Super Smash Bros. Ultimate im Test

Mit Super Smash Bros. Ultimate ist eines der wohl meist erwarteten Games für die Nintendo Switch erschienen. Das kultige Beat ´em Up Spiel, dass sich auf der N64 im Jahre 1999 erstmals seinen Weg in unsere Herzen gekämpft hat, kehrt umfangreicher und größer als je zuvor auf unsere Bildschirme zurück. Nintendo hat ultimativen Spielspaß versprochen und meiner Meinung nach seinen stärksten Switch-Titel, nach The Legend of Zelda: Breath of The Wild, seit Release der Konsole veröffentlicht.

Jetzt aber raus hier!

Im Gegensatz zu anderen Prügelspielen, beispielsweise Mortal-Kombat, ist es nicht das Ziel sein Gegenüber mit Schlägen seine Lebensenergie zu rauben, sondern bei Super Smash Bros. Ultimate müsst ihr so lange auf eure Kontrahenten einprügeln, bis diese aus dem Bild geschleudert werden. Mitels eine entsprechenden Anzeige könnt ihr erkennen, wie viel Schaden ihr bereits ausgeteilt bzw. eingesteckt habt und wie wirksam der nächste Schlag sein wird. Zu Beginn eines Kampfes, wenn ihr noch wenig Schaden erlitten habt, sind die Attacken der Kontrahenten nicht allzu dramatisch, doch mit steigender Prozentzahl kann jeder Kick das Aus bedeuten.

Eine ultimative Auswahl an Hilfsitems und Power-ups, die während eurer Schlachten erscheint – feuerspuckenden Blumen oder Pokébälle mit helfendem Pokémon darin – richten heftigen Schaden an. Anders als in den meisten Prügelspielen müsst ihr hier keine langwierigen Kombos lernen, sondern löst neben simplen Attacken durch das Bewegen des Sticks in eine Richtung und das Drücken der Angriffstaste starke Spezialangriffe aus. Mithilfe von Doppelsprüngen habt ihr die Möglichkeit den Angriffen eurer Gegner auszuweichen und nach einem heftigen Schlag, vielleicht doch noch den Weg zurück auf die Plattform zu finden.

Durch das Benutzen von Items könnt ihr euch einen großen Vorteil schaffen.

Ring frei

Gekämpft wird in sogenannten Stages, die in bekannten Settings aus diversen Spielreihen stattfinden. So könnt ihr zum Beispiel im Pilzkönigreich, Hyrule oder Kirby’s Dreamland Matches austragen. Insgesamt habt ihr eine Auswahl aus mehr als 100 Arenen, von bekannten Klassikern, die neu aufpoliert wurden oder komplett neuen Arealen. Zusätzlich habt ihr die Wahl jede der Stages als Schlachtfeld oder Final Destination Version zu spielen, in denen ihr jeweils weniger Ausweichmöglichkeiten habt. Wer ein Fan von Überraschungen ist, dem seien der Stage-Wandel oder die Dynamischen Stages ans Herz gelegt, die Ortswechsel sowie Zufallsereignisse wie Formänderungen beinhalten und einen ganz schön ins Schwitzen bringen.

Doch auch auf den Plattformen in regulären Settings seid ihr nicht sicher, denn diese verschieben sich gerne mal oder verschwinden komplett. Für jede der Arenen könnt ihr individuelle Einstellungen tätigen, wie die Anzahl der verfügbaren Items, Hilfskämpfer die euch zur Seite stehen und gespielte Musik. Den Schwierigkeitsgrad könnt ihr sogar mitten in einer Partie an die gewünschten Verhältnisse anpassen. Besonders die neuen Arrangements der bekannten Melodien erhöhen den Nostalgie-Faktor ungemein.

 

Kämpfer-Auswahl inklusive individuellem Look

Ultimative Auswahl

In Super Smash Bros. Ultimate habt ihr wortwörtlich die Qual der Wahl. Ihr könnt nicht nur aus einer riesigen Auswahl an Stages und Musiktiteln wählen, sondern könnt nach euren acht Startkämpfern, die das Originalteam des ersten Super Smash Bros. bilden, noch 63 weitere Charaktere frei spielen –von Sonic, Zelda bis hin zur Wii-Fit Trainerin. Zusätzlich zu allen aus den Vorgängern bekannten Kämpfern gibt es elf neue Mitstreiter, wie z.B. Dark Samus aus der Metroid Reihe und Prinzessin Daisy aus dem Mario Universum, zu entdecken. Die Charaktere erscheinen zufällig nach ausgetragenen Matches und müssen im Kampf besiegt werden, um sich deinem Team anzuschließen. Zusätzlich ist jeder Kämpfer mit acht verschiedenen Outfits ausgestattet, die nach Belieben vor jedem Kampf gewählt werden können.

Super Smash Bros. bietet euch obendrein noch eine Vielzahl an unterschiedlichen Spielmodi. Im Smash Modus könnt ihr aus klassischem Standard-Smash für bis zu 8 Spieler, Squad-Smash für 3-er oder 5-er Teams gegeneinander, dem Turnier für bis zu 32 Spieler sowie den Spezialsmash-Modus, in dem ihr drei weitere Spielmöglichkeiten findet. Beim Wunsch-Smash erstellt ihr ein Match nach eurem persönlichen Geschmack: Aussehen und Größe des Kämpfers, Geschwindigkeit sowie eigene Regeln und mehr können von euch festgelegt und unter eigens benannten Pre-Sets gespeichert werden. Im Smash für alle-Modus tritt die gesamte bisher erspielte Kämpferriege an und im Super Sudden Death Modus wird wie wild durch die Gegend katapultiert.

Neben dem Smash Modus habt ihr auch die Möglichkeit im Menü, das übrigens übersichtlicher als je zuvor gestaltet ist, noch weitere Spielmodi zu wählen. Im Klassischen Modus gibt es zu jedem einzelnen Kämpfer eine eigene Kampagne in der ihr maximal zu zweit nach sechs Kämpfen, einen Boss in thematisch passenden Stages besiegen müsst. Um eure Fähigkeiten zu verbessern steht euch auch ein eigener Trainingsmodus zur Verfügung. Weitere drei Herausforderungen für bis zu vier Mitspieler beinhaltet der Multi-Smash: im 100er Smash müsst ihr so schnell wie möglich 100 Gegner aus der Stage katapultieren, beim All-Star Smash tretet ihr gegen die komplette Kämpferriege an und versucht so viele Gegner wie möglich von den Plattformen zu fegen. Und zuletzt gibt es für Leute, die eine wirklich schwierige Challenge suchen, den Brutalo-Smash, der – wie der Name schon vermuten lässt – gnadenlos brutal ist. Die Modi machen durchwegs Spaß und sind abwechslungsreich gestaltet. Einzig, dass nicht alle Modi zu acht gespielt werden können, ist etwas schade.

Kirby in der Schattenwelt der Single-Player Kampagne

Auf ins Abenteuer

Die wohl größte Neuerung bildet der Abenteuer Modus, der die Singleplayer-Kampagne des Spiels bildet und ein bisschen wie ein Spiel im Spiel funktioniert. In einer dramatischen Cutscene seht ihr alle Kämpfer, wie sie der Meisterhand einer nach dem anderen unterliegen. Nur Kirby übersteht das Massaker mit letzter Kraft und nimmt sich vor alle Mitstreiter aus der Dunkelheit zu befreien. Auf einer großen, von Nebel bedeckten Weltkarte, startet eure Rettungsmission. Auf vorgegebenen Pfaden, müsst ihr geklonte Gegner besiegen um voran zu kommen. Nach und nach kämpft ihr euch durch den Nebel, findet nebenbei noch ein paar Schätze und befreit eure Mitstreiter. Ihr könnt Kirby jederzeit mit einem anderen, bereits erlösten, Mitglied eures Teams austauschen und Matches bestreiten lassen. Als Belohnung für eure erfolgreich bestrittene Kämpfe erhaltet ihr Wissenspunkte (WP) und Geister.

Die Geister erinnern optisch an klassische Sammelkarten und dienen als Perks, die sich in Primär- und Sub-Geister gliedern. Primär-Geister können je nach Anzahl der freien Slots mit weiteren Sub-Geistern ausgerüstet werden und so deinen Kämpfer stärken. Jeder Geist startet mit Level 1 und wird, sobald im Inventar ausgewählt, nach Konfrontationen mit Erfahrungspunkten belohnt. Einige haben auch die Möglichkeit ab einem gewissen Level eine Evolution auszulösen – beispielsweise Midna aus The Legend of Zelda – Twilight Princess. Jeder Geist bietet seine individuellen Vorteile und besitzt zudem eine von drei Klassen, die im Schere-Stein-Papier Prinzip aufeinander reagieren. Ihr könnt nach Belieben eigene Sets anlegen und vor einem Kampf eine passende Kombination auswählen. Die Geister-Decks könnt ihr in den Einstellungen auch für Matches in den anderen Modi auswählen und so taktischer vorgehen.

Eine weitere Möglichkeit euren Kämpfer zu stärken ist der neu eingeführte Wissensbaum, bei dem ihr eure Wissenspunkte gegen nützliche Skills eintauschen könnt. Der Baum ist simpel und übersichtlich gestaltet, verfügbare Fähigkeiten werden sogar mit einem Blinken markiert. Der Abenteuer-Modus bietet eine tolle Alternative zu den anderen Modi des Games. Der aufzudeckende Bereich ist groß und bietet unzählige Stunden, in denen ihr Smashen und Karten sammeln könnt. Leider wirkt die Map in meinen Augen etwas zweckbedingt und hätte optisch etwas aufregender und schöner gestaltet werden können.

Sammelwahn

Gespielt werden kann entweder mit den Joy Cons oder dem Nintendo Switch Pro-Controller und als ganz besonderes nostalgisches Highlight, kann – vorausgesetzt ihr besitzt einen Adapter – mit bis zu vier Originalen Nintendo GameCube Controllern gesmasht werden. Neulinge kommen schnell mit dem System und der Steuerung zurecht. Die Kämpfe laufen flüssig ohne jegliche Framerate Einbrüche und es geht gewohnt liebevoll chaotisch zur Sache. Die Computer-Gegner besitzen eine angemessene KI, wobei es, selten aber doch, vorkommt, dass nur eine der Spezial-Attacken verwendet und die Konfrontation dadurch sehr eintönig wird. Neben normalen Modi wird euch eine lange Liste an Herausforderungen geboten, für dessen Abschluss ihr Sticker, die im Sinne von Trophäen agieren, erhaltet. Generell wird für euer Sammler-Herz eine große Riege an Belohnungen geboten, die einen durch das Game treiben.

Für Besitzer der kostenpflichtigen Nintendo-Online Mitgliedschaft steht auch noch ein Online-Modus zur Verfügung, in dem ihr gegen den Rest der Welt antreten könnt – für Motivation ist auf jeden Fall gesorgt! Solltet ihr Amiibo-Figuren besitzen, habt ihr die Möglichkeit diese zu scannen und euch so Belohnungen zu verdienen – sogar für nicht im Spiel kompatible Figuren winken Schätze! Auch wenn keiner der bisherigen Switch Titel ein so scharfes Bild geboten hat, wirkt die generelle Präsentation etwas plump. Denn wenn man bedenkt, wie viel Liebe zum Detail mittlerweile in anderen Videospielen steckt, gibt es hier noch deutlich Luft nach oben.

FAZIT

Super Smash Bros. macht durch die abwechslungsreichen Modi und Aktivitäten großen Spaß und lässt gekonnt Nostalgie und Retro-Feeling aufkommen. Durch die vielen freizuspielenden Charaktere ist man hochmotiviert die Switch immer wieder in die Hand zu nehmen. Auch die bereits angekündigten DLCs lassen einen gespannt auf neue Kämpfer warten – ich denke jeder von uns hat sicher einen Wunschkandidaten, den er in Zukunft gerne sehen würde. Abgesehen von kleinen Schwächen, wie das repetitive Verhalten eines Kontrahenten, der einfach immer und immer wieder dieselbe Attacke ausführt (ja, ich meine dich meine liebe Wii-Fit Trainerin) oder die manchmal etwas lieblos wirkende optische Gestaltung hat Nintendo einen Top-Titel geliefert, den ich in den nächsten Monaten noch einige Male zocken werde.

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Was ist Super Smash Bros. Ultimate? Kultiges Prügelspiel in dem sich die Spieluniversen diverser Nintendo Spiele und Ableger Studios treffen
Plattformen: Nintendo Switch
Getestet: Nintendo Switch
Entwickler / Publisher: Bandai Namco / Sora Ltd./ Nintendo
Release: 07.12.2018
LinkOffizielle Webseite

Gesamtwertung: 9.2

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 10 | Spieldesign: 10 | Motivation: 10

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