Hier kann auch unser Lebensbalken wieder voll aufgefüllt werden, leider erscheinen dann aber auch alle bereits eliminierten Feinde wieder, aber das sind wir aus anderen Soulslike-Spielen ja bereits gewohnt. Ebenfalls an Meditationspunkten können wir unseren Charakter verbessern und unsere Skillpunkte in neue Fähigkeiten investieren. Es gibt drei Fertigkeitsbäume, die im Laufe des Spieles erlernt werden können: Überleben, Lichtschwert und (Jedi-)Macht, jeweils mit vielen nützlichen Fähigkeiten für unseren Helden. Wenn wir andere Fähigkeiten erlernen wollen, können wir die Fertigkeitsbäume auch zurücksetzen. Meditationspunkte können auch zur Schnellreise verwendet werden.

Die Hauptwaffe eines Jedis ist sein Lichtschwert. Allerdings beherrscht ein Jedi nicht nur einen Kampfstil. So können auch wir im Laufe des Spieles immer mehr verschiedene Kampfstile erlernen, vom Kampf mit einem Schwert über das Doppelschwert zum Kampfstil mit zwei Lichtschwertern. Jeder Kampfstil hat Vor- und Nachteile und eignet sich in bestimmten Situationen besser oder weniger gut. An Meditationspunkten wechseln wir zwischen den verschiedenen Stilen. An den an diversen Stellen im Spiel vorkommenden Arbeitstischen können wir unser Lichtschwert verändern, indem wir gefundene Teile austauschen oder die Farbe ändern. Auch unseren kleinen Droiden können wir hier neu stylen bzw. umbauen.

Die Tricks der Jedis

Wir sind ein Jedi und beherrschen die Macht. Neben Gegner stoßen und heranziehen können wir auch die Zeit für einen ein paar Sekunden verlangsamen. Manchmal können wir Gegner mit Gedankentricks beeinflussen und sie beispielsweise ihre Kameraden angreifen lassen. Oder wir bringen sie dazu, andere Dinge für uns zu erledigen wie ein geheimes Passwort einzugeben. Eine weitere unserer Fähigkeiten ist die Psychometrie, die es uns erlaubt, durch das Berühren von bestimmten Gegenständen Dinge aus der Vergangenheit zu sehen und zu hören. Auch so wird uns immer wieder ein Teil der Hintergrundgeschichte offenbart. Eine Holokarte zeigt unsere Umgebung an, hier werden auch noch nicht geöffnete Türen markiert, und unser Missions-Hauptziel ist goldfarben dargestellt. Eine Linie zeigt uns den Weg an, den wir bisher zurückgelegt haben, wir können die Ansicht der Holokarte vergrößern und verkleinern. Ein sehr nützliches Ding. Die Hintergrundgeschichte und viele Details werden automatisch in eine umfangreiche Datenbank eingetragen, die wir jederzeit aufrufen können. Auch die Tutorials können wir im „Taktischen Leitfaden“ jederzeit nachlesen.

Sollten wir in einen Abgrund stürzen, ist das im Regelfall kein großes Problem, wir werden nur ein paar Meter zurück gesetzt und verlieren ein klein wenig Lebensenergie. Im Normalfall können wir es also gleich noch einmal versuchen. Wenn wir jedoch im Kampf sterben (oder andauernd irgendwo abstürzen) werden wir an den letzten aktivierten Meditationspunkt zurückgesetzt, was deutlich weiter zurück sein kann. Wenn wir den Gegner töten, der uns zuvor besiegt hat, erlangen wir unsere ganzen Erfahrungspunkte zurück. Die manchmal langen Laufwege nach einem etwaigen Ableben (vor allem, wenn wir einen Meditationspunkt übersehen und nicht aktiviert haben) werden aber regelmäßig dadurch reduziert, dass wir immer wieder Abkürzungen freischalten können, mit denen wir uns bei Bedarf schneller durch die oft recht großen Levels bewegen können.

Technische Probleme

Leider ist die PC Version bei Erscheinen technisch in einem mäßigen Zustand. Besonders Spieler mit absoluten Top-Systemen (Nvidia RTX 4090) klagen über dauernde Ruckler und niedrige Frameraten. Die Wertungen auf Steam sind daher derzeit auch sehr durchwachsen. Auch das Entwicklerteam hat sich bereits zu Wort gemeldet:

Nunja, ich habe keine absolute High-End Maschine (nur eine RTX 3070 GPU mit Ryzen 5 5600X CPU), und bei mir ist das Spiel eigentlich gut gelaufen – wenn es gelaufen ist. Die Auslastung der CPU und Grafikkarte war aber enorm, die Hitzeentwicklung daher sehr hoch, was zu einer starken Lärmbelastung durch die voll aufdrehenden Lüfter geführt hat, und schließlich auch mehrmals zum Absturz des Spieles. Ich habe das Spiel daher auch nicht durchgespielt sondern nach rund 6 Stunden vorläufig abgebrochen – ich werde auf ein paar Patches warten, bis ich weiter spiele. Wirklich empfehlen kann ich das Spiel daher in diesem Zustand nicht. In einem derartigen technischen Zustand hilft es nicht viel, wenn das eigentliche Spiel absolut fantastisch aussieht und spielerisch eigentlich hochmotivierend ist.

Systemanforderungen

STAR WARS Jedi: Survivor ist verfügbar für den PC (Steam, EA-App, Epic Store) oder auf Konsole für die PlayStation 5 bzw. die XBOX Series X|S. Die Anforderungen für die PC Fassung sind relativ hoch – ihr braucht mindestens 8 GB RAM (empfohlen 16 GB), eine AMD Ryzen 5 1400 bzw. Intel Core i7 7700 CPU (empfohlen Ryzen 5 5600X oder Intel Core i5 11600K) und dazu eine AMD Radeon RX 580 oder Nvidia GTX 1070 (empfohlen AMD RX 6700 XT oder Nvidia RTX 2070) Grafikkarte. Ein Gamepad wird auch empfohlen. Ebenfalls benötigt wird 155 GB Platz auf der Festplatte, außerdem hat euer PC hoffentlich ein gut funktionierendes und dennoch leises Kühlsystem.

Die auf Steam oder im Epic Store gekaufte PC Version benötigt dennoch die EA-App im Hintergrund. Die Installation erfolgt automatisch und schmerzfrei, allerdings ist es bei der Steam/Epic Version nicht möglich, das Spiel direkt aus der EA-App zu starten.

Zusammenfassung

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